29. Kapitel

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Harry POV:

Während der Fahrt unterhielten sich die zwei Polizisten auf den beiden Vordersitzen, doch wir beachteten sie gar nicht. Ich war viel zu sehr auf Louis neben mir konzentriert. Ich musste ihm immer wieder in seine wunderschönen Augen blicken, seine weiche Haut streicheln, ihn küssen und einfach seine Nähe spüren. Ihm ging es wohl nicht anders, denn immer wieder verwuschelte er meine Haare, pikte in meine Grübchen oder starre mich einfach ungläubig an. "Du bist wirklich da", stellte er dann strahlend fest und ich musste kichern.

"Ja, Boobear, immer noch", lachte ich nach dem fünften Mal. Er lächelte glücklich und legte seine Lippen wieder auf meine.

Als wir am Präsidium ankamen, standen dort schon tausende von Journalisten, Fans und Paparazzis. Ich merkte, wie Louis schluckte und meine Hand fester umschlung. Ich gab ihm einen kurzen Kuss. "Du schaffst das, ignorier sie einfach, ich passe auf dich auf, versprochen", versicherte ich ihm und er nickte zögerlich.

Wir stiegen also Hand in Hand aus dem Auto. Sofort wurden von allen Seiten Fotos geschossen und die Menschen bombardierten uns mit Fragen. Die Polizisten bahnten uns einen Weg durch die Menschenmasse und ich hielt Louis die ganze Zeit fest, während ich immer wieder Leute von ihm wegziehen musste. Ich würde nicht noch einmal den Fehler machen, nicht gut genug auf ihn aufzupassen. Diesmal würde ich besser acht geben, das schwor ich mir.

Wir kamen schließlich im Gebäude an und wurden zu einem Büro geführt. Ein Polizist kam auf uns zu und schüttelte uns die Hände. "Hallo, ich bin Mr. Bail. Setzen Sie sich doch", sagte er freundlich und deutete auf zwei Stühle vor seinem Schreibtisch. Ich hielt noch immer Louis Hand. Aber ich würde sie nicht mehr loslassen.

"Also", begann er,"erzähl, doch mal alles von Anfang an." Er nickte Louis aufmunternd zu und dieser senkte seinen Blick. "Naja, Harry und ich waren eben auf diesem Vorhof des Gebäudes, wegen dem Interview. Dann kam da dieser Mann und... er hat Harry mit einer Eisenstange auf den Kopf geschlagen", er sah mich kurz traurig an und ich drückte seine Hand. "Dann kam er auf mich zu und wollte mich wegziehen, aber ich habe mich gewehrt. Irgendwann schlug er mich auch mit der Stange. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich alleine in einem dunklem Raum. Irgendwann kam dann der Mann wieder herein."-"Wie sah er aus?", unterbrach ihn Mr. Bail mit sanfter Stimme. "Er war ziemlich groß, ich denke, 1,90m oder so. Er war nicht dick, aber kräftig. Seine Haare waren braun und ich denke er war so ungefähr 50." Der Offizier nickte und bedeutete ihm fortzufahren. "Er hat mir gesagt, dass Harry nicht mehr lebt", flüsterte er und ich sah wie einzelnde Tränen seine Wangen hinabkullerten. "Pscht, Louis... ich bin bei dir", sagte ich leise und wischte seine Tränen weg. Er nickte lächelnd, bevor er weitersprach. "Dann hat er mich ausgelacht, als ich geweint habe und gesagt, dass er nicht wüsste, wo Harry wäre und dass es egal wäre, weil ich ihn eh nicht mehr lieben würde. Er hat mir auch später immer wieder gesagt, dass ich nicht schwul wäre und Harry nicht bräuchte. Wenn ich ihm dann widersprochen habe, dann hat er mich geschlagen."
Was?! Er hatte meinen Lou geschlagen?!

Ich spannte mich an und Louis neben mir, strich mir beruhigend übers Bein. "Er hat Sie geschlagen? Wo denn genau?", fragte Mr. Bail und notierte sich etwas. "Naja, Gesicht und Bauch, aber, es ist doch eigentlich egal... also"-"Nein, Louis! Er hat dich geschlagen! Da ist nicht egal!", sagte ich entsetzt und etwas lauter, als ich eigentlich wollte. Louis zuckte neben mir zusammen und ich bereute es sofort. "Sorry", murmelte ich. "Es ist egal... er, er ist tot." Louis sah wieder auf seinen Schoß. "Er...er ist tot?!", fragte Mr. Bail geschockt. Louis nickte vorsichtig. "Soll ich weitererzählen?!" Mr. Bail nickte, doch ich sprang auf und hob Louis von seinem Stuhl hoch, um mich dann wiederhinzusetzen und Louis auf meinen Schoß zu ziehen. Ich legte meine Arme, um ihn herum und drückte ihn fest an mich. Louis drehte sich kurz um, sodass er mich ansehen konnte und lächelte mich liebevoll an, bevor er sich wieder zum grinsenden Offizier Bail drehte und weiterredete. "Naja und dann hat Harry angerufen und auf meine Mailbox gesprochen. Bill hat mich das immer anhören lassen." Er sah wieder kurz zu mir und seine Augen strahlten. Ich drückte ihn fester an mich. "Ich liebe dich", flüsterte ich ganz leise von hinten in sein Ohr, sodass nur er mich hörte. Er klammerte sich an meine Arme, als er weitererzählte. "Er hat mir immer Essen gebracht und hat eigentlich nichts getan außer mir einzureden, d-dass ich Harry nicht lieben darf. An einem Tag durfte ich dieses Live-Interview mit Harry im Fernsehen sehen. Und so ging es eigentlich weiter, bis uhm... er, also er h-hat", er brach ab, als er anfing zu weinen. "Pscht, Lou... Hey, Louis, schau mich an", versuchte ich ihn zu beruhigen. Er drehte sich auf meinem Schoß um und klammerte sich an mein T-Shirt. Ich fuhr ihm über seinen Rücken und gab ihm einen Kuss auf seine Haare. Er hatte sich langsam beruhigt, doch als er wieder anfangen wollte zu reden, hielten ihn erneut die Tränen davon ab. "Vielleicht lass ich Sie mal alleine, dann können Sie vermutlich besser reden", meinte Mr. Bail und sah Louis dabei besorgt an. Ich nickte und drückte Louis so fest es ging an mich. "Louis ... Lou, Schatz! Alles ist gut, okay?! Ich bin bei dir. Aber weine dich ruhig aus, ja?! Unterdrück deine Tränen nicht, es ist okay, du hast allen Grund zu weinen, Louis", murmelte ich in sein Ohr. Es tat weh ihn weinen zu hören und mir kullerten ebenfalls schon vereinzelnd Tränen über die Wangen, aber durfte weinen, er sollte alles los werden und seinen Gefühlen freien Lauf lassen.

Caught-Larry Stylinson (German)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang