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~2017~
Selena POV

Guten Morgen scheiß Morgen, mein Wecker klingelte und ich wusste, ich musste jetzt aufstehen, doch ich konnte einfach nicht, allein der Gedanke aufzustehen, zu frühstücken und mich anziehen ließ mich erschöpfen.
Nachdem ich eine weitere halbe Stunde in meine Bett verbracht hatte, einfach nur in meinem dunklen Zimmer an die Decke gestarrt und absolut gar keine Motivation hatte, lief ich mit langsamen kleinen Schritten in die Küche. Ich setzte mich auf den leeren Stuhl neben meine Eltern, die schon am Frühstücken waren und wurde mit einem „Guten Morgen Selena" von ihnen begrüßt. Der Morgen war gar nicht gut, es war wieder Schule, wie konnte er dann schön sein? Ich wollte eigentlich etwas wie, na ja der Morgen ist nicht gut oder so antworten, doch das Einzige was ich für diese Situation angebracht fand, war ein einfaches „Morgen".
Nachdem ich mein Frühstück hinuntergeschlungen hatte, blieb mir nur noch die Zeit, in aller Eile meine Sachen zusammen zu packen und mir eine Jacke über zu werfen, die Schuhe konnte ich mir auch im Bus binden. Gerade noch rechtzeitig kam ich bei der Haltestelle an, der Bus stand schon wartend da und ich sprang im letzten Moment hinein. Erschöpft keuchend und mit leichtem Seitenstechen vom Rennen ließ ich mich schließlich in den Sitz fallen und atmete erleichtert auf, ich hatte es geschafft! Doch schon fielen mir die ganzen anderen Menschen auf, die mit mir in den Horror des Tages fuhren. Manche starrten mich an, die meisten beachteten mich allerdings nicht einmal. Ich war nur das dunkelhaarige Mädchen aus der nun zehnten Klasse, keine besondere Person und ihre Freunde, die sie nach den Ferien endlich wieder sahen, waren den Meisten viel wichtiger als ich. Aber da eine meiner Freundinnen erst in zwei Haltestellen dazu stieg und meine andere aus einer vollkommen anderen Richtung kam, blieb der Platz neben mir vorerst leer. Das war mir auch ganz recht so, ich mochte es nicht gerne, wenn Fremde mir so nahe waren und ich fühlte mich schnell eingeengt.
Mit einem Seufzen ließ ich meine Stirn gegen die kalte Fensterscheibe fallen und beobachtete draußen die anderen Autos. Der Himmel war bewölkt und es sah nach Regen aus. Kaum zu glauben, dass bis gestern noch Sommerferien waren!
"Tag", sagte plötzlich jemand neben mir und ich schreckte auf. Doch es handelte sich hierbei lediglich um Holly, eine meiner zwei besten Freundinnen, die sich auf den freien Platz fallen ließ und ihren Rucksack zwischen unsere Beine quetschte. Das unnötige Umarmen, was viele Freundinnen zu tun pflegen, ließen wir absichtlich aus. Wir fanden es alle drei ziemlich sinnlos und meistens wirkt es dazu noch ziemlich gefakt.
"Und, wie waren deine Ferien?", fragte sie mich und ich schloss meine Augen für einen Moment, denn ich erinnerte mich an meine Ferien. Meine Eltern, die immer wieder nervend in mein Zimmer geplatzt waren und überhaupt alles an den Ferien. Es gibt kein Wort, was das alles richtig beschreiben würde. Denn es war nichts Richtiges passiert, trotzdem fand ich die Sommerferien so schrecklich wie nie zuvor. Aber wie soll man so etwas beschrieben?
"Wie immer", murmelte ich also und sie nickte einfach nur.

