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Connor schnaubt neben mir, während ich ihn antreibe, auch noch die letzten beiden Bahnen zu absolvieren. Meine eigene Zeit interessiert mich nicht. Ich möchte einfach nur meinem Freund helfen, dem es aber nicht leicht gemacht wird, da unsere Affen, die ihre Bahnen schon fertig haben, ständig Kommentare rufen.

"Fett schwimmt doch an der Oberfläche!", ist nur einer der Sprüche, worauf ich dem Absender einen finsteren Blick aus dem Wasser zu werfe. Haltet einfach eure Klappe!

"Hör nicht auf diese Ärsche", meine ich an Connor, der mich gequält mit seinen Augen ansieht. "Die letzten beiden Bahnen schaffst du auch noch, komm!"

"Du gibst mir ein Eis aus?"

Lachend nicke ich, so gut dies hier am Wasser geht, und verspreche ihm: "Drei Kugeln mit Sahne."

Wenigstens sind wir nicht die Letzten im Wasser, da Tim, einer der Geeks sich eine Technik angelegt hat, mit der er nicht schnell voran kommt. Irgendwie bewegt er nur seine Hände unter Wasser in drehenden Bewegungen und seine Füße hängen komisch in der Luft. Er legt wert auf die Ausführung, das kann man nicht leugnen, aber schneller als normal, wird seine Technik nie sein.

Gut für Connor, den ich noch mehr anspornen kann, indem ich jetzt sage: "Wenn du eine halbe Bahn schneller als Tim bist, lege ich noch Schokostreusel oben drauf!"

Sein Grinsen wird breit und er zieht seine Arme länger, wodurch er weiter durchs Wasser gleitet, meinen Tipp vom Anfang wahrnimmt. Lange, große Bewegungen und er gleitet viel weiter durchs Wasser, was Kraft sparrt. 

"Fetti, Fetti, Fetti!", brüllen plötzlich einige vom Beckenrand, die dazu amüsiert in ihre Hände klatschen und feixend auf ihre Oberschenkel schlagen. "Los!"

"Könnten Sie vielleicht auch mal was sagen?", wende ich mich an meinem Lehrer, der uns vom Beckenrand aus, mit seiner blöden Stoppuhr in der Hand, beobachtet. Nicht gerade so, als würde er etwas tun, hebt er eine Braue, schaut auf seine Uhr.

"Sie schwimmen bereits zwanzig Minuten", teilt der Mann uns mit, ehe er in die andere Richtung geht, in die wir gleich schwimmen werden, um Tim seine Zeit zu sagen. Blöder Pisser, denke ich mich in meinen Gedanken, reiße ihm seine scheiß Haare vom Kopf, worauf seine hässliche Stirn entblößt wird.

"Nicht aufgeben, Connor. Komm schon! Denk an dein Eis."

Connor kämpft mit sich, führt seine Bewegungen geschwächt durch, während ich nun auf dem Rücken vor ihm her schwimme, ihn dadurch animiere an mir dran zu bleiben. "Die letzte Bahn noch!"

"Fetti!", ruft wieder einer von dem Beckenrand, beugt sich dazu noch weiter nach vorne, wodurch er meinen besten Freund mehr unter Druck setzt. Wütend spritze ich den Kerl mit Wasser nass, würde ihn jedoch am liebsten ins Becken ziehen und für eine gewisse Zeit unter Wasser drücken.

All diese Idioten, die sich über meinen Teddybären lustig machen, hätten es sowas von verdient.

Nur noch wenige Meter stelle ich fest, lächle dem jungen Mann hinter mir aufmunternd zu und deute nach vorne, dass er an den Rand schlagen soll, wo Mr. Boyle ungeduldug wartet. Hauptsache er war früher nicht der Letzte, dieser Zuhälteranzugträger.

"Du hast dein Eis schon so gut wie sicher", spreche ich ihm noch als letztes zu, ehe er zwei große Züge mit den Armen macht und erschöpft an den Rand des Beckens schlägt, ich ein wenig klatsche, wobei ein paar Tropfen Wasser mehr oder weniger aus Versehn auf die Schuhe unseres Sportlehrers tropfen.

"Also eine Kugel Schoko, dann Erdbeer und einmal Waldmeister mit Sahne und Schokostreusel. Hast du dir das notiert." Während er aus dem Becken kletter, dabei einmal fast von der Stufe abrutscht, teilt er mir seine Bestellung mit, die ich mit einem belustigten Nicken entgegen nehme. 

Swimm CampWo Geschichten leben. Entdecke jetzt