11. Kapitel

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Als ich den Gong hörte, sprang ich aufgeregt von meinem Platz auf, packte mein Schulzeug zusammen und ging gemeinsam mit Hannah zu unseren Schließfächern. Heute früh hatte sie mich natürlich gleich gefragt, was Ben bei mir wollte und was passiert war. Ich habe ihr alles erzählt, auch von den beiden Verabredungen heute.

"Ich wünsche dir viel Spaß mit Ben im Cafe." Sagte sie mir, während sie ein paar Bücher in ihren Spind legte.

"Danke Hannah." Ich lächelte ihr zu. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich in 20 Minuten im Cafe sein musste. Also legte ich noch schnell mein Englisch-Buch ins Schließfach und verabschiedete mich schließlich mit einer Umarmung von Hannah. Mit dem Fahrrad machte ich mich auf den Weg. Während ich fuhr schaute ich mich immer wieder um, ob ich Ben irgendwo entdecken konnte, er hatte ja eigentlich genau denselben Weg wie ich. Ich machte mir aber nicht länger Gedanken darum.

Fünfzehn Minuten später betrat ich das Cafe Lindé und mir zog ein süßer Duft in die Nase. Das Café war bekannt für die vielen süßen Spezialitäten aus Marzipan und anderen süßen Sachen. Ich, als Marzipan-Hasser, zog mich da aber eher zurück. Ich setzte mich auf einen freien Platz, eher Abseits von den anderen Tischen. Ich freute mich schon so auf Ben. Ganz hibbelig starrte ich immer wieder auf meine Uhr. Genau 15:30 betrat er das Cafe. Ich machte ihn auf mich aufmerksam und als er mich sah, fing er an zu strahlen. Ich erhob mich und lief ebenfalls auf ihn zu. Er wurde etwas schneller und nahm mich in den Arm. Meine Arme umschlangen seinen Körper und mein Kopf lag auf seiner Brust, da er deutlich größer war als ich. Ein paar Leute starrten uns an, doch das störte mich wenig. Gemeinsam setzten wir uns.

Leider gingen die nächsten Minuten wie im Flug vorrüber. Ben musste schon zehn Minuten vor halb fünf los, da er seinen kleinen Bruder vom Fussballtraining abholen musste. Zu gerne hätte ich noch mehr mit ihm erzählt. Wir hatten von unseren Interessen, über unsere Träume und andere Dinge geredet. Ich stellte fest, dass wir uns mittlerweile schon richtig gut kannten. Das freute mich, so stand einer ernsthaften Beziehung nichts mehr im Wege.

Ein paar Minuten später tanzte auch schon Marc an. Ich freute mich natürlich auch auf ihn, aber bei Ben war ich selbstverständlich auch aufgeregter, als ich es bei ihm war. Ich begrüßte ihn mit einer schnellen Umarmung, bevor wir uns auch setzten. Mir fiel auf, dass ich total vergessen hatte, etwas zu essen und zu trinken, während Ben da gewesen war. Ich spürte, wie durstig ich vom ganzen Erzählen war. Also bestellte ich mir eine heiße Schokolade, Marc sich einen Cappuccino.

"Geht auf mich." Sagte er mir zwinkern zwinkernd.

"Oh, danke!" Lächelte ich.

"Wir sind beim letzten Mal ja gar nicht dazu gekommen uns ein bisschen auszutauschen, damit meine ich z.B. über das Alter, Familie und so weiter."

"Ja, stimmt. Aber dafür haben wir ja jetzt genügend Zeit." Antwortete ich.

Es war gerade mal eine halbe Stunde vergangen, da klingelte plötzlich mein Handy. Ich zuckte bei dem lauten Geräusch zusammen, ich war so in unser Gespräch vertieft gewesen. Meine Mama rief mich an. Ich fragte mich wieso.

"Sorry, ich muss rangehen." Sagte ich entschuldigend zu Marc, bevor ich ran ging.

"Schatz, wo bist du? Deine Klavierstunde hat doch schon angefangen, deine Lehrerin wartet schon ungeduldig auf dich!" Sprach meine Mama. Oh, verdammt. Ich hatte total vergessen, dass ich noch Klavierstunde hatte.

"Ja Mama, ich bin unterwegs." Sagte ich zügig und legte auf.

Leider musste ich mich jetzt schon von Marc verabschieden. "Du, ich muss jetzt los, hab meine Klavierstunde total verpennt. Wir können uns ja ein anderes Mal treffen." Ich winkte ihm noch schnell zu, dann rannte ich aus dem Cafe Linde. Ich trat schnell in die Pedale und schaute immer wieder auf meine Uhr. 10 Minuten später kam ich zu Hause an. Meine Mutter und meine Klavierlehrerin erwarteten mich bereits. Ich entschuldigte mich für mein Zuspätkommen.

-

Am nächsten Morgen wachte ich von meinem nervtötenden Wecker auf. Gedankenverloren griff ich nach meinem Handy, um zu schauen, ob ich neue Nachrichten hatte. Tatsächlich! Ben hatte mir geschrieben. Sofort freute ich mich und öffnete die Nachricht:

"Guten Morgen meine Schöne :*" Las ich von meinem Handy ab. Sofort huschte mir ein Lächeln übers Gesicht. Wie sehr ich ihn doch liebte!

Real Love? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt