Kapitel 55

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Angespannt saßen wir alle am Esstisch und taten so, als würde nicht jeden Moment ein Vulkan der Emotionen explodieren können.

Ich stocherte in meinem Auflauf herum und ignorierte jeglichen Versuch der Kontaktaufnahme.

Natürlich fühlte es sich wie damals an, als meine Mum mir verboten hatte, am Schwimmunterricht teilzunehmen, weil sie zu sehr Angst davor gehabt hatte, dass ich trotz Aufsicht ertrinken könnte. Damals hatte ich nämlich auch nur schweigend mein Essen herumgeschoben und jedes Gespräch ignoriert. Ich sollte noch dazu anmerken, dass der Vater meiner Mum ertrunken war und sie es gesehen hatte, aber mit 14 Jahren ist das einem relativ egal, wenn man anstatt Schwimmen darf, neben der Bibliothekarin sitzen muss und Bücher lesen soll.

„Taeyang ist vor einer Stunde in Japan angekommen und wird den Inner Circle dann beim Flug begleiten. Sollte was währenddessen mit Mino passieren, ist er gleich zur Hand.", erklärte Chanwoo und stopfte sich eine rießen Portion Nudeln in den Mund.

„Hanbin ist ebenfalls mit an Bord.", erwiderte Jiyong bloß, was die anderen erstarren ließ.

Sie wussten von der Rückkehr ihres Leaders noch nichts. Man konnnte deutlich erkennen, dass sie nicht wussten wie sie reagieren sollten, oder was sie darauf sagen konnten.

„Er wird aber bei dem Inner Circle bleiben, bis Mino wieder fit ist. Sozusagen die rechte Hand von ihm. Bobby behält weiterhin die Kontrolle über alles was Plan C betrifft. Also keine Panik." Es war deutlich zu hören, dass Jiyong sie beruhigen wollte, doch es schien nicht ganz zu klappen.

Weswegen alle in Stille weiteraßen und nur hin und wieder noch gesprochen wurde.

„Jane, wir wollen nachher einen Film schauen, bist du dabei?", fragte mich Bobby irgendwann mit vollem Mund.

Kurz blickte ich auf und schüttelte dann den Kopf. Mir war wirklich nicht danach, so zu tun, als wäre alles in Ordnung.

„Wieso fragst du überhaupt? War doch klar, dass sie nein sagen wird.", kommentierte Junhoe und bekam anscheinend sofort einen Tritt unter dem Tisch. „Was denn? Ich habe doch recht!"

„Sei leise.", warnte ihn Bobby bloß und aß weiter.

„Jane, es wäre doch gar nicht so schlimm, wenn du einen Film schauen würdest. Bevor dir langweilig wird.", mischte nun Jiyong mit, der heute ausnahmsweise am andere Ende des Tisches saß und nicht neben mir. Das lag natürlich daran, dass ich mich bewusst neben Donghyuk gesessen hatte.

„Ich würde mich bestimmt nicht langweilen, wenn ich raus dürfte.", antwortet ich bloß, ohne aufzuschauen.

Und Zack!- Da war sie wieder: Die altbekannte Anspannung.

„Du weißt, dass das leider nicht geht."

„Ja, weil ihr Kontrollfreaks seid und Menschen die Freiheit raubt."

„Jane."

„Was? Willst du mich nun wieder in das Zimmer einsperren? Nur um dann wieder rumzujammern, weil ich nicht nach deine Kopf funktioniere oder mir weh tue? Ich kann mir nur wehtun, wenn ich solch ein Leben führen muss! Ich will raus!" schreiend stand ich von meinem Stuhl auf. Die Gable fiel laut auf den noch immer vollen Teller.

„Hock dich hin.", befahl mir Jiyong mit dunklen Augen. Er sprach nun mit mir so, als wäre ich einer der Jungs, der ihm widersprochen hatte.

Was mich natürlich nur wütender machte. Letztendlich war ich nämlich nicht einer von den Jungs.

„Ich hatte ein Stipendium! Normalerweise würde nun mein zweites Semester anfangen! Ich hatte Träume und Ziele! Ich wollte die Welt sehen und mich bilden! Jemanden kennenlernen und heiraten! Gott, vielleicht sogar Kinder kriegen! Aber stattdessen sitze ich schon wieder hier fest und darf mir den ganzen Tag anhören, wie gefährlich alles und jeder ist! Ich hasse es hier. Schon die ganze Zeit. Doch deine Worte und Versprechen haben es erträglich gemacht. Dein Geschwafel von Liebe und möglicher Ruhe. Du hast dich selbst belogen, Jiyong. Du kannst mir nicht das geben, was ich möchte und ich nicht dir, was du möchtest. Du kannst und wirst nie die Person sein die ich brauche. Du kannst mir zwar jeden Gegenstand der Welt bieten und jeglichen Luxus, aber letztendlich ist es nicht das Leben, welches ich mir wünsche und mich glücklich machen wird." Müde schaute ich ihm in die Augen und merkte, wie sehr leid ich das Ganze war.

