19.

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,,Sind wir zu spät?“ Mama und Lucy kommen durch die Menge die uns noch immer ansieht angerannt.

,,Was ist mit Emyn?“ fragt Lucy nach.

,,Emyn?“ fragend sieht Fynn zu mir hinunter.

Ich verdrehe die Augen. ,,Nur ihr Shipname für uns beide“

Fynn legt einen Arm über meine Schulter und zieht mich enger an sich.

,,Wo ist Stella?“  fragt Mama und stellt sich auf Zehenspitzen um nach ihrer Freundin Ausschau zu halten.

,,Sie ist schon vorgeflogen“ antwortet Fynn. Mama stellt sich mit traurigem Blick wieder hin. ,,Aber sie will wenn alles geklärt ist wieder kommen“ fügt er rasch hinzu.

Ich sehe zu Fynn hinauf. ,,Heißt das du wärst auch wieder gekommen?“

Fynn grinst. Dieser miese Junge. ,,Scheint so“

Ich schlage ihm gegen die Brust. ,,Dein Ernst? Ich renne dir bis zum Flughafen im Pjama und Pantoffeln hinterher und du kommst eh wieder zurück?“

,,Hey“ er hebt abwehrend die Hände vor sich als müsse er sich ergeben. ,,Wie hätte ich dich sonst aus deiner Reserve locken sollen?“

Gut, ich bin ja schon still.

,,Na los, lasst uns Nachhause fahren, ihr habt alle doch bestimmt noch nichts im Magen“ Mama wedelt mit dem Autoschlüssel vor unserem Gesicht herum.

Ohne Widerworte folgen wir ihr nach Draußen zum Auto.

,,Übrigens siehst du in deinem Pjama verdammt heiß aus“ raunt Fynn mir während wir ins Auto einsteigen zu.

,,Und nur weil wir jetzt zusammen sind, heißt das nicht, dass ich jetzt eine auf verliebte Tuntel mache. Wenn du mir also Komplimente machen willst, dann mach sie, wie sie ein Mann macht, und nicht wie ein pubertierender Junge der eine Frau ins Bett kriegen will.“ raune ich ihm zu und er grinst bevor er neben mir auf der Rückbank einsteigt.

,,Ich werd's mir merken“ 

...

Es ist der 9. Januar, mein Geburtstag.

Eigentlich hatte ich gehofft das heute Nacht jeder diesen Tag vergessen würde und es ein Tag wie der andere wäre. Doch leider standen Mama und Papa mit Merle auf dem Arm um 8Uhr morgens mit Tröten, Geburtstagshütchen und einem Kuchen vor meinem Bett.

Als Sahnehäufchen sangen sie mir auch noch ein Ständchen. Peinlich berührt hatte ich die Decke über mich gezogen und gehofft, dass sie mit dem Gejaule aufhören würden. Fehlanzeige. Sie sangen auch noch im Kanon.

Sweet 18 also....

Nach dem Geburtstagsfrühstück und meinem Lieblingsschokoladenkuchen gab es Geschenke. Klamotten, Geld und Gutscheine waren das gröbste. Und dann ging endlich der Alltag weiter. Danke Herrgott.

Ich musste zu meinem Glück heute im Cafè arbeiten. Fynn hatte mir versprochen nicht betrunken aufzutauchen sondern mir ein wenig Gesellschaft zu leisten. Naja eher hatte er es so formuliert: ,,Ich werde mal testen ob deine Qualifikationen auch denen einer Kellnerinen entsprechen.“

Also mache ich mich nach dem Mittagessen auf dem Weg ins Cafè. Drinnen ist schon einiges los und Christel sieht mich hilfesuchend an.

Ich schnappe mir eine der Schürzen mit dem Logo des Cafès drauf und fange an mit bedienen.

Es ist heute einiges los und ich komme kaum hinterher. Eine Bestellung aufnehmen, Bestellung machen, Bestellug servieren und irgendwann ab zu kassieren.

