Kapitel 4

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Zwei Freistunden folgten nun, da der Lehrer für Entwicklung der inneren Kräfte noch in seinem wohl verdienten Urlaub war und man keinen Ersatz hatte finden können. Die Schwestern nutzten diese Zeit und genossen das gute Wetter. Auf der großen weiten Wiese vor dem Schloss, dort wo sie auch mit ihrem Korb gelandet waren, fanden sie ein hübsches Plätzchen wo sie sich niederließen.
„Habt ihr die Gesichter der anderen gesehen? Haha, das habe ich wirklich genossen, den haben wir es gezeigt" meinte Desideria.
„Wer hätte gedacht das es so Einfach sein würde. Die anderen hatten es da nicht so einfach"meinte Aaliyah.
„Verstehe ich das richtig das die Greifs nun uns gehören? Sollten wir ihnen einen Namen geben?" überlegte Hanare laut.
„Ich werde meinen wohl Silver nennen, er hat so eine hübsche silberne Strähne am Kopf" meinte Desideria, die sich darüber schon ihre Gedanken gemacht hatte.
„meinen werde ich Firebird nennen, er hat so schönes rotes Fell und Federn" schwärmte Aaliyah. Hanare überlegte.
„meiner ist Schwarz wie die Nacht, ich nenne ihn einfach Blackstar" entschloss sie. Die Schwestern lachten und waren Glücklich. Sie konnten es kaum erwarten mit ihren neuen Gefährten zu fliegen.
„Huhu, dürften wie uns zu euch setzten"die Schwestern erschraken beinahe zu Tode, als die Frage hinter ihnen ertönte. Als sie sich ruckartig herum drehten, standen dort drei junge Männer.
„zu uns?" fragte Aaliyah verwirrt.
„Natürlich, zu wem denn sonst?" fragte der größte von ihnen und lächelte sie breit an.
„Wisst ihr nicht wer wir sind?" fragte Desideria.
„Doch wir wissen wer ihr seid, doch dürfen wir uns deshalb nicht zu euch setzen?" fragte der Mittlere von ihnen und setzte sich neben Desideria in das Gras nieder.
„ich bin John und du? Nein warte, laut Beschreibung die hier in der Schule umhergehen bist du wohl Desideria" meinte er zu ihr und grinste. Desideria nickte verblüfft.
„na kleine? Ich bin Jeremy und du musst wohl Hanare sein" meinte der kleinere von ihnen und setzte sich Hanare, im Schneidersitz gegenüber. Hanare nickte und wusste nicht was sie von diesen Typen halten sollte. Aaliyah starrte immer noch den größeren von ihnen an, der sich nun mit einem schmierigen Grinsen zu ihr setzte.
„und du musst Aaliyah sein, alle sprechen von dir und deinem goldenen Haar. Ich bin Andreas, schön dich kennenzulernen"säuselte er und Aaliyah spürte die Abneigung, die in ihrem Herzen wuchs. Jedoch versuchte sie diese zu Verbergen, den sie wollte nicht die einzigen Vergraulen, die ihnen scheinbar wohl gesonnen waren. Doch wie sich sehr schnell herausstellte nervten die Brüder, den das waren sie, Tierisch. Beinahe waren die Schwestern sogar erleichtert als ihre Freistunden beendet waren und sie die Brüder endlich loswurden.
„fandet ihr die nicht auch Komisch?" fragte Aaliyah als sie das Schloss betraten.
„Und wie, irgendwie merkwürdig das die so Freundlich sind. Da stimmt irgendetwas nicht." meinte Desideria.
„Ich traue denen nicht, gehen wir ihnen lieber aus dem Weg" meinte Hanare und ihre Schwestern nickten.


