Barrier

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Trevor rammte aggressiv gegen die grün schimmernde Substanz, die sich wie aus dem nichts aus meinen Händen heraus, gebildet hatte.

Doch wurde er brutal wieder zurückgeschleudert.

„Ein Schutzfeld, ganz toll. Und jetzt? Was willst du damit nun bezwecken!", blaffte er mich von oben hinab an.

„Die Erdbewohner geht dieser Kampf einen Scheißdreck an! Also steht es ihnen auch definitiv zu, so wenig, wie möglich von der Angelegenheit mitzubekommen!"

„Ui toll! Was für eine treue Seele wurde mir denn hierhergeschickt! Von welchem Planeten bist noch gleich?"

Ich blickte verunsichert zu ihm hinauf.

„Von welchem Planeten? Ich ... ich", begann ich stotternd.

Trevor landete mit solch einer Wucht auf dem Boden, dass ich die Erschütterung deutlich in meinen Füßen spüren konnte. Seine bläulich schimmernden Haare, die er fein säuberlich nach vorne gestriegelt hatte, waren das Erste, was mir an diesem unsympathischen Typen auffiel. Das Zweite, seine hasserfüllten Augen, die mich am liebsten Tod sehen wollten.

Klayten landete direkt neben mir und stellte sich schützend an meine Seite.

Trevor setzte seine Unterredung unberührt fort:

„Ein Schutzfeld zu erzeugen, ist für uns kein Problem. Aber ich habe noch keines in dieser gewaltigen Größe und Farbe gesehen, auch nicht in Tensistoria, und ich muss dazusagen, mein Großvater, der ehemals ein sehr rumreicher Kämpfer war, hat mich darin geschult, wenn es um verschiedene Arten und Kulturrassen geht. Daher bin ich darüber bestens informiert."

Ich schluckte schwer, als ich seine Informationen tief in mich aufnahm. Trevor schritt in der gestohlenen Polizeiuniform umher, und begann vom einen- auf den anderen Moment lauthals zu lachen. Mit beiden Händen fuhr er durch sein festes nach vorne gekämmtes Haar, und schüttelte lächelnd den Kopf.

„Du wusstest also selbst gar nicht, dass Tensistoria, oder die Erde, nicht deine Heimat ist?"

Wieder ertönte sein siegessicheres Lachen in meinen Ohren.

„Oje, oje, hier ist ja einer blöder, als der Andere."

„Nimm deine Fresse hier nicht so voll, Trevor."

Klayten ballte die Hände zu Fäusten. Ich konnte spüren, wie sein Kampfgeist wiedererweckt wurde. Als ich hinab zu Charlie sah, der noch immer bewusstlos in meinen Armen lag, regte sich erneut meine impulsive Ader. Trevors selbstsicheres Auftreten, brachte mich noch mehr an meine emotionale Grenze, als ich seine Überzeugung in seinen Worten vernahm:

„Sorry Klayten, aber diesen Kampf wirst du nicht gewinnen."

„Ich bin kein schlechter Kämpfer, Trevor, und werde es dir mit Sicherheit auch nicht gerade leichtmachen."

Trevor hatte sich uns erschreckenderweise sehr schnell genähert, und stand nun beinah Kopf an Kopf mit Klayten zusammen, als er ihm seine perlweißen, gespitzten Zähne zeigte.

„Das stimmt. Du bist kein schlechter Gegner, aber es ist so unglaublich einfach, dich zu überlisten."

In einer unfassbaren Geschwindigkeit drehte er sich um seine eigene Achse, hinüber zu Klayten. Im Augenwinkel konnte ich einen spitzen Gegenstand erkennen, der viel zu oft auf Klayten einstach, als mir lieb war.

„Du nimmst deine Umgebung nicht richtig wahr, und verschaffst dir somit einen Nachteil. Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich dir mittlerweile überlegen bin?"

Schleunigst legte ich Charlie nieder. Klaytens Hiebe gingen ins Leere. Er war ausgelaugt und kaum mehr zu etwas fähig. Ich roch sein Blut, und erneut wurde das Tier in mir geweckt. Die Stärke durchströmte meine Gliedmaßen, und ich zögerte keinen einzigen Moment, um Klayten zu Hilfe zu eilen.

In einer blitzschnellen Bewegung stand ich vor Klayten, legte Trevor meine Hand auf die Brust und stieß ihn, in einem hohen Bogen von ihm. Klayten sackte auf die Knie, sein Atem ging schwer.

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände.

„Halte durch. Bitte. Tu es für mich."

Er nickte, und als ich sein Gesicht losließ, stützte er seine zitternden Hände auf dem Asphalt ab.

„Ich denke, ich werde dir mehr als gewachsen sein!", schrie ich Trevor feindselig entgegen.

Er rappelte sich auf, als hätte ihn mein Schlag, überhaupt nicht getroffen.

Seltsam ... ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass er ziemlich übel auf dem Boden aufgeschlagen ist, und dennoch steht er auf, als wäre nichts gewesen. Keine Verletzungen nichts ... und Klayten liegt hinter mir und ist...

Ich verwarf den Gedanken, als mich Trevors Stimme wieder zurück in die Gegenwart holte.

„Eine Frau, und kämpfen? Tss, das kann nichts Gutes geben."

Dieser Kerl brachte mich innerlich zum Brodeln. Als ob er darauf aus war, mich zur Weißglut zu bringen.

Natürlich. Er will, dass ich vor Wut unüberlegte Entscheidungen treffe. Somit verschafft er sich wieder einen Vorteil, um mich aus dem Weg zu räumen, kam mir die plötzliche Eingebung.

Zu meinem nächsten Zug, kam ich jedoch nicht mehr, da das Geräusch eines Staubsaugers die geladene Atmosphäre durchbrach, und ein schlaksiger Mann in einem weißen Arbeitskittel inmitten unseres Kampffeldes landete. Kleine Augen blickten durch eine oval förmige Brille hindurch und erkundeten etwas desorientiert die Gegend.

Er trug ein schwarzes Headset auf seinem blonden langen Haar, dass er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte.

„Ist ja gut. Ich beeile mich ja schon", schnauzte er beleidigt in sein Mikrofon, während er in einer Übergeschwindigkeit, zu mir, Klayten und Charlie flitzte, uns packte, und wir uns im nächsten Moment, in einem Strudel eines riesigen Staubsaugers bewegten.

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Ein bisschen kürzer, als die letzten Kapitel, aber ich muss nun mal an der richtigen Stelle einen Cut setzen ; )

 Habt ihr schon eine Ahnung davon, was es mit dem Staubsaugerstrudel, und dem schlaksigen Kerl auf sich hat?


Tensistoria, das Spiel beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt