Kapitel 38

6.1K 382 3
                                    


Das Licht im Zimmer war abgedunkelt und Darlene saß neben dem Bett. Sie saß mit dem Rücken zur Tür und bemerkte nicht, dass Megan und David direkt hinter ihr standen. Sie strich Sam mit einer Hand die Haare von seiner Stirn. Megan öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, aber David zog sie zurück und deutete ihr an, still zu sein. In diesem Augenblick begann Darlene zu reden.

„Sam, du kannst mich nicht verlassen." flüsterte sie. Megan schloss ihre Augen, als sie den Schmerz in Darlenes Stimme hörte. „Das erlaube ich dir nicht, Sam."

„David." flüstere Megan, schob David zurück und versuchte Darlene etwas Privatsphäre zu geben. David schüttelte den Kopf und weigerte sich, sich zu bewegen.

„Sam, ich kann das nicht alles alleine machen. Ich brauche dich, bitte wach auf, Liebling." Sie konnten die Tränen in Darlenes Stimme hören. Megan trat zurück und stieß gegen David. Er war unbeweglich.

„Hör auf dich zu bewegen." flüsterte er ihr ins Ohr.

„Wir sollten nicht zuhören." mahnte sie.

„Ich hab meine Mutter zuvor noch nie weinen gehört." sagte er. Megan schaute zurück zu Darlene.

„Wir sollten dennoch nicht zuhören."

„Bitte wach auf, Sammy. Du weiß nicht wie sehr ich dich brauche." Darlenes Stimme war in ihrem Schmerz leise und kindlich. Megan schüttelte ihren Kopf und ging, sie wollte Darlenes Schmerz nicht lauschen. Nach ein paar Augenblicken folgte ihr David.

***

Sie gingen an den Aufzügen vorbei und den Flur hinunter zu der gegenüberliegenden Seite des Krankenhauses und sagten dabei die ganze Zeit kein Wort. Schließlich packte David ihren Arm und zwang sie stehen zu bleiben. Tränen waren auf ihren Wangen zu sehen.

„Hey," murmelte er, zog sie an sich und umarmte sie. „Es ist okay." Er wusste nicht einmal, wie er das sagen konnte, wenn er sich dessen selbst nicht einmal sicher war.

„Nein, ist es nicht." rief sie und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. „Was, wenn er nicht aufwacht? Er kennt Matty kaum, und das ist meine Schuld. Matthew wird seinen Großvater nicht kennen, und Sam und Matthew verdienen es, einander zu kennen." David wusste nicht genau was er dazu sagen sollte. Er verübelte es ihr immer noch, dass sie ihm seinen Sohn weggenommen hatte, aber es gab keinen Grund sie deswegen nieder zu machen.

„Matthew geht es gut, er hat meinen Vater kennengelernt, und Dad wird aufwachen. Dad muss auf wachen." Er gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Ich weiß nicht, was ich tun werde, wenn er es nicht tut. Ich habe vier Jahre unseres Lebens damit verschwendet, ihn und Mum zu hassen. Ich habe ihn nichts von dem gegeben, was er von mir wollte." Er seufzte und legte seinen Kopf auf ihren. „Du solltest dich beruhigen."

„Du musst gerade reden." schnauzte sie und zuckte dann zusammen. „Tut mir leid, David. Das habe ich nicht so gemeint. Ich bin einfach nur aufgebracht." Sie schaute in seine Augen und seufzte.

„Vielleicht sollten wir Mum ein bisschen mit Dad alleine sein lassen." Er nahm ihre Hand und zog sie zurück zu den Fahrstühlen. „Wir können in der Cafeteria etwas Essen."

Als sie die Cafeteria erreichten, errötete Megan von der Erinnerung an ihre erste Fahrt mit den Aufzug an diesem Tag. David setzte sie an einem Tisch und eilte davon, um ihnen etwas zu Essen zu besorgen. Megan bemerkte kaum, was er vor ihr abgestellt hatte, bevor sie begann zu essen.

„Und was jetzt?" fragte David, lehnte sich zurück und nahm einen Bissen von einem Apfel.

„Was meinst du mit, was jetzt?"

Making Him Believe | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now