79. Kapitel

17.2K 866 262
                                    

Alison

"Es geht um Kyle."

"Was?", fragt Jack und sieht mich sofort besorgt an. "Was ist mit ihm?"

Tränen bilden sich in meinen Augen, während ich auflege und das Handy in meinen Schoß senke.

"Alison? Was ist los?", fragt Jack ängstlich und rutscht näher zu mir, als mir schon im nächsten Moment die Tränen über die Wangen laufen und sich ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet.

"Er ist aufgewacht.", sage ich, als immer mehr Tränen der Erleichterung über meine Wangen laufen.

Jack zieht die Augenbrauen nach oben und sieht mich überrascht an. "Was?"

"Kyle ist aufgewacht. Er ist wach, Jack!", sage ich glücklich und falle ihm sofort um den Hals, als sich auch auf seinen Lippen ein erleichtertes Lächeln ausbreitet.

****

Die Fahrt zum Krankenhaus scheint ewig zu dauern, während ich nicht mehr aufhören kann zu grinsen. Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, doch jetzt zu wissen, dass Kyle wach ist und wahrscheinlich wieder gesund wird, ist die schönste Nachricht, die ich seit langem gehört habe.

Ich hatte schon das schlimmste befürchte, als ich hörte wie Rose am Telefon weinte.

Als wir schließlich die Tür erreichen, die in Kyle's Krankenzimmer führt, zögere ich keine Sekunde und mache die Tür sofort auf.

Kyle's Eltern sind die Ersten, die ich sehe, bevor mein Blick schließlich auf seine blauen, vertrauten Augen fallen. Sie sehen mich aufmerksam an, während ich spüren kann, wie mein Herz einen Schlag aussetzt. Zu oft habe ich an seinem Bett gesessen und ihn angefleht seine Augen zu öffnen, damit ich noch einmal in das helle Blau schauen kann, dass mir schon seit meiner Kindheit Halt gibt.

"Kyle.", flüstere ich, als sich schon in der nächsten Sekunde ein Lächeln auf seinen Lippen ausbreitet.

Ich renne sofort auf ihn zu und zögere keine weitere Sekunde, bevor ich meine Arme um ihn lege. Ich kann schon wieder spüren, wie mir die Tränen über die Wangen laufen, während sich das Gefühl der Erleichterung deutlich in mir ausbreitet. Ich drücke ihn eng an mich und würde ihn wahrscheinlich nie wieder loslassen, würde er nicht in der nächsten Sekunde leicht zusammen zucken.

"Au. Vorsichtig.", kichert er leise, jedoch klingt seine Stimme total rau und er muss nach einigen Sekunden sofort husten.

Ich lasse ihn sofort los und lehne mich besorgt zurück, da mir erst in dem Moment bewusst wird, dass er noch einige blaue Flecken am Körper haben muss. Der Arzt hat uns schon mitgeteilt, dass sich seine kollabierte Lunger erst erholen muss. Es wird also noch eine Zeit dauern, bis er keine Schmerzen mehr hat und wieder normal reden kann.

"Tut mir leid.", schluchze ich und sehe ihn lächelnd an, während mir die Tränen die Sicht verzerren.

"Hey, alles ist gut.", flüstert Kyle leise und streicht mir zärtlich eine Träne von den Wangen.

"Ich bin einfach nur so froh, dass es dir gut geht.", schluchze ich, als mein Grinsen nur noch breiter wird und ich erneut, diesmal jedoch etwas behutsamer, meine Arme um ihn lege.

****

Den restlichen Monat würde ich als einen der schönsten meines Lebens beschreiben. Kyle hat sich ziemlich schnell wieder erholt und konnte bereits zwei Wochen, nach denen er aufgewacht ist, entlassen werden. Jedoch muss er noch immer mit Krücken herumlaufen und leider wird er wahrscheinlich sein Leben lang Probleme mit der Lunge haben. Jedoch ist das Wichtigste, dass er am Leben ist.

To StayWhere stories live. Discover now