„Du Undankbare Hure. Meinst du ernsthaft, dass es uns Spaß macht, auf deinen eitlen Arsch aufzupassen. Der Boss hat dich gerettet. Wir haben dich gerettet. Und so dankst du uns.", knurrte Junhoe mich hasserfüllt an.

Jiyong schaute mich nur an und schien nicht die Anstalt zu machen, etwas zu sagen. Die anderen schauten alle kalt oder neutral auf den Tisch. Nur Bobby zeigte offen seine Gefühle. Wie er angespannt das Messer hielt und die Adern auf seinem Arm und Hals zu sehen war.

„Junhoe, i-„

„Ist schon gut, Bobby.", unterbrach ich ihn. „Lass ihn. Er hat Recht. Ich sollte dankbar sein." Nun schaute ich Junhoe direkt an. „Aber er sollte sich auch im Klaren sein, dass ich nie gefragt wurde, ob ich gerettet werden oder hier sein möchte. Im Gegensatz zu euch allen, hatte ich nie eine Wahl und dass nur, weil ihr euch eine Welt aufgebaut hat, die kein normaler Mensch versteht oder in ihr leben möchte, also halt die Fresse und verpiss dich, Junhoe."

Kaum hatte ich zu Ende gesprochen, sprang Besagter auf und schien auf mich zugehen zu wollen. Doch die anderen taten es ihm gleich. Irgendwie versuchten sie ihn zu blockieren und zurückzuhalten. Sie schienen selbst nicht zu wissen, was sie machen wollten.

„Ich bring sie um! Ich mache das was Hanbin nicht geschafft hat! Wegen ihr geht alles kaputt! Lasst mich los! Ich bring sie um!", brüllte er aufgebracht und versuchte sich frei zu kämpfen.

Emotionslos schaute ich ihm dabei zu und lachte dann bloß.

„Na los, mach es doch. Dann ist endlich alles vorbei."

„Jane." Klar und deutlich durchschnitt Jiyongs Stimme das Chaos und brachte alles zum Stillstand. „Geh auf das Zimmer. Ich komme dann um mit dir in Ruhe zu sprechen."

Es war kein Befehl, noch eine Bitte. Es war ein Beschluss, dem nichts mehr in den Weg kommen konnte. Oder zumindest sollte.

Kalt erwiderte ich seinen Blick und schüttelte den Kopf.

„Kauf dir bitte einen Hund, wenn du jemand brauchst, der dir gehorcht und sich einsperren lässt. Oder mach es bei deinen Leuten. Aber erwarte nicht, dass ich dir vertraue oder folge, wenn du alles brichst, was dir im Weg steht oder nicht passt. Und wag es auch nicht, nur ansatzweiße in die Nähe meines Zimmers zu kommen. Ich werde kein Wort mit dir sprechen, solange du mich wie eine Sklavin festhälst."

Angewidert drehte ich mich um und ging aus dem Esszimmer.

Dabei schmerzte mein Herz, weil ich trotz der kalten Oberfläche das Gefühlschaos von Jiyong sehen konnte, doch wieso sollte ich ihn gut behandeln, wenn er mich wie eine Marionette herumführte.

Ich war es leid und wünschte mir nichts mehr, als endlich meine Ruhe zu haben.

Auch wenn das hieß, abzuhauen oder gar zu sterben.

Ich wollte einfach nur meine Ruhe.
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Hello!

Ein neues Kapitel nocheinmal, weil ich nicht weiß, wie es nächste Woche aussehen wird...

Auch haben meine Freundin und ich schon länger eine Idee, die mich ehrlich gesagt noch nicht gaaanz überzeugt.
Und zwar, dass wir auf Instagram ein Live Video machen...Sozusagen eine Chance, damit ihr fragen stellen könnt und ich sie gleich beantworten kann.
Jedoch sind da noch ein paar Faktoren die mich davon abhalten:

1. Ist da überhaupt die Interesse vorhanden?

2. Was mache ich mit den Leuten aus meinem Leben, die mir auf Insta folgen, aber kein Plan von dem Ganzen hier haben?

3. Werde ich, falls ich das mache und alles passt, das ganze überleben, ohne vor Peinlichkeit zu sterben oder dann doch ohne "Zuschauer" zu sein.

Wie ihr sehen könnt sind da noch Zweifel und es gibt Tage, da finde ich das ganze ne super Idee und Tage, da denke ich mir, Belinda, so wichtig bist du nun wirklich nicht.

Auch habe ich überlegt irgendwie ein "Wettbewerb" zu machen...Wegen dem 50k reads👍
Irgendwie zu dem Buch like macht eine Collage mit GD + Mafia...
Aber das muss ich noch ausklügeln.
Was der Preis sein soll und ect. Weil letztendlich kann ich nur Shoutouts und eine geschrieben Story geben...cause wattpad doesn't pay me 👸

Ein Feedback wäre toll, damit ich die Sache endlich mal abschließen könnte...Ich wäre euch sehr dankbar!

Viel Spaß beim Lesen!

Fight Me, Baby || G-DragonWhere stories live. Discover now