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"Experiment 748, Versuch 2"
Seven wehrte sich nicht, als Beker ihm das blaue Zeug spritze. Er spürte wie es sich in seinem Körper verteilte und in seinen Adern zu gefrieren schien. Auf einmal durchfuhr  ein Schmerz durch sein Brust und er stöhnte auf. Beker murmelte etwas und grinste fies, bevor Seven das Bewusstsein verlor.

"Seven? Huhu, Seven aufwachen!" Jemand gab ihm eine leichte Ohrfeige.
Seven öffnete die Augen und keuchte, aufgrund der steigenden Kopfschmerzen auf. Six kniete über ihm und sah ihn besorgt an.
"Hast du große Schmerzen?" fragte er und legte ein Hand auf seine Stirn.
"Du hast Fieber" murmelte er und ging ins Bad.
"Six?" Seine Stimme war heiser und trocken.
Er streckte einen Kopf aus der Tür, während er das Wasser laufen ließ.
"Ja?"
"W-wie spät ist es?"
Er sah auf seine Uhr.
"Ähm... Kurz nach vier Uhr morgens"
"Wieso schläfst du nicht?" Er schloss wieder die Augen.
"Caren hat gesagt ich soll nach dir sehen..." Er kam zurück und tupfte ihm mit einem feuchten Lappen die Stirn ab.
Wieder eine Erinnerung.
Der Junge mit dem weißen Hoodie, saß allein in einem Raum. An der einen Seite stand ein Schreibtisch, daneben war eine Fensterwand und gegenüber waren fünf Stühle an die Wand gestellt. Ein großer Mann kam herein. Er war mitte dreißig und trug einen maßgeschneiderten Anzug. Er bedeutete dem Jungen sich zu setzen bevor er anfing ihn anzuschreien.
Seven schreckte hoch. Six war neben seinem Bett auf einem Stuhl eingenickt. Er versuchte ebenfalls wieder einzuschlafen, doch die Kopf- und Gliederschmerzen machten dies unmöglich. Er versuchte aufzustehen und stieß dabei leicht an den Stuhl. Six schreckte hoch.
"Hey. Bleib liegen" murmelte er und drückt ihn sanft zurück auf die Matratze.
Wenige Minuten später war Seven wieder eingeschlafen.
Ich lief den schier endlosen Korridor entlang auf der Suche nach etwas. Ich wusste nicht genau nach was ich suchte, aber ich wusste es war wichtig. Auf einmal kam mir eine Frau entgegen.
"Jim" krächzte sie mit leiser Stimme. "Jimmy, komm nach Hause"
Ich blieb stehen und sah die Frau an. Sie trug ein zerfetztes Kleid mit vielen Brandlöchern.
"Mom?" Fragte ich mit erstickter Stimme.
"James, komm nach Hause"
Auf einmal färbte sich ihr Kleid blutrot und das Glänzen wich aus ihren Augen.
Sie kippte nach vorne und hinter ihr tauchte ein Mann mit einer Machete auf. Er grinste krank und leckte das Blut von dem Messer. Ich sah den Mann an.
"Komm schon, Jim" brüllte er und lachte dabei krank. "Komm zu Mom und Dad" er wurde leise.
Eine Pause entstand in der ich ihn unentwegt anstarrte.
"Komm schon, Jimbo" wieder brüllte er und ich wich zurück.
Auf einmal rannte er los, auf mich zu, mit erhobener Machete.
Ich drehte mich um und wollte loslaufen. Nichts passierte und ich sah an mir runter. mein e Füße waren versunken und ich konnte mich nicht bewegen. Mein Dad kam immer näher.
"Nein! Lass mich in Ruhe!"
Er hob das Messer und begann wild auf mich einzustechen.
Seven schreckte hoch. Seine Augen brannten und es dauerte einen Augenblick bis er bemerkte, dass er weinte. Er versuchte sich an den Traum zu erinnern. Es schien kein wirklicher Traum gewesen zu sein. Viel mehr eine Erinnerung. Er erinnerte sich an die Frau. Sie hatte ihn James genannt. James? War das sein Name?
Als am nächsten Tag, punkt sechs Uhr das Kolpfen an der Tür ertönte, fühlte er sich, als wäre er nie krank gewesen. Niemand außer er selbst schien davon überrascht zu sein.
Er hatte in der ersten Stunde Sprachen. Four sprach mehr Sprachen als sich hätte träumen lassen. Über Englisch und Spanisch bis hin zu Bengalisch, Kantonesisch und verschiedensten Chinesischen Dialekten. Russisch und Latein.
Seven bemerkte, dass er außergewöhnlich gut russisch sprach. War er in Russland aufgewachsen?
"Six?" Fragte er beim Mittagessen, als er sich gerade Lamm mit Kartoffeln aufgetan hatte.
"Hm?" Dieser hatte sich diverse Pasteten und seltsam aussehende Früchte aufgetan.
"Wo sind wir eigentlich?"
"In einem Labor. Warum?"
"N-nein... Ich meine in welchem Land?"
"Seven. Seit den Solac gibt es keine Länder mehr... Es gibt nur noch Bezirke und Quanten. Es gibt 5 Bezirke. Wir sind irgendwo im dritten..."
Er nickte leicht "Was isst du da?" Und zeigte auf eine seltsame eckige Frucht. Sie war grün orange und hatte Schale wie Stein.
"Wir nennen sie Olax" Er schlug die Frucht auf den Tisch und sie platze förmlich auf. "Hier" Er gab Seven eine Hälfte.
Seven betrachtete das lila- pinke Fruchtfleisch und roch daran. Es roch nach etwas, dass Seven nicht kannte. Doch es roch wunderbar. Seven biss hinein und Six beobachtete grinsend seine Reaktion. Seinen Gesichtsmuskeln entspannten sich. Noch nie hatte er etwas so gutes gegessen. Die Olax war eisig kalt. Und die kleinen Körner im Fruchtfleisch zerliefen auf seiner Zunge wie warme Schokolade.
"Wow..."
Six nickte "super, oder? Aber du darfst nicht zu viel essen. Sonst kommst du eine Art Rauschzustand" Er wurde ernst und Seven merkte wie die Stimmung angespannt wurde.
"W-was passiert denn dann?"
One, der jetzt zum ersten Mal mit ihm sprach murmelte: "Du kommst auf die Iso... Dort..." Er hob seine rechte Hand und Seven erschrak.
One hatte keine Fingernägel mehr. Es sah furchtbar schmerzhaft aus.
"Sie ätzen dir die Fingernägel weg. Um dir ein Mittel ins Nagelbett zu spritzen..."
"Wieso?" Fragte er verständnislos.
"Folter... Belustigung. Keine Ahnung..."
Max kam herein und ging auf One und Three zu. "Mitkommen. Beide" er schien furchtbar wütend zu sein.
One stand ohne ein Wort auf. Er schien zu wissen was nun passierte. Three zögerte kurz.
"NA WIRD'S BALD" Max zog Three an den Haaren hoch. Er wimmerte kurz. Auch er schien zu wissen, was nun passierte. Er sah Seven kurz an. In seinen Augen lag die Angst. Sie schrien förmlich: Lauf. Lauf um dein Leben. Lauf bevor er dich auch holt.
Als Max, Three und One die Kantine verlassen hatten beugte er sich zu Six rüber und flüsterte: "Was machen er mit ihnen?"
"Er... Er vergewaltigt sie..." hauchte Six und starrte auf seinen Teller, auf den er sich inzwischen Lamm getan hatte.

748 HapinessWhere stories live. Discover now