Secret Lies

14

Was?

Verwirrt sehe ich Lyle an.

"Natürlich. Wir sind Freunde", meine ich und starre Lyle an, als wäre sie bescheuert.

Lyle verdreht bloß die Augen.

"Du weist genau was ich meine. Du stehst auf ihn!"

Mir klappt die Kinnlade herunter.

"Was erzählst du da für einen Quatsch? Ich stehe nicht auf Cole. Wir sind Freunde, mehr nicht."

"Ja klar", sagt sie sarkastisch.

"Was ist denn hier los?", fragt Jace, der plötzlich hinter Lyle aufgetaucht ist.

"Liv will nicht zugeben, dass sie auf Cole steht", grinst Lyle und dreht sich zu ihrem Freund um.

Jetzt fängt Jace auch an zu grinsen.

Ich stöhne genervt auf. Nicht der auch noch!

"Haltet eure Klappen!", fauche ich die Beiden an und verschwinde in mein Zimmer.

Ich stehe nicht auf Cole!

Ich werfe mich auf mein geliebtes Bett, welches sofort ein lautes Knarzen von sich gibt.

"Ich bin nicht fett, also hör auf dich zu beschweren", motze ich mein Bett an.

Warte mal, rede ich grad echt mit meinem Bett? Oh gott, ich bin echt dumm.

~
"Liv! Wach endlich auf, wir müssen zur Schule", weckt mich eine Stimme.

Ich grummele bloß und drehe mich zur anderen Seite.

Ich höre die Stimme genervt stöhnen und plötzlich ist meine Decke weg.

"Hey!", beschwere ich mich und sehe in das grinsende Gesicht meiner Schwester.

"Steh auf", sagt sie noch und verlässt dann den Raum.

Seufzend tue ich was sie sagt und mache mich fertig.

Als ich nach unten gehe setze ich mich zu Lyle an den Tisch und schaufle Müsli in mich rein.

Es klingelt an der Tür.

"Das ist Jace", ruft Lyle glücklich und rennt zur Tür.

Erst nachdem die Beiden sich begrüßt haben, komme ich vorsichtig aus der Küche in den Flur gelaufen. Ich will sie ja nicht beim Knutschen beobachten müssen.

Igitt.

"Guten Morgen", lächelt mich Jace an.

"Morgen", sage ich und grinse. "Können wir los?"

Jace und Lyle nicken und wir fahren zur Schule.

Mitten in der Fahrt fällt mir ein, dass ich ja wieder mit Sara befreundet bin. Wie soll ich mich denn jetzt ihr gegenüber verhalten?

Ich denke, dass ich einfach mal gucke, wie sie sich verhält.

Ja, genau so mach ich es.

Als wir an der Schule ankommen, verabschiede ich mich und springe aus dem Auto.

Lächelnd betrete ich die Aula. Sofort werde ich stürmich umarmt.

"Hi", strahlt Sara.

"Hey", erwiedere ich ein bisschen überrumpelt.

"Wie war dein restliches Wochenende?"

"Äh, ganz normal", meine ich verunsichert.

Irgendwie ist es immer noch komisch zwischen uns. Das liegt aber eher an mir, denn Sara verhält sich wie immer.