Kapitel 8 - Der Tag danach

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Mittlerweile war es dunkel und die Polizei war auch schon da. Lola erzählte noch mal alles, was passiert war, nachdem sie am Nachmittag mit ihren Eltern das Polizeirevier verlassen hatte. „Gut", sagte eine Polizistin mit einer sanften Stimme. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden deine Freundin finden. Versprochen!". In Filmen wurden die Vermissten immer gefunden, dachte Lola. Aber diesmal ist es kein Film. Es war verdammt nochmal Realität. „Und was ist, wenn sie meine Freundin nicht finden. Oder wenn sie sie finden und sie nicht mehr am Leben ist?", fragte Lola. „Das wird nicht passieren. Bis jetzt haben wir jede vermisste Person gefunden.", antwortete jetzt ein Kollege. „Auch immer lebend?", fragte Lola. Doch darauf bekam sie keine Antwort.

„Sollen wir sie nach Hause fahren?"„Nein, das ist nicht nötig. Ich wohne direkt um die Ecke.", gab Lola zur Antwort. Zu Hause angekommen ging sie ins Bad und Duschte erst mal heiß. Nach dem Duschen zog sie sich ihren warmen und flauschigen Bademantel an und ging in die Küche um sich etwas zu essen zu machen. Seit dem Morgen hatte sie nichts mehr gegessen und mittlerweile war es zwei und zwanzig Uhr.

„Na mein Schatz, Wie geht es dir?", fragte ihre Mutter besorgt. Wie soll es mir gehen, dachte Lola. Ich habe vielleicht meine beste Freundin verloren und bekomme ständig Nachrichten dass ich bald sterben soll aber ansonsten geht es mir spitze.„Super geht es mir", antwortete Lola schnippisch. „Entschuldige Schätzchen. Natürlich geht es dir nicht gut. Im Fernsehen kommt deine Lieblingssendung. Wollen wir die zusammen gucken?", fragte ihrer Mutter.„Ne, ich bin müde." „Ok. Dann schlaf gleich gut.Vielleicht haben sie bis morgen ja Sarah gefunden", sagte ihre Mutter und gabihr einen gute Nachtkuss auf die Stirn bevor Lola nach oben ging. Lola schmißsich auf ihr Bett und war froh endlich Schlafen zu könne. Wie erwartet schliefsie auch diese Nacht nicht gut. Immer wieder wachte sie auch und sah ständigdas Gesicht ihrer Freundin vor ihr. Lola musste schlafen. Morgen war wieder Schuleund sie schrieb eine sehr wichtige Arbeit.

Am liebsten wurde sie schwänzen aber das konnte sie sich beim besten Willen nicht erlauben. Zu Glück war sie nicht alleine. Denn Björn war ja auch noch da. Wenig später schlief Lola ein.

Diesmal träumt sie nicht von Sarah, sondern von ihrem Hund. Lola und Kaja liefen über eine bunte Blumenwiese und Lola schmiss immer wieder Stöckchen, die Kaja dann mit großer Freunde holte.

Um sieben Uhr klingelte Lolas Wecker. Sie quälte sich aus dem Bett, zog sich an und ging runter. „Nanu, ist da jemand krank?", fragte ihr Vater. „Warum?", fragte Lola. „Na du bist nicht geschminkt UND pünktlich. Das gab es seit deiner Einschulung nur sehr selten.", sagte ihr Vater mit einem leichten grinsen. „Hahaha". Lolas Gesichtsausdruck verriet alles. „Lola, dein Vater hat es doch nur gut gemeint.", mischte sich jetzt ihre Mutter ein. „Ist ja ok", sagte Lola. Sie aß einen Apfel und trank einen Kakao, bevor sie sich auf den Weg zur Schule machte. Alleine.

In der Schule angekommen, kam Björn auf sie zu. „Ich habe von dem Vorfall gehört.", sagte er und nahm Lola in die Arme. Lola wunderte sich woher er es wusste, denn sie hatte es ihm nicht gesagt, aber dann dachte sie sich, das es vielleicht in der Zeitung gestanden hat, da sie ja auch die Polizei eingeschaltet hatten und die vielleicht so nach Zeugen zu suchen.

Doch in dem Moment war es ihr egal. Sie war einfach nur froh, das Björn da war. „Kann ich irgend etwas für dich tun?", fragte er, bevor sie die Schule betraten. „Passt schon. Danke. Ich bin einfach nur froh, dass du mein bester Freund bist." „Gerne", antwortete Björn. Aber es sagte es irgendwie nicht normal, dachte Lola. Aber vielleicht hatte sie sich ja auch nur verhört. Als sie die Klasse betraten lag auf Sarahs Stuhl ein Zettel. Lola ging zum dem Stuhl und hob den Zettel auf. Als sie las was drauf stand, klappten ihre Beine weg. Lola knallte mit dem Kopf zu hart auf den Boden auf, das sie ohnmächtig wurde.

Schneewittchen Where stories live. Discover now