02¦¦Parents

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02¦¦Parents

Paris war es egal, dass Ashley ein Wenig sauer auf sie sein würde, weil sie zu spät kam, obwohl sie mehr als genug Zeit hatte um von ihrem Appartement zum Pablo's zu kommen. Sie sorgte sich nicht darum, wie Ashley wohl reagieren würde, im Moment sorgte sie sich um rein gar nichts.

Kaum, dass sie den kleinen Laden durch die große, milchige Glastüre betreten hatte, wurde sie von einer Woge drückenden Pizzageruches umhüllt. Sie ließ ihre Augen durch das Lokal streifen und schließlich erblickte sie die schwarzen, hochgesteckten Haare ihrer besten Freundin Ashley ganz hinten rechts, in der Ecke des Lokals, an ihrem Stammtisch. Ashley starrte sie aus kalten, blauen Augen an, während sie auf sie zukam. Das Geräusch ihrer langen, weinroten Fingernägel, mit denen sie auf dem alten Tisch vor sich herum trommelte, war für Paris schon hörbar, als sie noch zwei Meter von dem Tisch entfernt war.

„Zwanzig Minuten.“ Ashley beobachtete Paris mit pikiertem Gesichtsausdruck dabei, wie sie ihren Mantel auszog und ihn auf die Sitzbank neben sich legte. „Du hast eine Stunde Zeit und kommst zwanzig Minuten zu spät.“ Paris zuckte mit den Schultern und entledigte sich ihres roten Schals, den sie achtlos auf ihren Mantel warf. Mit einem zufriedenem Seufzen ließ sie sich auf die Sitzbank plumpsen.

„Was bitte hast du so lange getrieben!“ Ashley sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Paris lächelte. „Ich hab noch mit Michael geredet.“

Ashley verzog das Gesicht und rief nach einem Kellner. Ein kleiner Südländer machte sich auf den Weg zu den beiden. „Natürlich. Ihr habt miteinander geredet.“

Paris schüttelte lachend den Kopf und bevor sie antworten konnte, stand der Kellner an dem Tisch der beiden. Er zwinkerte Ashley zu, die mit den Augen rollte. „Was kann ich euch zwei Hübschen denn bringen?“

„Eine große Margarita und ein Bier für mich.“

Er wandte sich an Paris, die gar nicht zu überlegen brauchte, was sie wollte. „Eine kleine Salamipizza und 'ne Coke, bitte.“ Anders als Ashley, wollte Paris höflich mit dem jungen Mann umgehen und höflich zu ihm sein.

Der Kellner nickte, während er die Bestellungen auf einen kleinen Zettel kritzelte. „Die Getränke kommen sofort.“, sagte er und verschwand, jedoch nicht ohne Ashley noch einmal anzugrinsen.

„Zurück zum Thema...“ Ashley lächelte verschmitzt. „Worüber haben du und Mike denn geredet?“ Sie setzte das letzte Wort in obligatorische Anführungszeichen, vermutlich um ihrer Ungläubigkeit darüber, dass die beiden bloß geredet haben sollen, mehr Nachdruck zu verleihen.

Paris rollte mit den Augen und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Wir haben wirklich nur geredet, also wisch dir das verdammte, anzügliche Grinsen vom Gesicht.“ Ashley grinste bloß noch breiter. „Ach ja? Worüber denn?“

Paris fuhr sich wieder mit der Zunge über die Lippen und grinste die Tischplatte vor ihr an. Gerade als Ashley sprechen wollte, machte Paris endlich den Mund auf. „Wir fahren nächsten Mont ins Tierheim und holen uns einen Hund.“

Ashleys blaue Augen weiteten sich und sie sah Paris mit offenem Mund an. „Ihr... Was?“ Paris kicherte aufgrund von ihrem ungläubigem Gesichtsausdruck.

Langsam und betont deutlich wiederholte Paris ihre Worte, doch natürlich war sie sich im Klaren darüber, dass Ashleys Frage rhetorisch war und sie eigentlich ihre Antwort nicht wiederholen müsste.

Nun war es aber so, dass sie das Gefühl liebte, dass sich in ihr breit machte, wenn sie es sagte. Dieses Gefühl voller Wärme, Geborgenheit und Liebe.

Lonely Lovers (Michael Clifford AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt