Prolog-Teil 2

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***3 Jahre später***

,,Draco!'', hörte man Lucius Malfoy in dem Eingangsbereich des Herrenhauses der Malfoys schreien. Er wartete schon ungeduldig mit dem Fuß tappend auf seinen Sohn. Seine Frau guckte ihn schon leicht beunruhigt an, als das Gesicht von Lucius immer dunkler wurde.

Dann hörte man auch schnelle, laute Schritte zu dem Raum hinrennen. Es war Draco: sein Gesicht rot angelaufen, seine Haare völlig zerzaust, als wäre er gerade mit seinem Besen geflogen. Völlig außer Atem hielt er vor seinen Eltern. Narzissa Malfoy sah ihn entsetzt an, während sie seine Haare musterte. Ihren Mann zeichnete der selbe Gesichtsausdruck, nur mit der Mischung von Zorn.

,,Wie siehst du denn aus?!'', brüllte er, ,, Malfoys rennen nicht! Vor allem dein Haar, ein Reinblut muss zu allen Zeiten gut gekleidet sein und gut aussehen. Wie oft muss ich dir es noch sagen, dass das Auftreten das wichtigste ist.'' Narzissa Malfoy sah ihren Mann enttäuscht an, dass er es sich überhaupt wagte so mit ihrem Sohn zu sprechen. Sie sah ihren kleinen Draco mitfühlend an und fragte mit einfühlsamer Stimme, warum er solange gebraucht hat.

,,Ich habe das Geschenk von Cassiopeia vergessen einzupacken.'', antwortete er schuldbewusst. Lucius Malfoy sah wenn möglich ihn noch entsetzter an. ,, Das hast du selber gemacht? Für so etwas gibt es schließlich Hauselfen.'', erwiderte er ungläubig. Sein Sohn sah ihn verständnislos an:,, Cass ist meine Cousine und Mutter sagt, dass wenn man jemanden lieb hat, man kleine Gesten macht um seine Zuneigung zu zeigen.'' Der Mann im Haus genug von der Situation, sah seinen Sohn mit seinem typischen Blick an, der genau überbrachte, dass Draco aufhören soll zu reden. Lucius sagte genervt:,, Wir haben nicht mehr viel Zeit. Gleich fängt der Geburtstagsball deiner ach so geliebten Cousine an. Also wenn wir könnten?'' Lucius nahm sich vor dem Kamin stehend eine Handvoll von Flohpulver und warf sie ins lodernde Feuer deutlich rufend:,, Lestrange Herrenhaus!''

Nachdem Lucius verschwunden war, deutete Narzissa ihren Zauberstab auf Draco und flüsterte einen Zauberspruch. Seine Haare waren wieder makellos. Seine Mutter zwinkerte ihm grinsend zu:,, Du weißt was zu tun ist.'' Und verschwand selbst in den grünen Flammen.

Draco folgend kam auch am Herrenhaus der Lestranges an. Neben seinen Eltern stehend machten sie sich gemeinsam auf dem Weg in den Ballsaal, wo üblicherweise immer Feste solcher Art und Größe gehalten werden. Die Flure des Hauses waren in einem Smaragdgrün gepinselt und an den Wänden hingen die wichtigsten Gemälde der Vorfahren der Familie. Nachdem sie an den Türen zum Ballsaal ankamen, wurde ihnen die Tür von einem Haushelf geöffnet, der auch ihre Anwesenheit ankündigte. Der Ballsaal war in ein sanftes Licht getaucht, auf der linken Seite des großen Raumes, war ein langer Büffettisch angerichtet mit den köstlichsten Speisen, die mindestens Hogwarts würdig wären. Überall waren wichtige Personen in der schönsten und teuersten Kleidung. Doch das bezauberndste am Raum war der Runde Tisch in der Mitte bis zur hohen Decke hoch gestapelt mit Geschenken. Ab und zu konnte man auch Kellner in der Menge erkennen, die ein Tablet voll Champagnergläser trugen.

Alles in allem, wusste Draco nicht wie er Cassiopeia in der Menschenmenge finden sollte. Seine Eltern hatten sich schon beide auf dem Weg zu ihrem Kreis an Bekannten begeben. Narzissa Malfoy zu den restlichen reinblütigen Frauen, um wahrscheinlich zu tratschen oder die letzte Ausgabe von Witch Weekly zu kritisieren und Lucius Malfoy zu den Rest der Männer um eine Zigarre zu rauchen und einen teuren Whiskey zu trinken, wofür viele ihr ganzes Leben lang schuften müssten, um sich auch nur ein Glas leisten zu können.

