18.September 2015

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Der Wecker klingelt und reißt mich aus meinem unruhigen Schlaf. Es ist 6:00 Uhr. Langsam rappelte ich mich auf und gehe in die Küche. Meine Mutter begrüßt mich mit einem fröhlichen „Guten Morgen“. Ich holte mir eine Schüssel aus dem Regal und machte mir ein Müsli. Unter kleinem Zeitdruck verschlang ich mein Frühstück um ja genug Zeit zum Fertigmachen zu haben. Beim Zähne putzen war mir schon wieder nach schlafen so musste ich mich noch mehr anstrengen nicht wieder einzuschlafen. In meinem Zimmer überlegte ich lange was ich heute anziehen soll. Ich entschied mich für eine schwarze enge Hose und ein schwarz-weiß gestreiftes, enganliegendes Shirt. Ich dachte das ich Niklas so vielleicht ein wenig gefallen würde. Ich schminkte mich wie immer dezent. Zum Abschied gab ich meiner Mutter und meiner kleinen 4-jährigen Schwester einen Kuss und machte mich auf den Weg zu meiner Bushaltestelle. Die Musik ist mein ständiger Begleiter, somit hörte ich natürlich mal wieder die ganze Fahrt über Musik. Gerade läuft das Lied „Love is a Bitch “von Two Feet. Eines meiner Lieblingslieder. Inzwischen ist Niklas auch schon im Bus. Er verschwendete keinen Blick an mir. Ich stieg aus da ich mit einem anderen Bus weiterfahren muss um zur Schule zu kommen. Ich merkte wie Niklas plötzlich neben mir geht. „Auch so ein Mitläufer mit den Converse? Hat ja gerade wirklich jeder hier!“ fing er ein Gespräch an. Ich zog meine Kopfhörer raus und antwortete: „Naja mir gefallen sie total gut also trag ich sie auch, hat nicht wirklich was mit dem derzeitigen Hype zutun“. Ich bin generell nicht der Typ der jedem Trend hinterherläuft. Auf dem Weg zur anderen Bushaltestelle redeten wir kein Wort mehr. Es standen schon einige unserer Freunde bei der Haltestelle, darunter auch Julia. Ich sah wie sie in unsere Richtung grinst. Mir war sofort klar, dass es wegen Niklas und nicht wegen mir ist. Ich umarmte sie und die anderen und wir vertrieben uns die Wartezeit mit Smalltalk. Der Bus kam und wir setzten uns alle an unseren Stammplatz. Außer Julia… sie saß auf meinem Platz der sich hinter Niklas befand. Ich wollte keinen Aufstand machen da es nur auffällig wäre, wenn ich genau hinter ihm sitzen wollen würde. Irgendwie hoffte ich das Niklas mit mir wieder ein Gespräch anfangen würde. Ich mag es, wenn er mit mir spricht. Sehr sogar. Doch leider kam es zu keinem Gespräch. Enttäuscht stieg ich mit den anderen aus dem Bus aus und holte mir noch mit Katharina einen Kaffee an der gegenüberliegenden Tankstelle. Dieser morgige Kaffee rettet meinen Tag so wie immer. An der Klasse begrüßten mich alle so wie immer. Da es noch die erste Schulwoche ist passierte nichts Spannendes außer das wir endlich unseren Stundenplan bekommen haben. Nicht wirklich prickelnd aber er gleicht sich mit meinen Tanzkursen aus. Nach der vierten Stunde konnten wir heimgehen. Niklas hatte leider nicht zur selben Stunde wie wir aus. Meine beste Freundin Larissa und ich entschieden spontan in die Stadt zu gehen und etwas zu trinken. Wir haben beide ein Lieblingslokal mitten im Stadtzentrum. Es heißt Fentiman’s. Wir bestellten beide eine Rosenlimonade. „Wie geht’s dir eigentlich mit Daniel? Geht sich das mit den Treffen noch aus wegen der Schule?“, begann ich ein Gespräch über ihren Freund. „Naja es ist knapp da wir ja beide lernen müssen… ich glaub das wir uns da nicht mehr so oft sehen aber egal wie steht’s bei dir so mit den Jungs?“. Ich wollte nicht von Niklas erzählen da es ja noch nichts Großes ist. Umso weniger ich darüber rede umso weniger steigere ich mich in diese Story rein. Um kurz nach halb drei verabschiedeten wir uns und ich fuhr mit dem Bus heim. Zuhause angekommen erinnerte ich mich daran das mein Vater heut wieder von der Arbeit heimkommen würde. Er arbeitet unter der Woche in einem anderen Bundesland somit kommt er immer freitags heim fährt aber schon montags wieder zurück. Ich freute mich nicht darauf. Mein Vater und ich haben nicht das beste Verhältnis. Wir streiten oft und er hat wohl eine kleine Freude daran mit mir über jede Kleinigkeit zu diskutieren. Ich hasse es. Es kränkte mich förmlich. Man hörte wie die Tür unten ins Schloss fiel, er war angekommen. Meine Schwester und ich gingen runter in den Flur um ihn zu empfangen. Meiner Schwester gab er einen Kuss, ich wollte ihn umarmen doch er schnauzte mich nur an: „Darf ich den bitte mal heimkommen ohne sofort überrumpelt zu werden ich hatte einen harten Arbeitstag… lass mich durch“. Das war’s dann wohl mit der Begrüßungsumarmung. Er ging in die Küche, stellte seine Tasche ab und gab meiner Mutter einen Kuss. Nun kam er dann auch zu mir und umarmte mich flüchtig. Ich verkroch mich zurück ins Zimmer und begann mit meinen Hausaufgaben. Ich hörte leise Musik im Hintergrund da ich es nicht leiden kann wenn es zu still in meinem Zimmer ist. Mit Mathe hatte ich schon immer ein wenig zu kämpfen also rief ich eine Freundin an und fragte ob sie mir die Hausaufgabe schicken könne. Dann wäre das auch erledigt. Irgendwie übersah ich die Zeit und ging noch schnell duschen bevor ich mich mit meinem Handy ins Bett schmiss. Julia hat mir in der Zwischenzeit geschrieben. Es war ein Screenshot von einem Chat. Ihr Chat mit Niklas. Stimmt, sie schrieben schon Herzen. Toll. Ich habe ja nicht mal seine Nummer?! Aber gut vergessen wir den Punkt mal ganz schnell und konzentrieren uns auf den Chat. Er machte ihr Komplimente wie schön sie doch sei und dass er ihr Outfit voll „nice“ fand. Ach fuck off Julia. Aber ich darf ihr nicht böse sein schließlich weiß sie von meinen komischen Gefühlen für ihn nichts. Ich überlegte was ich schreiben soll und konnte mich zwischen „schön für dich lol idc“ und „ich glaub der steht auf dich“ nicht ganz entscheiden, wollte jedoch freundlich bleiben. Ich redete mir selbst ein, dass ich Niklas ja eigentlich noch nicht ganz so gut kannte und wir nur zusammen in die Schule gehen und ich mich da verdammt nochmal nicht so reinsteigern soll. Nachdenklich fiel ich in einen unruhigen Schlaf.

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⏰ Last updated: Jun 23, 2017 ⏰

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