Leere Versprechungen

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Ich sah ihn an und überlegte wieso ich hier bei ihm war. Er tat mir gut aber das kann doch noch nicht alles gewesen sein. Er ist mir in so vielen Dingen ähnlich. Vielleicht etwas zu ähnlich aber es stört mich nicht. Ganz im Gegenteil, ich finde es ganz angenehm jemandem wie ihm nahe zu sein.

"Ich mag dich. Sehr gerne sogar aber ich bin mir nicht ganz sicher was aus uns wird wenn das morgen vorbei ist. Ist es dann auch zwischen uns vorbei oder nicht? Gibt es überhaupt ein uns? Oder....

"Aria, hör auf dir Sorgen zu machen. Es kommt so wie es kommt und ich habe nicht vor dich alleine zu lassen!"

Ich stellte mich vor ihn und legte meine Arme in seinen Nacken. Er konnte nicht anders als mich an meiner Hüfte näher an ihn zu ziehen.

"Erik, sag mir bitte wieso du Shaw Tod sehen willst!"

"Er seufzte etwas frustriert auf.

"Ich will dich doch nur verstehen können!"

"Ich weiß! Versprich mir, dass du mich nicht versuchst aufzuhalten. Egal was ich vor habe."

"Ich verspreche es."

Man hab ich damals viele Versprechen gegeben, die ich gebrochen habe. Wie auch immer, wo ich jetzt bin spielt das alles keine Rolle mehr. Erik und Charles werden mir niemals verzeihen aber das wusste ich und ging das Risiko dennoch ein. Ich setzte alles aufs Spiel und verlor. Wieso legen Menschen so viel Wert auf Versprechen? Sie brechen sie ohnehin wieder. Sie sind nicht mal in der Lage das einfachste Versprechen zu halten.

"Ich werde immer für dich da sein und du dich lieben. Ich werde dich nie verlassen."

Schöne Worte, die man auch gerne gesagt bekommt aber so nutzlos und so falsch. Diese belanglosen Versprechen machen mich krank und kaputt. Man verspricht jemanden immer da zu sein und im nächsten Moment lässt man ihn stehe um sich selbst zu schützen. Man verspricht ewige Liebe doch niemand hat auch nur den Ansatz einer Ahnung wie schmerzhaft diese Versprechen ist wenn man wie ich ist. Man verspricht die Ewigkeit, doch die Ewigkeit ist grausam und wird nie das mit sich bringen was wir uns aus tiefster Seele wünschen. Doch bis ich euch weiter über die Ewigkeit erzählen kann, muss ich euch erst mein Hochmut präsentieren, den der kommt bekanntlich vor dem Fall und bei Gott bin ich tief gefallen. So tief und so dunkel.

Erik sah mich unentschlossen an, sprach aber dann doch mit mir.

"Ich muss dir eine etwas längere Geschichte erzählen, die etwas schwer zu verdauen sein wird. Aber sonst verstehst du mich nicht."

Ich nickte als Antwort.

"Als ich 12 war wurden ich und meine Familie von den Nazis gefangen genommen worden und in ein Konzentrationslager gebracht!"

Ich sah ihn weiter an aber mein Blick blieb wie vorhin. Etwas emotionslos.

"Alles klar? Also ich hätte mir eine andere Reaktion vorgestellt."

Er sah mich weiterhin an und die setzte leise nach.

"Oder wenigstens irgendeine Reaktion!"

Mir war das alles schon bewusst. Aber es von Erik noch mals zu hören war nicht leicht für mich. Es zu sagen musste für Erik doch fast unerträglich gewesen sein.

Ich zog ihn an mich und er legte seinen Kopf auf meine Brust. Ich streichelte ihm sanft durch die Haare.

"Ich könnte mir so was in der Art schon denken!"

Er sah perplex zu mir hoch lehnte seinen Kopf aber dann wieder gegen mich. Er legte seine Arme um meinen Taille, so als ob ich das einzige wäre, dass ihm halt geben könnte.

Er flüsterte nur ganz leise.

"Wieso?"

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