Kapitel 6

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Ich lasse meinen Blick angespannt über die vielen Menschen gleiten, merke wie mein ganzer Körper sich immer mehr zu verkrampfen beginnt, ich jedoch nicht ein einzige Mal aus dem Konzept komme.

Es ist fast ein Jahr her, seit ich das letzte Mal so ein großes Meeting abgehalten habe, mit mindestens fünfzehn Männern aus aller Welt, die um einiges reicher und vor allem mächtiger sind als ich.

Mehrere Augenpaare bohren sich regelrecht in mich hinein und wäre ich nicht so geübt meine Fassade beizubehalten, dann wäre ich spätestens jetzt verloren.

Als wäre es irgendein Bioreferat, rattere ich alles herunter, konzentriere mich auf den Stift in meiner Hand, der in diesen Minuten einfach alles für mich zu sein scheint.

Ich spüre auch das grüne Augenpaar meines Bruders auf mir, sowie das hellbraune meines Schwiegervaters, aber auch die beiden schaffen es nicht, mich aus dem Konzept zu bringen.

Es vergehen gefühlte Stunden, sind jedoch nur knapp zwanzig Minuten und als ich endlich beim Ende meiner Präsentation ankomme, atme ich unauffällig tief aus.

Eine riesige Last fällt von meiner Brust, als ich wirklich realisiere, dass ich es geschafft habe.

Seit Wochen bereite ich mich nur auf diesen Tag vor und die Tatsache, dass es um einiges besser lief als sowieso geplant, macht mich einfach nur glücklich.

Alle fangen an zu klatschen und lächelnd nicke ich nur, bedanke mich bei allen Männern für ihre Aufmerksamkeit, bevor ich mich schluckend wieder an den Tisch setze.

"Und wie wollen Sie dieses Projekt nennen, Mr Vance?", fragt der Partner aus Japan lächelnd, scheint genau so begeistert wie die ganzen anderen Männer und überrascht ziehe ich die Augenbrauen zusammen.

"Ich habe über alles nachgedacht, nur nicht über den Namen.", erwidere ich lachend und sofort stimmt der Rest ein, sodass der Raum mit tiefem Gelächter gefüllt wird.

"Vielleicht der Name ihres Sohnes?", fragt der reichste Mann Australiens und blickt mich aus braunen Augen an.

"Das Problem ist nur, dass ich zwei habe und es für den anderen dann unfair wäre.", erwidere ich, kann gar nicht glauben, dass all diese steinreichen Männer, so überzeugt von meiner Idee sind, dass sie sich über nichts mehr Gedanken machen und nur noch einen Namen für mein Projekt suchen, um es wirklich offiziell zu machen.

Meine Brust ist um mehrere Tonnen leichter und ich kann das Lächeln auf meinen Lippen nicht zurückhalten.

"Wie wäre es mit Sophia?", kommt es plötzlich und überrascht hebe ich den Kopf, nur um auf das Augenpaar meines Schwiegervaters zu treffen.

"Das Sophia-Projekt. Ich finde, dass es passt.", ertönt die Stimme des Japaners und augenblicklich sehe ich beinahe alle Köpfe nicken.

Mit einem noch breiteren Grinsen stimme auch ich zu und bedanke mich bei Robert mit einem Nicken.

"Herzlichen Glückwunsch, Mr Vance.", beginnt der eine und eine Reihe an Glückwünschen wird durch die Lift geworfen, doch ich kann an nichts anderes denken, als an die Art, wie ich diesen Erfolg feiern werde.

****

Ich stürme beinahe in Sophia's Büro hinein, habe kurz Angst, die Glastür kaputt zu machen, kümmere mich dann doch eer um die Flasche Champagner in meiner Hand.

"Es ist Zeit, die Korken knallen zu lassen, Baby!", rufe ich, doch anders als erwartet, erblicke Sophia nicht an ihrem Schreibtisch sondern auf der Couch.

Yes, Daddy, I amWhere stories live. Discover now