Im richtigen Moment

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Ich versuche mich zu wehren, schaffe es aber nicht. Er kommt mit seinem Gesicht näher. „Warum machst du es mir so schwer?", fragt er. Wenige Zentimeter sind seine Lippen von meinen entfernt aber bevor es irgendwie passieren kann, schubse ich ihn mit meiner ganzen Kraft weg und entferne mich von ihm. „Fass mich nicht an!" Ich kann in seinem Blick etwas Traurigkeit sehen und auch Wut. Er ballt seine Hand zur Faust und verlässt mit schnellen Schritten die Hütte. Ich falle auf meine Knie und Tränen schießen mir in die Augen. Ich hatte gerade solche Angst vor ihm. Er hatte mich viel zu fest gepackt. Hatte sich kaum unter Kontrolle. Wer weiß, wie lange er sich noch beherrschen kann? Aber es ist ihm auch nicht zu verdenken. Schließlich bin ich seine Frau, aber ich kann das einfach nicht! Ich halte seine vorwurfsvollen Blicke nicht mehr aus. Auch wenn er wahrscheinlich froh ist, dass ich Rin gerettet habe. Wirft er mir dennoch vor, ihn ein weiteres Mal verlassen zu haben! Ich ertrage einfach diese Ungewissheit nicht mehr! Wie kann ich überhaupt noch mit ihm hier zusammenleben, mit diesen Schuldgefühlen und auch der Furcht gegenüber ihm!? Ich kann das einfach nicht mehr! Ich werde morgen lieber bei Kagome schlafen. Das wäre wohl das beste. Ich denke auch, Sesshomaru schmerzt es mich zu sehen, und mich nicht berühren zu dürfen. Das habe ich jetzt gesehen. Trotz allem verstehe ich ihn auch.

Etwas zitternd lege ich mich hin und schaue zur Tür. Ich erwarte jeden moment, dass sie aufgeht und Sesshomaru wieder reinkommt. Doch Stunden vergehen und nichts passiert. Darüber bin ich ein wenig froh und schlafe letztendlich ein.

Auch am nächsten Tag ist er noch nicht aufgetaucht und wenn ich ehrlich bin, mache ich mir etwas Sorgen. Ich beschließe schon einmal zu Kagome zu gehen, obwohl ich nicht alleine rausgehen sollte. Dennoch mache ich das und bin auch schnell da. „Sakura.", meint Kagome überrascht. „Du solltest doch nicht einfach so alleine rumlaufen. Nicht, dass dir noch was passiert!" „Es tut mir leid." „Was ist denn los? Irgendwas stimmt nicht mit dir." Kann Kagome etwa Gedankenlesen oder so? „Naja, gestern ist Sesshomaru etwas aufdringlich geworden." „Was!?" „Es ist nichts schlimmes gewesen. Hauptsächlich nur eine Auseinandersetzung wegen dem Kämpfen üben und dann wollte er mich etwas grob küssen. Ich habe ihn wegeschupst und dann ist er gegangen und bis jetzt noch nicht zurückgekommen." Kagome seufzt. „Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, sowas schon erwartet. Ich habe mich nur gefragt, wie lange es noch dauern würde. Sesshomaru kann es wohl auch nicht mehr ertragen." „Ja, ich weiß.", murmel ich. „Ich finde, du bleibst heute Nacht lieber mal hier. Natürlich nur wenn du einverstanden bist." „Ja, bitte." Kagome nickt und nimmt mich mit in die Hütte rein. Dort sitzt auch Sango mit ihren Kindern. Sie habe ich seit dem ersten mal auch nicht mehr gesehen. „Hallo, Sakura. Wie geht es dir?", fragt sie mich. „Es geht. Könnte besser laufen." Sango schaut mich mitfühlend an. „Das wird alles wieder." „Mhmm. Das höre ich schon seit Tagen. Leider kommt es mir gar nicht so vor. Mein Kopf ist immer noch leer." „Es braucht einfach Zeit.", meint Kagome zu mir. „Aber du hast recht. Das hast du jetzt schon oft genug gehört." Ich seufze. „Wo ist eigentlich Mei? Wieder bei Daiki?" Kagome nickt. „Ja, sie ist heute zu ihm gegangen. Eigentlich wollte sie hier bleiben aber ich habe gesagt, sie solle hingehen." „Ja, sie sollte sich wegen mir keine Sorgen machen.", meine ich. „Ich denke, ich gehe mal ins Dorf zu Rin. Vielleicht mal ein bisschen mit ihr reden. Schließlich war sie bei den Reisen früher dabei." „Ja, das wäre eine gute Idee. Sie wird sich ganz sicher über deinen Besuch freuen. Soll ich mitkommen?" Ich schüttele den Kopf. „Nein, nicht nötig. Da kann ich auch alleine hin." „Ja, aber komm sofort wieder zurück wenn du fertig bist. Ok?" Ich lächele sie an. „Ja, keine Sorge. Mache ich." Dann gehe ich los.

Ich sehe Rin vor der Hütte und sie verbindet gerade einem kleinerem Mädchen den Knöchel. Das Mädchen bedankt sich bei ihr und humpelt davon. Dann sieht Rin mich und strahlt mich an. „Hallo, Sakura. Was machst du denn hier?" „Ich wollte dich einfach mal besuchen. Meinen Erinnerungen einen Schubs geben." Ihr Lächeln vergeht ein wenig. „Ja, du kannst dich ja immer noch nicht erinnern." „Nein, kann ich noch nicht." „Alles ist meine Schuld. Ich hätte nicht soweit raus gehen dürfen, um Kräuter zu sammeln.", meint sie Traurig. Ich knie mich zu ihr runter. „Es ist nicht deine Schuld und ich gebe dir auch nicht die Schuld. Ich bin ziemlich glücklich darüber das ich dich gerettet habe." Rin seufzt. „Ja, aber Sesshomaru ist auch ziemlich Traurig, dass du dich nicht Erinnern kannst." „Woher weiß du das?" „Er war heute Morgen mich besuchen und hat mich beim Kräuter sammeln begleitet. Er hat ziemlich traurig ausgesehen. Auch wenn er es nicht gezeigt hat." Ich fühle mich immer schlechter. „Wirklich?" Rin nickt. „Haben Sesshomaru und ich uns auf den Reisen an Anfang eigentlich gut miteinander verstanden?" „Naja, an anfang, als du dein Schwert gefunden hast, war er sehr misstrauisch und hat dich angegriffen aber zum Glück hatte er es eingesehen und ihr habt euch ineinander verliebt. Ich war leider oftmals weg, weil es zu gefährlich war. Aber seit du bei uns bist, hat Sesshomaru immer mehr gelächelt und war auch viel fröhlicher." Ich seufze. „Für mich ist er aber leider jetzt ein Fremder. Ich lebe mit ihm zusammen aber nur, weil ich dachte, so kommen meine Erinnerungen schneller zurück." „Wenn du wirklich momentan nicht bei ihm bleiben willst, dann musst du zu Kagome oder so gehen. Denn ich glaube, so bewirkst du gar nichts.", meint Rin etwas traurig. „Ja, das hatte ich auch vor." Rin lächelt mich schwach an und umarmt mich. „Ich denke, ich gehe dann mal wieder zurück." Sie nickt und ich verabschiede mich.

Inuyasha-Eine andere WeltWhere stories live. Discover now