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(der Entführer)

Hope

Von meinem Kopf kommt ein fürchterlicher Schmerz. Es ist als würden tausend Nägel in ihn gehämmert werden. Was zum Henker ist passiert? Ich versuche meine Augen zu öffnen, aber es klappt nicht. Ich habe nichts vor ihnen, aber aus irgendeinem Grund wollen sich meine Augenlieder nicht öffnen. Ich habe nicht genug Kraft.

Mein Untergrund ist furchtbar hart und kalt. Ich liege anscheinend auf dem Boden. Ich kann nichts Bewegen. Was ist denn hier los? Ich habe nicht einmal genug kraft, auch nur einen einzigen Finger zu Bewegen.

Krampfhaft versuche ich mich daran zu erinnern, was passiert ist. Ich wollte einfach mal weg und bin dann zu meiner Klippe gegangen. Dann wollte ich wieder zurück und dann?

Was war bloß danach?

°°°

Ich höre eine Tür quietschen und mit ihr kommen auch Stimmen.

"Das soll sie sein?" fragt eine tiefe Stimme.

"Hübsch scheint sie ja zu sein." sagt eine andere.

"Und sie ist tatsächlich ein Mensch. Kaum zu fassen, dass ausgerechnet er einen Menschen als Mate hat." sagt ein dritte, mir irgendwie bekannte Stimme. Woher kenne ich sie?

"Na dann wollen wir Mrs. Black wohl mal wecken."

Mrs Black...

...aber natürlich. Wie konnte ich das denn nur vergessen? Dieser 3. Typ. Seine Stimme ist dieselbe, wie die von vorhin. Er hat mich mitgenommen. Mir irgendetwas auf den Mund gedrückt und dann habe ich das Bewusstsein verloren.

Er hatte mich auch Mrs. Black genannt. Chace! Sie scheinen zu wissen, dass ich seine Mate bin, aber was wollen sie von mir?

Ich spüre, wie mich etwas berührt. Einer scheint mich mit seinem Finger anzustubsen. Ich versuche noch einmal meine Augen zu öffnen, und dieses mal gelingt es mir. Wenn auch nur mit viel Anstrengung. Auch einen Finger scheine ich schon Bewegen zu können. Was für ein Mittel er mir auch gegeben haben muss, die Wirkung scheint nach zu lassen. Wenn auch nur ganz langsam.

"Guten morgen Hope. Gut gechlafen?" mir schaut ein Junge in meinem alter entgegen. Er hat blonde Haare und blaue Augen. An seiner Stimme erkenne ich, dass er derjenige ist der mich entführt hat.

"Wer seit ihr?"

"Das hast du doch vorhin gesehen oder? Du hattest mir doch mitten in die Augen gesehen." er scheint wohl davon zu sprechen, dass ich ihn vorhin in Wolfsgestalt gesehen habe.

"Ich habe nicht gefragt, was ihr seit, sondern wer? Und was wollt ihr überhaupt von mir?" gebe ich schnippisch zurück.

Er sieht mich überrascht an.

"Ganz schön viel Mumm für so ein zerbrechliches Wesen."

Dann nimmt er mich ohne ein weiteres Wort hoch und schleppt mich aus dem Raum. Ich würde mich ja wehren, aber wie schon gesagt, kann ich kaum etwas bewegen. Auch wenn es Mittlerweile schon 3 Finger sind, bringt mir das in dieser Situation recht wenig...

...Vor einer Tür bleiben wir stehen. Einer der anderen beiden Klopft an ihr und als ein "herein" ertönt, gehen "wir" auch schon in den Raum der hinter ihr liegt.

Es gibt viele Bücherregale und in der Mitte steht ein großer Schreibtisch hinter welchem ein Mann sitzt. Er hat ebenfalls blonde Haare und grüne Augen. Er sieht etwa Anfang 30 aus.

"Willkommen bei uns Hope. Ich bin Carlos und muss dir wohl mitteilen, dass du für eine gewisse Zeit unser Gast sein musst." Wie er das sagt. Als wäre ich tatsächlich bloß ein ganz normaler Gast. 

"Ich möchte aber nicht bleiben. Was tue ich hier?"

Sein lächeln bleibt.

"Du hast keine andere Wahl. Ein einfacher Mensch, kann ganz sicher nicht gegen einen Werwolf ankommen. Du bleibst hier, weil wir es sagen und mehr hat dich auch nicht zu interessieren."

Unheimlich. Wie er das mit einem grinsen im Gesicht sagt. Als würde er mir gerade von seinem Tag erzählen. 

"Deinem schweigen zu urteilen, nehme ich mal an, dass du dem nichts mehr hinzu zu fügen haben. dann wünsche ich dir einen annehmen Aufenthalt bei uns."

Damit nimmt mich mein Entführer wieder auf den Arm und schafft mich aus dem Raum. Was soll ich denn jetzt bloß machen? Auch wenn ich es nicht zugeben will, aber gegen Werwölfe kann ich wohl wirklich nicht einfach so ankommen.

°°°

Mittlerweile kann ich meinen Körper wieder vollständig bewegen. was mir allerdings nichts bringt, da ich gefesselt bin. Sowohl an den Händen als auch an den Beinen. Ich sitze wieder in dem Raum in dem ich aufgewacht bin. es scheint wohl der Keller zu sein. Nur anhand eines kleines Fensters kann ich erkennen, ob es Tag oder Nacht ist. Mittlerweile wird es immer dunkler. Ich scheine schon fast 24 Stunden hier zu sein. Und seit Gestern Morgen habe ich auch nichts mehr gegessen.

Wieso bin ich nur hier? Was hat Chace ihnen denn getan, dass sie mich entführen müssen?

Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Ich will hier raus. Ich will wieder zurück. Zurück zu meinen Eltern, zu den Zwillingen, zu der kleinen Lily und ...

... zu Chace.

Wenn ich nur an ihn denke, zieht sich mein Herz noch einmal mehr zusammen. Ich will zu ihm zurück. Ich will bei ihm sein.

In meinen Augen sammeln sich tränen.

Wieso bin ich nur zu der Klippe gegangen? Er hat es mir immer wieder gesagt. Ich soll nirgendwo alleine hin gehen. Es hätte mir seit der Verfolgungsjagd klar sein soolen, aber was mache ich? Ich gehe trotzdem einfach weg.

Ob er sich sorgen um mich macht? Sucht er mich? Und wird er mich hier raus holen. Kann er fühlen, wie es mir gerade geht?

Chace ich bitte dich. Wenn du spürst wie verloren und einsam ich mich gerade fühle, dann hol mich hier wieder raus.

Ich möchte wieder mit allen am Frühstückstisch sitzen und über ganz normale Dinge lachen, während... während du mich immer von der Seite aus beobachtest und dabei ein leichtes Lächeln auf den Lippen hast.

Ich bin noch nicht einmal einen Tag von ihm weg und schon ist es als würden es Wochen sein.


Forever with you ?!Where stories live. Discover now