Draco stand also allein im Saal, das Geschenk fest in seinen Händen umklammert, nicht wissend wo er anfangen sollte, als er eine Hand an seinem Arm fühlte. Vor Schreck ließ er fast das Geschenk in grün eingepackt fallen, hatte sich jedoch noch in der letzten Sekunde wieder in den Griff bekommen. Er drehte sich um und sah Cassiopeia Lyra Lestrange in all ihrer Anmut und Eleganz vor ihm stehen. Ihr lockiges schwarzes Haar war hochgesteckt worden und sie hatte ein silbernes Kleid an. Draco konnte in ihren dunkelblauen Augen sehen, wie sehr seine Reaktion sie amüsierte. Er sah sie nur mit seiner hochgezogenen Augenbraue arrogant an.

Sie verzog ihre Lippe in ein vorgetäuschtes schmollen:,, Draco, komm schon es ist mein Geburtstag. Das ist der zweit wichtigste Tag im Jahr für mich, also verdirb ihn nicht.'' Draco sah sie nur weiter wartend an. ,, Na gut, ich hatte nicht die Absicht dich zu erschrecken. Ich habe dich nur gesehen als du angekommen bist.''

,,Hast du dich so sehr nach meiner Ankunft gesehnt?'', fragte er scherzend. Seine Lippen betrügten ein kleines vergnügtes Grinsen.

,,Spiel dir nichts vor Draco. Die hälfte der Leute in diesem Saal sind so langweilig, man könnte während sie reden im Stehen einschlafen. Und wie der Zufall es will, bist du der Interessanteste hier.'', meinte Cass unbedeutend mit einer lässigen Handbewegung, ihre Augen rollend.

Draco sah sie nur mit seinem Malfoy Grinsen an:,, Klar rede dir das nur selber ein, selbst du kannst dem unwiderstehlichem Malfoy Charm nicht widerstehen.''

Cassiopeia gab nur ein nicht ladyhaftes Schnauben hervor. Zusammen, Arme verschränkt, machten sie sich auf dem Weg in die Mitte des Raumes, direkt auf den Tisch voller Geschenke zu.

,,Außerdem, was meintest du damit, dass dein Geburtstag nur der zweit wichtigste Tag für dich im Jahr ist?'', fragte er mit einem unschuldigen Blick, ganz und gar nicht zu seinem Gesicht passend.

,,Das weißt du ganz genau Draco, mach jetzt nicht einen auf unschuldig mit diesem komplett falschem Blick. Ich kenne dich.''

,,Ach komm schon, ich will doch nur, dass du es sagst.'', meinte er mit seinen Augen bittend.

,,Nein, das kannst du vergessen. Du weißt das funktioniert nicht mit mir.'', sagte sie störrisch.

Er gab jedoch nicht auf und sah sie weiter mit seinen Augen an, mit Erfolg.

,,Der wichtigste Tag im Jahr für mich ist dein Geburtstag, ich würde ihn für nichts in der Welt hergeben.'', gab sie leise zu, mit den Augen auf dem Parkett gerichtet.

Draco schob ihr Gesicht lächelnd nach oben:,, Dein Geburtstag ist auch der wichtigste Tag für mich im Jahr. Aber sag das niemandem, sonst ist mein Ruf als Malfoy zerstört.'' Lachend schlug sie leicht seinen Ellenbogen:,,Idiot.'', meinte sie nur.

Am runden Tisch angekommen, legte er sein Geschenk ab.

,,Willst du Tanzen?'', fragte er seine Hand ausstreckend. Einwilligend legte sie ihre Hand sanft in seine und er zog sie auf die Tanzfläche.

Vom Ende des Ballsaals erblickten zwei Frauen diese Szene, wie die beiden 6-jährigen elegant tanzend, erscheinend als würden sie schweben.

,,Würden sie nicht perfekt zusammenpassen? Guck wie sie sich ergänzen. Einfach nur perfekt.'', schwärmte Narzissa Malfoy.

,,Ich muss dir zustimmen.'', sagte Bellatrix Lestrange glücklich für ihre Tochter.

,,Ich müsste nur Lucius überzeugen. Aber das wird ein Kinderspiel, er kümmert sich nur um die reinhaltung der Linie. Wie wirst du es mit Rodolphus meistern können?''

,,Pff.'', erwiderte Bella, ,, Er fürchtet mich. Als ob er auch nur in dem Weg unserer Pläne stehen würde.''

,,Du hast ja so Recht Schwester, wie konnte ich daran nur zweifeln?'', meinte Cissy lächelnd.

,,Tja, weiß ich auch nicht.'', äußerte sich Bellatrix mit ihrer Augenbraue arrogant hochgezogen. ,,Wenn alles nach Plan läuft...'' ,,dann werden Cass und Draco auf jeden Fall wenn sie volljährig sind heiraten.'', beendete Narzissa wie so oft den Satz ihrer älteren Schwester.

Lachend klinkten sie ihre Champagnergläser zusammen.


Die Tochter von Bellatrix & Rodolphus LestrangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt