Kapitel 1

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Es warschon spät abends, als Alec noch auf seinem kleinen Balkon saß und seinheißgeliebtes Buch schon zum vierten Mal las. ,, Life'' hieß es und handelte von einer jungen Frau, die nach vielen, vielen Jahren endlich wieder zu lebenbegonnen hatte. Danach hatte sie sich entschieden ihre berührende Geschichte in einer dicken Biographie zu veröffentlichen und so die Menschen da draussen dazu zu motivieren nicht nur zu existieren und auf den Tod hinzuarbeiten, sondern endlich anfangen zu leben. Eine Frau von wahrhaftiger Stärke, dachte Alec sich. Der warme Sommerwind pfiffgespenstisch leise durch die großen Fichten vor seinem gemütlichen Balkon undsangen melodische Trauerlieder, die eine hauchdünne Gänsehaut auf seinen breiten Armen hinterliess. Irgendwo weit weg ertönte das leise, aberaggressives Hundebellen und, trotz Einbruch der Nacht, konnte man denmelancholischen Gesänge der bunten Vögel lauschen. Er liebte sein Leben trotzder elenden Einsamkeit, die er an manchen Tagen fühlte. Und doch, wollte er anseinem Leben nichts ändern, es war schlicht und einfach perfekt: Er war Studentan der ,, History University'' und wohnte zusammen mit seinem besten Freund ineinem kleinen Appartement keine 100 Meter von seiner geliebten Uni entfernt.Außerdem hatte er eine schöne Kindheit . Naja außer der Tatsache, dass er sich annichts vor seinem achten Lebensjahr erinnern konnte und es auch keine Fotos vondieser wortwörtlich undenkbaren Zeit gab. Angeblich, so erklären seine Eltern ihm den Vorfall, habe er einen schweren Unfall in Form eines Treppensturzes erlebt und könne sich deshalb an nichts mehr aus seinem vorherigen Leben erinnern. Zudem hätten sie in diesem Ausschnitt seines Lebens keine Kamera mit sich getragen, was dazu führte, dass sie kein einiges Foto von ihrem Jungen schiessen konnten. Er hatte sich schon längst mit dem wenig befriedigenden Gedanken abgefunden, dass es sich dabei nur um billige Ausreden handelte und sie ihn wahrscheinlich, aus welchem Grund auch immer, anlogen. Doch Alec war sich sicher, dass seine Eltern ihm die Wahrheit vorlegen würden sobald die Zeit gekommen ist.

Abwesend schaute er auf seine Uhr und stellte erschrocken fest, dass sie viertel nach 2 anzeigte. Schnell stand er auf, marschierte zielstrebig ins Bad undschaute in den großen, modernen Spiegel. Er war relativ attraktiv, dies konnte er ohne jegliche Arroganz behaupten, hattehellbraunes, weiches Haar, meerblaue Augen und wurde von den Frauen regelrechtvergöttert. Trotzdem hatte er nie eine Beziehung, höchstens Affären, mehr nicht. Ihm war nicht nach Beziehungen zumute, außerdem hatte er noch keine getroffen, die, wie schräg das auch klingen mag, gut genug gewesen ist.

,, Dring, dring, dring''.

,, Irgendwann bring ich dich um du mieses...!'', grummelte Alec genervt, bevor er bemerkte, dass sein ,,liebenswürdiger'' Wecker bereits verbogen am Boden lag. Die Zeiger  waren stehen geblieben und das lästige ,, dring'' verstummte augenblicklich. ,, Selber Schuld'', murmelte er verschlafen und erhob sich langsam aus dem herrlich warmen gemütlichen Bett.

Eine halbe Stunde später saß er entspannt und hellwach auf seinem Fahrrad und fuhr den kurzen Weg zum ,,Sunshine'', einem gemütlichen kleinen Café am See, dessen Inhaber Alecs Bruder war. Jeden morgen fuhr er dorthin und frühstückte auf einem stets für ihn reservierten Tisch am Fenster mit Blick auf den hölzernen Steg der in den, oft zu kühlen, See führte.

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⏰ Last updated: Jul 18, 2017 ⏰

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