Kapitel 2

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Louis

Harry und ich liefen schon seit 20 Minuten fast schweigend nebeneinander her.
Ich hatte ihm ab und zu ein paar Fragen beantwortet, aber nicht großartig versucht eine Konversation zu beginnen.

Zayn war mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen, aber er war bestimmt schon nach Hause gefahren um irgendeine neue Party vorzubereiten, die heute Abend bei ihm steigen sollte.
Zayns Eltern waren viel unterwegs, keiner wusste so genau wo und wieso aber sie waren kaum da.
Deswegen fand fast jeden Abend eine Party statt. Und das natürlich immer bei Zayn.

"Was magst du am meisten an dieser Schule?" Fragte Harry mich und unterbrach so meine Gedanken.
Wir waren gerade auf dem Hinterhof angekommen, der eher der Aufenthaltsort für Raucher war.
"Gar nichts." Sagte ich und schüttelte den Kopf. Ich hatte nicht mal versucht drüber nach zu denken ob es etwas Gutes an der Schule gab.

Ich merkte seinen erstaunten Blick auf mir, da er wohl überrascht war, dass meine Antwort so schnell und verachtend kam.
"Okay." Sagte er nur und beendete so auch diese Konversation.

Gerade als ich ihm sagen wollte, dass wir soweit alles gesehen hatten und ich jetzt nach Hause musste, bogen wir um eine Ecke und standen genau vor Zayn + Gefolge.

"Tomlinson." Sagte Zayn und fing an zu grinsen. Es war dieses verachtende und belustigte Grinsen, dass er mir jedes Mal schenkte, bevor er meinen Kopf mal wieder gegen eine Wand schlug oder in der Toilette versenkte.
Ich schluckte nur und erwiderte nichts, während ich mich verkrampfte.
Harry schien es zu merken und sah mich kurz
an bevor er einen Schritt auf Zayn zu machte und ihm einfach nur die Hand hin hielt.

Okay. Er ist verrückt.
Eigentlich schade um ihn, er hatte so schöne Augen.

"Hallo ich bin Harry. Ich bin gerade her gezogen." Sagte er und sah Zayn mit einem neutralen Lächeln an.
Dieser zog nur die Augenbrauen zusammen und nickte ihm kurz zu.
"Ich bin Zayn." Sagte er und fing danach an kurz zu lachen. "Belästigt der Trottel dich?" Fragte Zayn und schubste mich ein kleines Stück nach hinten.

Harry zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. "Nein. Er hilft mir eher und zeigt mir die Schule. Ist schon okay." Sagte er und seufzte dann.

"Mensch, sorry Leute aber ich wollte noch meine restlichen Formulare abholen. Komm Louis, kannst du mich zum Sekretariat bringen?" Fragte Harry mich und sah mich erwartungsvoll an.

"Klar..." sagte ich nach kurzem Zögern und unterstützte meine Worte mit einem Nicken.
Harry legte eine Hand auf mein Schulterblatt als wir uns wieder umdrehten und führte mich von allen weg, die untereinander begannen zu murmeln.

"Danke." Flüstere ich ihm zu, als wir weit genug weg waren, bevor ich endlich wieder richtig atmen konnte.

"Wie oft haben sie dich schon vermöbelt?" Fragt er einfach gerade heraus und ich spannte mich sofort wieder an und schluckte.

"Zu oft."

Da er darauf nichts mehr gesagt hatte, betraten wir schweigend das Sekretariat, da er wirklich noch Papiere abholen musste.
"Ich sollte gehen. Tschüss Harry." Sagte ich dann, als er durch die Tür trat und drehte mich schon mal um.

"Nein... Nein! Warte." Sagte er plötzlich und drehte sich zu mir um. "Du musst mir noch eine Sache beantworten bitte." Sagte er und ich seufzte, da ich nicht über Zayn und die ganzen Geschichten reden wollte.

Ich nickte kurz und wartete eine Weile während er überlegte.

"Wie findest du das Brand Café?" Fragte er und sah mich an, während ich nicht ganz verstand, was genau er jetzt von mir hören wollte. Bevor ich jedoch antworten konnte, fügte er noch hinzu:
"Ich möchte dort anfangen. Sie haben eine Stelle frei und ich brauche einen Job. Wie ist es da?"

"Ganz nett. Sie bezahlen gut.... also das habe ich gehört. Du solltest dich bewerben." Sagte ich nach kurzem überlegen und lächelte leicht.
Ich lächelte.

Dass ich dort ebenfalls arbeitete erwähne ich besser nicht, damit ich ihn nicht abschreckte, denn wer weiß, was er eigentlich von mir hält, nachdem er erfahren hat, dass ich der totale Looser war.

"Okay. Ich werde drüber nach denken." Sagte er und strahlte jetzt förmlich, obwohl ich nicht so genau wusste, was ihn dazu gebracht hatte.

"Du lächelst nicht wirklich oft oder?" Fragte er mich dann und warf mich total aus dem Konzept, bevor ich ihm das erste mal direkt in die Augen sah.

"Nein. Aber ich glaube der Grund dafür ist jetzt offensichtlich." Ich seufzte kurz und fuhr mir durchs Gesicht wobei ich meine Stirn berührte und zusammenzuckte, da die Wunde immer noch am bluten war.

"Dieser Zayn ist ein Arsch. Er wird schon noch bekommen was er verdient."
Wow; noch nie hat jemand schlecht über Zayn geredet beziehungsweise habe ich noch nie ein schlechtes Wort über ihn gehört.

Er war der Stern der Schule, Held aller Frauen und mit einer der besten Schüler, was mich selber sehr wunderte.

"Vielleicht wird er das, aber nicht mehr auf dieser Schule." Sagte ich und sah dann zur Tür, durch die ich eigentlich schon längst hätte gehen sollen.

"Du kannst gehen wenn du möchtest ... ich kann dich aber auch gerne nach Hause fahren, wenn du noch kurz wartest." Bot er mir an und öffnete wieder die Tür zum Sekretariat.

"Okay. Ich warte."

Später am Abend, als ich zuhause saß und mir ein Abendessen reinzwängen sollte, stritten meine Eltern schon wieder über meine Zukunft auf dieser Schule.
"Ich bin doch eh in einem Jahr da raus." Fügte ich leise hinzu, da ich die Schule nicht wechseln wollte. Ich kam mit den Lehrern klar und auch der Stoff war nicht all zu schwer. Die Lehrer dort waren mir egal, aber ich ihnen wohl nicht. Auch wenn es nicht positiv gemeint war.

"So kann das aber nicht weiter gehen! Das ist bestimmt das dritte blaue Auge in diesem Monat." Sagte mein Vater in einem lauten Ton über den Tisch hinweg. Meine Schwestern waren auch schon in ihre Zimmer geflüchtet.

"Mir ist das egal. Lasst mich einfach auf der Schule und kümmert euch nicht weiter drum. Ich schaffe das." Beendete ich das Gespräch und verschwand oben in meinem Zimmer.

In dieser Nacht konnte ich ungewöhnlich gut schlafen, auch wenn ich den genauen Grund dafür nicht kannte. Vielleicht war es Harry und die Tatsache, dass er mich in einer gewissen Art und Weise gerettet hatte und Zayn mir so nicht noch mehr Schmerzen zufügen konnte.

Ich dachte in dieser Nacht nicht mal daran, dass morgen wieder ein grausamer Tag anbrechen würde, sondern schlief ohne Albträume bis morgens durch.

Dear Diary... (Larry)Where stories live. Discover now