Alle anderen Schüler neben uns in dem Bus strömten nach draußen in die Schule rein, sodass Holly und ich unsere Unterhaltung unterbrechen und ihnen folgten mussten. Als einer der letzten verließen wir den Bus und sahen schon wie Kira mit einem großen Lächeln  auf uns zu kam. „Hi Leutis, wie waren die Ferien?"
Wir antworteten beide gleichzeitig. „Ganz gut, wie immer halt."
Daraufhin fangen wir an über irgendwas Belangloses zu reden, und machten uns in Richtung Klassenraum.
Ich muss ehrlich sein, ich habe meine Freunde echt sehr vermisst, wir hatten uns zwar die ersten Wochen so gut wie täglich getroffen, doch da beide die letzten Wochen im Urlaub waren habe ich sie kaum gesehen.
An unserem Raum angekommen, fing ich erstmal an, mich umzuschauen, um mich herum lachten alle und erzählten von den Ferien, doch dann fiel mein Blick auf zwei Jungs, den einen kannte ich vom Sehen her, er hatte braune verstrubbelte Haare und blaue Augen, er war aus einer Jahrgangsstufe über mir. Den anderen konnte ich nicht genau erkennen, da eine meiner viel zu viel geschminkten Klassenkameradinnen davor stand, aber ich wusste, das er letztes Jahr nicht bei uns in der Klasse war. Sie scheinen beide sitzen geblieben zu sein, und sich nicht zu kennen, da sie sich anschwiegen und eine peinliche Stille zwischen ihnen entstand.
„Ey Leute ich wusste gar nicht das wir neue in unserer Klasse haben", wendete ich mich wieder zu Holly und Kira.
„Echt? Darüber haben doch letztens alle geredet!", meinte Holly überrascht.
„Also ich wusste das auch nicht!", fiel Kira ihr mit einem unschuldigen Blick ins Wort.
Gerade als ich noch etwas dazu sagen wollte, sah ich wie unsere Lehrerin die Klasse aufschloss.
„Los, beeilt euch, das wir noch einen Platz nebeneinander bekommen!", rief Holly uns zu.
Nachdem alle einen Platz gefunden und sich hingesetzt hatten, fing Mrs. Mason an uns zu begrüßen, ich saß mit Holly und Kira in der zweiten Reihe ziemlich mittig und schaute aus dem Fenster, da es gerade angefangen hatte zu regnen. Na toll, ist ja nicht so, dass ich keine Jacke mitgenommen hatte, es ist ja immer noch Sommer. Aber sahen wir es mal positiv, vielleicht hörte es bis Schulschluss auf.
Nun fing Mrs. Mason an die Anwesenheit zu kontrollieren, und ich muss sagen, dass sie sich sogar noch schlechter Namen merken kann als ich, ist ja nicht so, dass sie schon letztes Jahr unsere Klassenlehrerin war, nein, sie hat die Hälfte der Namen in nur sechs Wochen vergessen.
Weshalb auch immer, entschied sie sich für heute, mal von unten die Namen durch zu gehen, sie meinte Abwechslung ist immer was Gutes oder so.
Nachdem sie die ersten Namen durch war, machte die eine kleine Pause um daraufhin weiter zu machen. „Louis Tomlinson."
Sie schaute durch die Klasse und ihr Blick fiel auf den braunhaarigen Bad-Boy.
„Ja... Ähm, liebe Schüler, Louis ist neu in der Klasse, nehmt ihn bitte nett auf."
Daraufhin verdrehte Louis seine Augen.
Louis, so hieß er also, ich schaute ihn immer noch an, obwohl meine Lehrerin die weiteren Namen vorlas. Ich weiß nicht weshalb, aber ich konnte Louis absolut nicht einschätzen. Normalerweiße kann ich schnell einschätzen, ob ich eine Person sympathisch finde oder eher nicht, doch ihn fand ich einfach nur komplett neutral, ja er sah gar nicht so schlecht aus, ich vermute er ist einer dieser Bad-Boys, dem alles egal ist und einen auf cool tun, aber er war für mich einfach komplett neutral.
„Selena Marie Gomez.", las meine Lehrerin vor und riss mich aus meinen Gedanken. „Ja"
Wieso muss man denn immer alle Namen durch gehen, das ist sowas von langweilig, deshalb entschied ich mich mit meinen Freunden zu reden.
„Selena, Holly, Kira seid bitte etwas leiser und hört dem Unterricht zu!" , motzte uns Mrs. Mason an. Ist das ihr Ernst? Denn erstens machten wir noch nicht mal Unterricht und zweitens waren wir ja noch nicht mal laut! Ok, vielleicht Kiras lautes Lachen eben, weil Holly mal wieder einen viel zu unlustigen, aber doch lustigen Witz gebracht hat, aber trotzdem!
„Justin Bieber."
Ich drehte mich um, und sah ihn direkt hinter mir sitzen, das war anscheinend der zweite Neue.
„Justin ist auch neu, ich möchte das ihr auch ihn nett aufnehmt.", erklärte sie.
Ich sah ihn genauer an, und ich sah ihn, meinen Traummann, braune hochgestylte Haare, braune Augen und ein lockeres T-Shirt.
Ich schien ihn vielleicht ein bisschen zu lange angestarrt zu haben, denn als er mich erkannte, lächelte er mir zu und ich drehte mich schnell um.

Der Dämon in ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt