2. Hütte 1

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Chiron führte mich etwas weiter abseits des Camps.
Bis wir letztendlich vor der Hütte standen. Sie war groß, nahezu riesig. Hier trafen moderne und antike Elemente aufeinander.

Hauptsächlich wurde Holz verwendet, das hatten Hütten ja so an sich, Tessa, aber irgendwie waren gewisse Züge der Antike enthalten. Verzierungen und Formen. Es erinnerte mich einfach irgendwie an einen Tempel in Griechenland.

"Das ist von jetzt an dein Rückzugsort, Tessa. Du kannst dich hier entspannen, ausruhen oder was auch immer tun. Die Hauptsache ist, dass du beim Training erscheinst und dir Mühe gibst. Und damit meine ich auch Mühe hier nicht rauszufliegen.", sein Ton wurde etwas strenger, dennoch lag Spaß in seinen Worten.

Ich konnte mir ein Lachen auch einfach nicht verkneifen.
Chiron wusste, dass ich keine andere Möglichkeit hatte. Hier im Camp war ich sicher. Da draußen war ich nur Futter für irgendein Monster. Das hatten mir die Tage zuvor gezeigt.

"Na komm, immer rein in die gute Stube."

Wir betraten zusammen das relativ offen gestaltete Haus. Sonnenstrahlen konnten durch die Glasfront direkt eindringen. Es war herrlich. Die Wände bestanden nur aus tragenden Holzbalken und Glas, so das eine wunderbare Aussicht entstand.

Ich konnte über den See schauen, der von den umliegenden Bergen begrenzt wurde. Ringsum gab es nur dunkelgrüne Wälder, das blaue Wasser des Sees, auf dem sich die Sonne glitzernd spiegelte und die Kühle der Berge.

Es gab auch einen Balkon und wie die Hütte insgesamt, war auch dieser riesig und bietete eine unglaubliche Aussicht.
Die Inneneinrichtung war schlicht. Es passte zum Stil des Hauses und zum Camp.

Es gab einen Tisch, mit einigen Stühlen, einige Kommoden und Schränke, die mit allerlei Dekorationen und Zierrat geschmückt waren, einen abgegrenzten Nebenraum in dem sich ein großes Doppelbett befand.
Alle Möbel waren aus Holz, allerdings etwas heller als das des Bodens und der Decke.

Trotz der ganzen Dekoration wirkte es leer. Es war steril, irgendwie ungenutzt. Man konnte leicht erkennen, dass hier niemand gelebt hatte.
Im Nebenraum standen auch schon meine Koffer und ich entdeckte auch Dinge aus meiner alten Wohnung in New York.
Ein Flachbildfernseher, für den meine Mutter hart gearbeitet hatte, mein Laptop, die Konsolen, auch einige Dekorationsstücke und andere Sachen...

"Ich denke, du lebst dich hier schnell ein. Entschuldige die Staubschicht an einigen Stellen. Es ist nicht üblich ein Kind von einem der großen Drei hier zu haben."

Ich ließ meinen Blick erneut durch den Raum schweifen, bevor ich Chiron antwortete.

"Es ist sehr schön hier. Der Ausblick ist fantastisch. Danke. Und das bisschen Staub macht nichts. Ich komme ja schließlich aus New York."

Er lachte und nickte zustimmend.
"Ach, das ist schön. Ich lass dir einfach etwas Zeit, dass du dich in Ruhe umschauen und einleben kannst. Mach es dir einfach gemütlich, schließlich ist das ja jetzt dein neues Zuhause! Ich schicke dann Jemanden, der dich abholt, wenn es Essen gibt. Wir wollen ja nicht, dass du dich verläufst."

Ich nickte, dann ging der Zentaur auch schon. Draußen war Chirons Stimme noch zu hören. Anscheinend machten ein paar der anderen Camper nicht so ganz was sie sollten.

Jedenfalls stand ich hier nun allein. Allein in der Fremde. Naja, eigentlich war es nicht fremd. Es war anders. Ich war allein in einer fremden Welt.
Irgendwie fühlte ich mich wie an meinem ersten Tag in der Schule.
Unsicher und eingeschüchtert.
Würde ich mich hier zurecht kommen? Würde ich hier Freunde finden?

Meine Gedanken waren viel zu verworren, um mich jetzt zu beruhigen. Doch eine Sache ließ mich plötzlich kurz den Atem anhalten.
Draußen hörte ich, neben dem Plätschern des Wassers und dem üblichen Gelächter oder dem Wind in den Bäumen, etwas anderes, etwas besonderes: Hufgetrappel.

Halbgötter?! - Percy Jackson (Luke x OC) Место, где живут истории. Откройте их для себя