...kennenlernten, war ich...

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Das nächste mal haben wir uns in der Schule gesehen, wo er mich aber nicht groß beachtet hat.
Bis auf diesen einen Tag im Englischunterricht, an dem wir zusammen zum Hausmeister mussten, da unsere Heizungen kaputt waren.
Nur leider war dieser nicht anzutreffen und so warteten wir vor seinem Büro um Unterricht zu verschwenden.
Es herrschte so eine peinliche Stille und niemand wagte es das Wort zu ergreifen. Ich hätte gerne über die Party geredet, aber traute mich nicht. Schließlich hat David etwas gesagt wie: “Danke noch mal, dass du bei der Party bei mir geblieben bist, als ich kotzen musste. Du hast was gut bei mir“.
Ich glaube ich bin voll rot geworden, aber seis drum. Danach schwiegen wir wieder.
An dem Tag nahmen wir die selbe Bahn nach Hause und als ich Ausstieg saß David, mich angrinsend, an der Bahntür. Ich war so verwirrt als er meinte das ich öfter “Hautbetonte“ Sachen anziehen sollte, das ich als ich Ausstieg direkt Lissy angerufen habe.
Natürlich war sie nicht begeistert und wir hatten die nächsten Tage zoff wegen David.
Ich habe in der Zeit viel gelernt und viel für unsere Klassenfahrt geplant; aktivitäten, eine Jugendherberge, Fahrräder für Ausflüge und noch vieles mehr. Ich war oft gestresst und habe zudem meine Freundschaft mit Lissy ziemlich vernachlässigt.
Heute tut es mir leid, aber ich denke das war so der erste Punkt an dem unsere Freundschaft risse bekam. Gut, schon davor konnte ich mich mit ihrem Verhalten nicht identifizieren können, aber als wir nicht mehr so viel Zeit miteinander verbrachten merkte ich das ich auch ohne sie gut konnte und das Vieles irgendwie einfacher war.
Außerdem hatte ich durch die Planung, die in einer Gruppe stattfand, in Ricarda, kurz Ricky, und Lara zwei sehr gute Freundinnen gefunden, die ich auch heute noch über alles liebe (falls ihr das lest, ich liebe euch).

So, die nächsten Wochen verliefen alles andere als Reibungslos. Es war kurz vor den Ferien, alle waren auf die Klassenfahrt, die in 2 Wochen stattfinden sollte, gespannt und unsere Lehrer bombardierten uns in allen Fächern mit Arbeiten. Ich war wirklich gestresst.
An einem Tag stellte die Gruppe, die die Klassenfahrt plante, ihre Ergebnisse vor der Klasse vor. Ich war sozusagen die “Hauptverantwortliche“ und alle die noch Ideen hatten sollten sich bei mir melden. Ich hatte nicht damit gerechnet das sich irgendwer bei mir melden würde, aber nach Schulschluss, an der Bahnhaltestelle setzte sich David zu mir und schlug etwas vor wie ein gemeinsames Abendessen am Strand, welches Nachts stattfinden sollte (und es schließlich auch tat).
Hatte ich schon erwähnt das wir an die Nordsee, in ein kleines Kaff wollten? Jetzt auf jedenfall.

Irgendwie ergab es sich, dass ich nun immer mit David nach hause fuhr und auch zur Schule hin. Es war erstaunlich wie sehr wir uns in Gedanken und Ansichten glichen und obwohl wir so verschieden waren hatten wir den selben Humor. Irgendwie wurden wir schon nach einigen Tagen ziemlich gute Freunde.
Keine ahnung warum, aber in der Schule haben wir nie etwas zusammen gemacht, ich war einfach mit Lara und Ricky zusammen und er mit seinen Freunden. Niemand wusste das wir uns gut verstanden und auch keiner von uns hatte vor es irgendjemandem mitzuteilen.
Als meine Freundinnen davon erfuhren waren sie ziemlich sauer, dass ich ihnen nichts von David erzählt hatte, aber für mich war es so besser weil ich irgendwie keinen Druck hatte.
Es war so, dass meine Eltern am Wochenende weg fuhren und ich ganz alleine war. Da ich schon die ganze Zeit stress mit Lissy hatte, weil sie eifersüchtig war, dass ich so viel mit Ricky und Lara machte, hatte ich keine große Lust mit ihr abzuhängen.
Also waren meine Pläne alleine zu bleiben.
Doch Freitagabend gab es ein heftiges Gewitter und bei mir in der Straße viel der Strom aus. Ich hatte irgendwie total die Panik und wusste überhaupt nicht was ich machen sollte, konnte niemanden erreichen und blieb irgendwie bei Davids Nummer hängen.
Als ich ihn anrief war er wohl gerade feiern, aber er war völlig nett und hörte sich mein Problem an.
Ich weiß noch das er meinte das ich warten sollte und dann legte er auf. Ich saß also mit meiner Handy Taschenlampe im Wohnzimmer und leuchtete ängstlich das Wohnzimmer ab, um zu kontrollieren das niemand eingebrochen war, oder keine ahnung was ich bezwecken wollte, aber ich hatte definitiv Angst.
Draußen stürmte es richtig stark und das machte mich nur noch nervöser. Ich glaube ich habe total gezittert.
Nach gefühlt einer Ewigkeit klingelte es und ich ging vorsichtig zur Tür.
Genau jetzt wenn ich das schreibe, zaubert es mir noch immer ein Lächeln aufs Gesicht.
Vor der Tür stand David, seine Blonden Haare klebten ihm vom starken regen auf der Stirn und auch sonst war er völlig durchnässt. Aber er strahlte mich an.  “Hier bin ich, dein Retter vor dem Stromausfall“, hat er gesagt und gelacht. Ich bin ihm in die Arme gefallen weil plötzlich meine ganze Angst wie weg war. Als ich mich von ihm gelöst habe und ihm in die Augen gesehen habe, habe ich mich in ihn verliebt. Es war wie von einer Sekunde auf die nächste, das dieses wunderschöne lodern in meiner Brust auftauchte, mein Herz erwärmte und mit ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Ich holte einen Regenschirm und wir gingen zusammen zu ihm nach hause, wo wir das gesamte Wochenende verbrachten. Genau ab diesem Zeitpunkt waren wir wirklich beste Freunde, wir spielten zusammen Computer Spiele, gingen mit seinem Hund raus und erzählten einfach die ganze Zeit nur Müll.
Zwischen mir und David ist einfach diese Stimmung, das wir auf der selben Ebene sind und uns nur ansehen müssen, uns verstehen und beide anfangen zu lachen.

Eine wahre Liebesgeschichte Where stories live. Discover now