Die Schwestern machten sich auf den Weg in das Kellergewölbe, wo der Unterricht für die Geschichte der Dämonen stattfinden würde. Alles war Düster und die Wände waren feucht, stets hörte man es irgendwo Tropfen. Das Kellergewölbe erinnerte einen mehr an einen Kerker, ein Verlies wo Gefangene gehalten wurden. Doch hier unten gab es keine Gefangene, jedoch entdeckten die Schwestern, alte, verrostete Handketten an den Wänden. Früher einmal, vor langer Zeit waren hier noch Gefangene gehalten worden. Zahlreiche Kerzen, tauchten die Räume und Gänge des Kellers in ein unheimliches Licht. Immer noch im Gedanken bei den sonderbaren Brüdern, die beinahe hartnäckig versucht hatten, alle möglichen Informationen aus den Schwestern zu locken, betraten sie schließlich den Klassenraum. Mehrere Tische standen hier und ganz vorne, stand ein sehr kleiner Mann, mit einem Bart, der bis zum Boden reichte. Seine Ohren waren spitz und Lang, auch konnten die Schwestern einen buschigen Schwanz erblicken, ähnlich den eines Wolfes, der hinten aus seiner Hose ragte. Die Mädchen wussten bereits das er den Namen Xielas trug und er der Lehrer für Geschichte der Dämonen war. Auch wussten sie, das dies sein erstes Schuljahr war. Wieder einmal waren die Schwestern die ersten und Xielas sah die drei lange an, selbst als sie sich einen Platz suchten, hörte er mit seinem Starren nicht auf. Die Schwestern erschauderten und nahmen Platz. Kurz darauf trudelten auch die anderen Dämonen ein und sehr zum Leidwesen der Schwestern nahmen Vincent, David und Richard am Tisch, hinter ihnen Platz. Natürlich dauerte es nicht lange und die Schwestern hörten das niederträchtige Lästern der drei. Mehrere Papierschnipsel flogen ihnen gegen den Kopf. Die Schwestern versuchten die drei zu Ignorieren, doch das schien denen ganz und gar nicht zu passen. Richard beugte sich über den Tisch und griff nach Hanares Haaren und dort wo er sie berührte, entflammten sie. Hanare bemerkte es nicht, obwohl sie die Hitze und den Geruch von verbranntem Haar wahrnahm. Erst als Aaliyah anfing panisch auf ihre Haare einzuschlagen, realisierte Hanare was vor sich ging. Sie schrie und weinte. Desideria und Aaliyah klopften das Feuer aus und sorgten rechtzeitig dafür, das sie nicht völlig abbrannten.
„warum haben die gebrannt?" wimmerte Hanare und beruhigte sich erst, als ihre Schwestern ihr versicherten das ihre Frisur noch zu retten war.
„ich kann mir denken wer das war" knurrte Aaliyah und blickte zu den drei Vollpfosten hinter ihnen, die sich herrlich Amüsierten. Xielas kam zu ihnen, er war so klein, das man nur seine Haare zwischen den reihen der Tische näherkommen sah. Als er die drei Dämonen erreichte, erschien wie aus Zauberhand ein Stock in seinen Händen, und mit diesem verpasste er den dreien einen mächtigen Hieb auf den Hinterkopf.
„das habe ich ganz genau gesehen ihr kleinen Scheißer" zischte er. Die Dämonen grummelten und entschuldigten sich bei Xielas, weigerten sich aber, auch den Schwestern eine Entschuldigung zukommen zu lassen. Xielas beließ es dabei und als er zu seinem Schreibtisch zurückkehrte um mit seinem Unterricht zu beginnen, waren sich die Schwestern sicher, das er ihnen zuzwinkerte. Der Unterricht wurde für die Dämonen ziemlich langweilig, den sie kannten die Legenden und Geschichten ihrer Vorfahren. Die Schwestern jedoch waren begeistert und sogen die vielen Informationen wie ein Schwamm in sich auf.
„seit mehreren hundert Jahren lebt der Großteil von uns nun in der Welt der Menschen ..." meinte Xielas gerade.
„und in den Hunderten von Jahren und den tausenden davor, hat sich nie ein Dämon mit einem Menschen gepaart" zischte Vincent und warf eine Papierkugel gegen Aaliyahs Kopf. Knurrend drehte sie sich zu ihm herum.
„Na ja, weißt du was? Wenigstens kann mein Vater poppen, dich würde ja kein Weib an sich heran lassen" zischte sie und Vincent sah sie entgeistert und zutiefst Beleidigt an.

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