Die Prägung

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Snape schritt durch die dunklen Gassen Londons. Es war Winter, kurz nach Neujahr und Niemand freute sich über den Matsch der auf den Straßen lag. Er nahm davon nicht mal Notiz. Eingehüllt in seinem schwarzen Mantel, bewegte sich Severus Snape, wie ein Schatten. Die Leute nahmen ihn kaum wahr und wenn doch, machten sie einen großen Bogen um ihn.

Es waren nur wenige Muggel unterwegs und die die unterwegs waren, spürten das etwas Bedrohliches, Dunkles von ihm ausging. Er war die Nacht, er war das Böse und jeder der klug genug war, ging ihm aus dem Weg. Wahrscheinlich war es aber auch seine eigene Abneigung gegenüber den Menschen, die sie mitbekamen. Dabei ging es ihm nicht ausschließlich um Muggel. Er wollte auch keiner Hexe oder einem Zauberer begegnen. 

Sein Leben als Severus Snape war vorbei und wenn ihn Jemand auf der Straße erkennen würde, würde das nur Probleme hervorrufen, die er nicht gebrauchen konnte. Er war gestorben, Punkt. Das war der Preis den er zahlen musste. Den er immer zahlen musste. Nur dieses Mal, war der Preis höher gewesen, als jemals zuvor.

Snape wusste nicht, was ihn heute Nacht raus getrieben hatte. Er war unruhig gewesen und der Tee, der ihm sonst die ersehnte Ruhe brachte, hatte heute nicht geholfen. Vielleicht war es der Vollmond, der ihn so unruhig machte. Oder aber die Tatsache, das sich sein 10. Todestag näherte. Dabei machte er sich eigentlich nichts aus seinen Todestagen, denn davon gab es viele. Doch irgendwie war sein letztes Ableben, nicht wie sonst gewesen. Natürlich war es das nicht! Er war mitverantwortlich dafür, das die Welt ihren Frieden gefunden hatte. Aber sein letzter Tod, war nicht annähernd so einfach gewesen, wie die letzten Male davor. Es war beinahe so, als hätte ihm sein letztes Leben tatsächlich etwas bedeutet. Was er nie zugeben würde. Er war Severus Snape, er hatte keine solchen albernen Gefühle. 

Sein Tod hatte keinerlei Bedeutung für die magische Welt oder für sonst irgendjemand. Niemand trauerte um ihn, denn er war es gewesen, der den größten Zauberer aller Zeiten auf dem Gewissen. So würden die Leute zumindest denken, wenn sie wüssten das er noch am Leben war. Sie würden ihn, für das was er getan hatte, verfolgen und einsperren wollen. Da keiner dieser Leute, die Wahrheit kannte. Niemand wusste, das er bis zum richtigen Zeitpunkt, den Schlüssel zum Sieg, gegen den Dunkeln Lord, in seinen Händen gehalten hatte. Keiner, außer Harry Potter.

10 Jahre war es her, das der Junge den dunklen Lord besiegt hatte. Vor 10 Jahren war Potter zum Held erklärt worden und daran erinnerten sich Alle. Es war ein bedeutsames Ereignis in der Zaubereigeschichte gewesen. Ein Historischer Tag, ein Feiertag. Dagegen war sein Ableben nichts. An ihn erinnerte sich keiner, er war nur ein dunkler Schatten, in den Erinnerungen einiger Zaubere und Hexen, die ihn mal gekannt hatte. Ein Mörder und Verräter.

Aber das interessierte ihn nicht. Die letzten Zehn Jahre hatte er mit diesem Gedanken gelebt und er hatte nicht das Bedürfnis, irgendwas daran zu ändern. Die Zeit verging zwar schleppend, aber er hatte sein Zweck erfüllt. Snape war gestorben, so wie es geplant gewesen war. So wie es Dumbledore geplant hatte. Zumindest würde das so wahrscheinlich in Grangers Geschichtsbüchern stehen. Das er sie Alle hinters Licht geführt hatte, wusste Niemand.

Seine Unsterblichkeit war kein Segen, aber Dumbledore hatte sie genutzt. Snape hatte ihn nur um einen Gefallen gebeten, nur eine Sache und dafür hatte er sein ganzes Leben gefordert. Dumbledore hatte immer gewusst was er war und hatte dieses Wissen genutzt. Er wusste genau wo er graben musste, um das zu bekommen, was er wollte. 

Der geplante Mord und der Tod von Lilly Potter, hatten Snape den Wind aus den Segeln genommen. Er hätte sein Leben für Lilly Potter gegeben, er hätte Alles getan, um Lilly zu beschützen, um ihr Leben zu retten. Nur deswegen hatte er sein Leben dem Teufel persönlich versprochen. Dumbledore war sein engster Vertrauter gewesen, aber nur weil er wusste, wie er Snape einsetzen konnte, um das zu erreichen, was er wollte. Und genauso war es dem Potterjungen ergangen. Sobald Dumbledore den Schlüssel in seinen Händen gehalten hatte, gab es kein entkommen mehr. Er hatte den Jungen von Anfang an auf seine Seite gezogen. Ihn genährt mit allen möglichen Informationen, für die der Junge noch viel zu Jung gewesen war.  Doch das war einem Zauberer wie Dumbledore egal gewesen und Potter war darauf eingegangen, weil er den selben Kampfgeist, wie seine Eltern besessen hatte. 

Die PrägungWhere stories live. Discover now