Vertraut

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Bilal's Sicht

"Ich hab schon mein Führerschein. Ich will nur nicht Autofahren" sagte sie und schaute runter. Sie hat schon ihr Führerschein?

"Warum willst du dann nicht fahren?" Fragte ich verwirrt und sie sagte nichts. Was ist los? Ich verstehe nichts. Als sie anfing zu zittern, nahm ich sie einfach in den Arm. Direkt fing sie auch an zu weinen. Als sie aufhörte zu Zittern, öffnete ich die Hintertür und wir setzten uns beide auf die Rückbank. Ich drehte mich zu Nassira und schaute mir ihr wunderschönes Gesicht an

"Hör auf zu weinen. Ich mag es nicht wenn du weinst" sagte ich dann ehrlich und wischte ihre Tränen weg. Sie schaute mir nur Stumm mit glasigen Augen in die Augen. Diese wunderschönen Augen

"Es tut mir leid, ich wusste nicht dass du so Angst vor dem Auto fahren hast" entschuldigte ich mich und umarmte sie noch einmal

"Es ist nicht so, dass ich Angst habe. Ich wurde mit einem Auto zum Mörder" erzählte sie mit verheulter Stimme und fing wieder an zu weinen

"Du musst es mir nicht erzählen wenn du nicht möchtest" sagte ich und sie löste sich

"So lange warst du für mich da, du hast es verdient zu wissen was passiert ist" sagte sie und wichte ihre Tränen weg. Sie reißste sich zusammen und fing an zu erzählen, aber mitten im erzählen fing sie wieder an zu weinen

"Letztes Jahr, als ich frisch mein Führerschein bekam, wollten wir zur Moschee fahren. Ich durfte das kleine Auto meiner Eltern fahren. Auf dem Weg hab ich ein Unfall gebaut. Ich war Schuld an dem brutalen Unfall. Ich kam mit schweren Verletzungen durch, meine Eltern hab ich umgebracht, genau so wie meine ungeborene Schwester" fing sie wieder an zu weinen und ich nahm sie in den Arm. Es tut mir weh wenn sie weint

"Ab da lief mein Leben nur noch den Bach runter. Wir hatten vorher zwar nicht viel, aber ich hatte meine Eltern und das war mir genug. Als ich aus dem Krankenhaus kam, bekam ich anzeigen wegen dem Unfall. Ich musste Schmerzensgeld und Schadenersatz bezahlen, einen Anwalt konnte ich mir nicht leisten. Die Miete wurde mir zu teuer und das Auto konnte ich nicht mehr länger bezahlen. Ich bin umgezogen in eine 2 Zimmer Wohnung, hab das Auto verkauft, habe meine Klamotten und Möbel verkauft und 3 Jobs gesucht. Ich hab die Schule gewechselt und mein einsames Leben einfach neu angefangen. Ich wollte dieses nutzlose Mitleid nicht" erklärte sie und löste sich wieder

"Ich bin immer für dich da" sagte ich dann und legte meine Hand auf ihre Wange

"Ich kann nicht verstehen wie du so nett bleiben kannst, obwohl ich so abstoßend war, wie du mich gut behandeln konntest, obwohl ich immer so leise war, oder wie du noch mit mir reden kannst, obwohl du weißt, dass ich ein Mörder bin und meine eigene Familie umgebracht habe" sagte sie und schaute runter

"Ganz einfach, weil du meine Frau bist und ich dein Mann" sagte ich und nahm ihre Hände.

"Lass uns nicht mehr Traurig sein. Du warst viel zu lange Traurig. Jetzt sind wir deine Familie und dein neues Leben. Lass es uns genießen und Glücklich sein" sagte ich und sie lächelte

"Ich bin froh, dass ich Teil dieser Familie sein darf, auch wenn manche mich nicht mögen. Ich bin einfach froh, dass ich noch einmal dieses Glück erleben darf" sagte sie dann und ich lächelte

"Komm lass uns rein gehen" lächelte ich und stieg aus

"Aber erst mal muss ich alle Autos wieder in die Garage fahren" sagte ich dann und stieg in den ersten Wagen ein. Nach und nach fuhr ich alle Wagen in die Tiefgarage.

Fertig ging ich dann den Schlauch nehmen und wollte ihn wegräumen. Als ich aber sah wie Nassira verträumt auf dem Boden schaute, machte ich den Schlauch an und Spritze kurz vor ihr, auf die Füße.

Das Mädchen, das nie spricht Where stories live. Discover now