Lucy und Lucas haben es sich an einem Tisch etwas abseits von den anderen Gästen gemütlich gemacht. Fynn kommt kurze Zeit später zu ihnen dazu, so nehme ich gleich allen drei ihre Bestellung auf.

,,Hey was kann ich euch bringen?“ ich halte Stift und Block schon bereit zum schreiben.

,,Happy Birthday to you, happy birthday to you, happy birthday liebe Emma happy Birthday to you“ singen die drei.

Peinlich berührt sehe ich meine Freunde an. ,,Wenn ihr jetzt auch noch im Kanon singt, muss ich euch leider umbringen“

Die drei Lachen und Lucy steht auf um mich zu umarmen. ,,Happy Birthday Emma“

,,Danke“  ich umarme auch noch Lukas und dann Fynn.

,,Happy Birthday“ ich lächele ihn an und er drückt kurz aber sanft und voller Leidenschaft seine Lippen auf meine. ,,Ich habe etwas für dich“

Er zieht hinter sich ein Schächtelchen hervor.

,,Du hättest mir nichts schenken müssen“ antworte ich gerührt und nehme es entgegen. Es in ein wunderschönes Papier eingepackt mit einem Aufkleber von einem Schmuckgeschäft. Oh nein, jetzt hat er auch noch so viel für mich ausgegeben und wir sind noch nicht einmal zwei Wochen zusammen.

,,Das habe ich aber, los jetzt mach es auf“ ungedulig sieht er mir dabei zu wie ich erst die Schleife abmache und dann das Geschenkpapier an den Tesa Stellen abmache. ,,Du spannst mich ganz schön auf die Folter Emma“  er wippt mit dem Fuß und knete die Finger.

Schließlich kommt eine rote Schatulle zum Vorschein.

,,Mach es auf“  drängt mich Fynn und sieht mir dabei in die Augen.

Ich öffne die Schatulle und ein silbernes Armkettchen strahlt mir entgegen.

Mit einem silbernen Anhänger.

Einer Tafel Schokolade daran.

Oh wie süß.

,,Ich wusste nicht was ich dir für einen Anhänger schenken sollte und deine beste Freundin hatte verrückte Ideen von wegen einer Schildkröte“  Fynn wirft Lucy einen genervten Blick zu.

,,Schildkröten sind süß“ verteidigt sich Lucy schmollend und wird von Lucas in den Arm genommen.

,,Ich wollte aber irgendetwas kaufen, was wir gemeinsam haben und dann ist mir eingefallen dass wir beide gerne Schokolade essen.“

,,Das ist total süß Fynn, machst du es mir um?“ frage ich und halte es ihm hin. Er nimmt es zwischen seine dicken Finger um irgendwie das Kettchen aufzubekommen. Leider klappt das nicht so ganz.

,,Lass mich mal“  Lucy nimmt ihm das Armband ab und macht es mit einem einfachen Griff auf. ,,Und jetzt mach es deiner Freundin gefälligst nicht im Seniorentempo um, sonst können wir die Hochzeit gleich mit vor verlegen“

Fynn streckt Lucy die Zunge raus und macht es mir um mein linkes Handgelenk. ,,Dankeschön, das ist wundervoll“  ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und küssen ihn zärtlich. Er nimmt meine Taille und drückt mich noch fester an sich.

,,Können wir jetzt auch mal bestellen?“ fragt Lukas und löst somit unseren Kuss.

,,Klar was wollt ihr?“

...

Ich lasse den Abend noch mit Fynn ausklingen, wir liegen im Gras, schauen zu den Sternen und reden ab und zu etwas was uns gerade einfällt. Mein Armbändchen habe ich den ganzen Tag im Blick gehabt damit es ja nicht verloren geht.

Vielleicht mag ich dich ja morgen? Where stories live. Discover now