4. Kapitel - Der Zug

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Wir werden schnell zum Zug geführt und steigen ein. Es ist erstaunlich. Der Zug wirkt von innen noch größer aus als er von außen aussieht. Die Wände sind aus irgendeinem glänzenden Holz. Ich fahre mit der Hand vorsichtig über das Holz, es ist ganz glatt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Der Rest des Zuges ist genauso erstaunlich. In dem Wagon indem wir uns befinden stehen blaue Sessel und ein großer Tisch aus ebenso glänzenden Holz, mit Stühlen aus dem selben Holz und blauen Polstern. "Setzt euch doch", sagt die schrille Frau. Ich lasse mich auf einen Sessel fallen. Er ist noch viel gemütlicher als er aussieht. Maysilee Donner setzt sich neben mich auf einen anderen Sessel. Ihr Blick wandert im Zug herum. Die zwei anderen Tribute schauen sich um und berühren ungläubig alles mit ihren Fingern, wie kleine Kinder. "Ich geh dann mal euren Mentor holen. ", sagt die Kapitolsfrau, dreht sich um und stöckelt raus.

Ich spüre wie ich angestarrt werde, langsam drehe ich mich zu Maysilee. "Hey", sage ich grinsend. "Hi. Du bist Haymitch, Melodys Freund, richtig?", fragt sie mich schüchtern. Ich gebe mir große Mühe nicht zu weinen, als sie Melody erwähnt. "Ja", antworte ich knapp und versuche stark zu klingen, was mir auch ziemlich gut gelingt. Sie streckt mir die Hand hin. "Mein Name ist Maysilee. Aber das weißt du ja bereits" Ich schüttel ihre Hand und nicke "Wie gesagt mein Name ist Haymitch" Sie schenkt mir ein kleines Lächeln. Ich finde sie ziemlich nett. Nein. Stopp. Sie oder ich oder wir beide sind in einigen Wochen tot, deshalb darf ich mich nicht mit ihr anfreunden.

"Hallo", reißt mich eine männliche Stimme aus den Gedanken. "Hallo", murmeln Maysilee und ich im Chor, während die anderen beiden Tribute herum laufen und immer noch staunend alles anfassen. "Ja ich weiß es ist erstaunlich hier, aber könntet ihr bitte Platz nehmen? ",sagt die Frau, in einer viel zu hohen Stimmlage. Sie setzen sich hin. Ich starre den Mann an, der gegenüber von mir sitzt. Sein Name ist Josh Hunter. Er hat mal irgendwelche Hungerspiele gewonnen und wohnt alleine im Dorf der Sieger, ohne eine Familie. Sie kam bei einem tragischen Autounfall ums Leben oder so. Aber ich bin mir da nicht ganz sicher ob das stimmt...auf jedenfall sind sie tot. "So...also womit fangen wir an...", überlegt Josh. "Sollten wir uns nicht eine Taktik überlegen?", frage ich. "Mh nein...fangen wir damit an das ihr aufhört euch Hoffnungen zu machen.  Ihr könnt die Hungerspiele nicht gewinnen. Es gibt keine Singer nur Überlebende. Ihr kommt da nicht raus, nicht ohne tiefe Wunden, ob seelische oder körperliche, ihr werdet da nicht heil raus kommen." Er seufzt. "Aber macht euch nicht zu viele Gedanken ihr werdet sowieso nicht überleben. Eure Überlebenschancen sind gleich null" Na toll. Selbst unser Mentor glaubt nicht an uns.

Die 50. Hungerspiele- Haymitchs GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt