16 In der Zukunft sind wir eins~

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Es spielte schöne Musik und alle Candywesen hatten ein Lächeln auf ihren Gesichtern. Auch andere Prinzen waren anwesend, wie der Beulenweltprinz, der Wildbeerenprinz und der Frühstücksprinz mit seinem kleinen Bruder. Ich sah mich weiter im Saal um und entdeckte Fionna und Cake das große Tor herein kommen. Fionna hatte sogar ein Kleid angezogen, woraufhin ich mir die Augen rieb, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht versah. Letztendlich blieb mein Blick an meinem König, der nervös neben mir stand, hängen. Sonst wirkte er immer so stark und selbstsicher, doch jetzt war ihm das alles nicht mehr so vertraut. Er wirkte auf mich, als hätte man ihn in eine ganz andere Dimension geworfen. Fremd und düster. Das einzige, was ihn jetzt noch etwas beruhigen konnte, war meine Anwesenheit, doch ich musste gleich auf die Bühne und da fiel mir Fionna ein.

>Marshall, schau doch mal, da hinten sind Fionna und Cake. Komm mit, wir sagen Hallo.< Marshall sah mich unsicher an, was wohl daran lag, dass Fionna am anderen Ende des Saals stand.
>Ich weiß nicht recht.< Er kratzte sich am Kopf und ohne zu zögern nahm ich seine Hand in meine und ging mit ihm in Richtung Fionna. Was mich wirklich verwunderte war die Tatsache, dass er keine Anstalten machte und brav neben mir herlief.
>Und, ist es so schlimm hier zu sein?< Ich sah ihn an und entdeckte ein zartes Lächeln auf seinen Lippen.
>Es ist nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, mir gefällt es hier, doch es ist einfach nur ungewohnt so viele Wesen auf einmal zu sehen, die meine Anwesenheit akzeptieren.< Seine Augen blickten in meine und nun musste ich auch Lächeln.
>Na Hallo, ihr beide seht ja schick aus! Und Marshall, ich kann mich nicht erinnern dich jemals in einem Frack gesehen zu haben!< In unser Gespräch vertieft, hatten wir nicht einmal gemerkt, dass wir schon vor Fionna zum Stehen kamen, die uns schon freudig in ein Gespräch verwickelte.
>Ihr habt euch mal wieder selbst übertroffen, eure Hoheit.<, sagte Fionna im gespielt hochnäsigem Ton und verbeugte sich vor mir.
>Es ist wirklich schön hier, doch ich muss gleich wieder gehen.<, sagte Cake und tippelte ungeduldig von einem auf das andere Bein.
>Herzlichen Glückwunsch zum Eltern werden, Cake. Monocromicorn hat mir schon von den kleinen erzählt.<, sagte ich und Cake wurde leicht rot.
>Ja sie sind Engel, doch manchmal bringen sie mich zum verzweifeln.<
>So, ich muss jetzt auf die Bühne.< Sofort drehte sich Marshall zu mir um und sein flehender Blick, ihn jetzt nicht alleine hier stehen zu lassen, brachte aus mir ein Lachen hervor.
>Warum denn? Geh nicht.< Mit seinen Händen umschloss er meinen Oberarm und war sichtlich mit dieser Situation überfordert.
>Marshall, ich komme doch gleich wieder und außerdem bist du nicht alleine, Fionna ist doch auch hier und Cake.< Er lockerte seinen Griff um meinen Arm und sah beschämt auf den Boden. Bevor ich ihn aber zurück ließ, hauchte ich ihm einen sanften Kuss auf seine Wange, wodurch er mehr als rot wurde. Ich kicherte und machte mich auf den Weg zur Bühne, um meine Rede halten zu können. Auf der Bühne räusperte ich mich kurz und erlang so die Aufmerksamkeit der Gäste.
>Guten Abend, liebe Candy Wesen, Prinzen, Könige und Fionna und Cake.< Ich sah von hier oben, wie ein paar der Gäste, Marshall einen skeptischen Blick zuwarfen.
>Heute Abend sind wir alle nicht nur hier versammelt, um zu tanzen, sondern heute, an genau diesem Tag vor 800 Jahren habe ich, Prinz Bubba Gumball, in Zusammenarbeit mit den Candywesen, dieses schöne Königreich fertiggestellt. Damit ist das Candy Königreich das älteste Königreich, was nach dem großen Pilzkrieg erbaut wurde. Und hiermit möchte ich, auf dem diesjährigen Jubiläums Gumballball, mit euch die Erbauung meines Königreiches feiern. Dass es noch weitere Jahrhunderte so schön bleibt!< Ich verbeugte mich vor meinen Gästen und sofort applaudierten sie mir zu. Sofort wurde die Musik wieder lauter und alle tanzten fröhlich los. Auf dem Weg zurück zu Marshall und Fionna sind mir der Frühstücksprinz und der Schleimprinz entgegen gekommen. Sie klopften mir auf die Schulter und unterhielten sich mit mir.
>Das war eine sehr interessante Rede, die du da gehalten hast, Prinz Gumball.< Auf die Aussage vom Frühstücksprinzen nickte der Schleimprinz einstimmend.
>Vielen Dank! Ich hoffe ihr beide werdet heute Abend noch prima von den weiteren Gästen unterhalten, denn ich muss noch etwas mit Fionna besprechen, entschuldigt mich.< Ich drückte mich so höflich wie nur möglich an den beiden vorbei und war endlich bei Fionna angekommen, doch Marshall war nicht in Sicht.
>Hey Fionna, weißt du wo Marshall hin ist?< Mit einem fragenden Blick sah ich sie an. Als sie antworten wollte, unterbrach ein Dienstmädchen, was ein Tablett mit Getränken fest hielt unser Gespräch.
>Guten Abend, möchte der Werte Prinz und die Abenteurerin vielleicht etwas trinken?< Wir beide nahmen uns ein Glas, bedankten uns und führten unser Gespräch fort.
>Marshall ist kurz nach draußen gegangen, um frische Luft zu schnappen. Er sagte du sollst hier drin auf ihn warten.< Ich fand es zwar etwas komisch aber nickte trotzdem. Vielleicht brauchte er wirklich mal frische Luft.
>Oh Fionna, da hinten ist Flame.< Sie drehte sich blitzschnell um und wir beobachteten ihn, wie er mit dem Schleimprinz sprach. Sie wurde rot und drehte sich weg.
>Sag' doch Hallo zu ihm.< Fionna sah mich geschockt an und schüttelte den Kopf.
>Ich kann doch nicht einfach so zu ihm gehen und "Hallo" sagen.< Sie dachte angestrengt nach. >Was sollen wir dann tun?<, sagte ich und Fionna reagierte nicht. Um nicht nur auf Marshall wartend hier herum zu stehen, hatte ich eine Idee.
>Fionna, möchtest du vielleicht mit mir tanzen?< Ein überraschter Blick legte sich auf ihr Gesicht, was noch dazu an roter Farbe zunahm.
>Komm' schon, machen das nicht beste Freunde?< Ich stupste ihr leicht in die Seite und sie fing an zu lachen.
>Ok, ok.< Mit freundschaftlichem Gewissen legte ich meine eine Hand in ihre und meine andere Hand an ihre Hüfte. Fionna's zweite Hand ruhte auf meiner Schulter und wir fingen langsam an zu tanzen.
>Und, wie läuft es zwischen euch?<
>Zwischen mir und Marshall läuft es ziemlich gut, finde ich.< Als ich an den Marshall zurückdachte, der mir in der Höhle in die Hand biss und an den Marshall, der nun an meiner Seite war, musste ich anfangen zu grinsen. Wie er sich verändert hatte.
>Ich hätte niemals im Traum daran gedacht, dass Marshall jemals so glücklich sein kann.< Sie grinste.
>Oder so nervös und ängstlich.< Jetzt mussten wir beide Lachen.
>Wohl wahr.< Wir hörten auf zu tanzen und drehten uns zu dem um, der gerade wieder hereingekommen war. Er blickte zu Boden und man konnte genau spüren, dass er mehr Gefühle zeigen konnte, als bei unserer ersten Begegnung in der dunklen kalten Höhle. Bevor sich eine Gänsehaut auf meinen Armen ausbreiten konnte, nahm ich Marshall in meinen Arm. Nach kurzem zögern, schlang er seine Arme nun auch um mich.
>Du weißt gar nicht, wie glücklich du mich machst, Marshall. Du bedeutest mir so unfassbar viel und ich bin unendlich froh, dass ich mich in dieser dunklen Höhle verirrt habe.< Ich drückte ihn noch fester an mich heran und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen, doch genau das wollte anscheinend Marshall, denn er tippte mir auf die Schulter.
>Ähm- Bubbs.< Ich öffnete meine Augen und löste mich langsam von ihm, sodass ich nun sehen konnte, warum Marshall so reagierte. Fast alle Augen der Gäste bohrten sich in uns hinein und in allen Gesichtern konnte man die Fragezeichen förmlich sehen. Als ich merkte, wie Marshall unruhig wurde, verschränkte ich meine Finger mit seinen und sah ihn beruhigend an.
>Es wird alles gut, du wirst schon sehen. Komm mit.< Mit allem überfordert ließ Marshall meine Hand nicht los und folgte mir, doch als er durchschaute, was ich vorhatte, blieb er vor der Treppe, die auf die Bühne führte, stehen.
>Bubbs, ich kann das nicht.< Sein Hautteint wechselte von hellgrau zu kreidebleich. Ich stieg die Stufe, die ich schon hochgelaufen war wieder hinunter und legte meine freie Hand an seine Wange.
>Hab keine Angst, ich bin bei dir, versprochen.< Wieder zog ich an seiner Hand und richtete den Blick nach vorne auf die Bühne und tatsächlich, Marshall begleitete mich auf die Bühne, zwar immer noch kreidebleich, aber nun hier, neben mir.
>Dürfte ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten.< Es war ziemlich überflüssig das zu sagen, denn die hatten wir beide allemal schon gehabt.
>Egal, was ich jetzt sage, versprich mir, dass du nicht von meiner Seite weichst. Versprich mir, dass du hier stehen bleibst.< Ich flüsterte es Marshall ins Ohr, sodass es nur wir beide hören konnten.
>Ich- Ich verspreche es.< Zwar zögerte er etwas, aber ich war mir sicher, dass er mich nicht im Stich lassen würde. Bevor ich weitersprach, nickte ich ihm zu und ließ seine Hand nicht los.
>Ihr kennt wahrscheinlich mehr oder weniger Marshall Lee, der jetzt hier neben mir auf dieser Bühne steht.< Marshall verkrampfte leicht und ich drückte seine Hand nur noch fester.
>Vielleicht teilen manche von euch gute, und manche eher schlechte Erinnerungen mit ihm. Ja Marshall Lee ist der Vampirkönig und seine Mutter die Herrscherin der Nachtosphäre und vielleicht hat er manche von euch schon oft verärgert.< Ich machte eine kurze Pause, um zu sehen, wie Marshalls Zustand im Moment war. Seine Farbe war nun nicht mehr weiß, sondern seine Haut hatte eine Schicht rot aufgelegt, sodass ich mir ein Grinsen verkniff.
>Doch ich weiß, dass Marshall ein gutes Herz hat, denn er hat mich bei einer Forschungsexpedition, die etwas aus dem Ruder gelaufen ist, aus dem Sumpfwald gerettet und zurück nach Hause gebracht. Wenn Marshall nicht wäre, wäre ich dort gestorben. Und deshalb möchte ich hiermit verkünden, dass ich beschlossen habe mit Marshall zusammen über das Candy Königreich zu regieren.< Marshall zog sofort an meinem Arm und sah mich geschockt an.
>Bist du verrückt?! Sie-< Er brach ab, als er hörte, wie Fionna und Cake mit den Prinzen anfingen zu applaudieren.
>Dass er mich gerettet hat ist nicht der einzige Grund. Noch ein Grund ist, dass ich ihm mein Herz geschenkt habe. Ich liebe ihn.< Freudentränen bildeten sich in meinen Augen. Sofort zog ich Marshall zu mir und küsste ihn vor den Gästen. Er war so geschockt, dass er den Kuss nur halb erwidern konnte. Was ich selbst nicht erwartet hatte war, dass alle anfingen zu klatschen und uns zujubelten. Ich schenkte meinem offiziellen festen Freund das schönste Lächeln und küsste ihn gleich noch einmal.
>Siehst du Marshall? Sie akzeptieren dich.< Als Antwort umarmte er mich ganz fest und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Nach einem Moment des Schweigens sagte Marshall nur ein einziges Wort.
>Danke.<

Nur aus Pinkem ZuckerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt