Kapitel 30

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Die Fahrt verlief schweigsam. Niemand von uns zog es in Betracht den anderen anzusprechen und ich würde sicher nicht die erste sein, die dies täte. Jayden hatte mir so einiges zu erzählen und wenn er nicht wollte, müsste er mit Konsequenzen rechnen. Ich war erstaunt wie lange wir uns schon ignorierten. Vom weg zum Flughafen bis jetzt im Flugzeug. Das waren gefüllte vier Stunden. Rekord? Wohl er nicht. Wahrscheinlich würden wir, wenn wir so weiter machen, selbst bei uns zu Hause nicht miteinander reden. Doch natürlich war es uns bewusst, dass es nicht so weiter gehen konnte. Spätestens wenn wir mit der Gang zusammen oder auf Milos Beerdigung sind, würde es auffallen...

Milo. Seit ich in Spanien war habe ich nicht mehr an ihn gedacht. Habe versucht ihn in die hinterste Schublade meines Gehirns zu drängen. Ich wollte versuchen ihn zu vergessen. Was für ein dummer Gedanke. Beerdigungen hasste ich schon immer. Wer tat dies nicht? Alle in schwarz angezogen. Hat sich niemand bis jetzt mal die Frage gestellt: Wieso schwarz? Na ja, schwarz ist dunkel, schwarz ist Nacht, schwarz ist Furcht. Schwarz ist für manche ein Zufluchtsort-

Ich schaute gedankenverloren aus dem Flugzeugfenster. Wie flogen nicht allzu hoch, sodass man das Meer unter uns gut erkennen konnte, sowie einige Schiffe die dort fuhren. Dieser Anblick ließ mich für einen Moment meine Probleme vergessen. Ich atmete tief durch und lehnte meinen Kopf an das Fenster. Aus Langeweile machte ich den Fernseher an und schaute einen mir unbekannten Film...

Es vergingen Stunden bis wir endlich auf festem Boden waren. Jayden und ich warteten jetzt auf unsere Koffer. Wir hatten immer noch nicht miteinander gesprochen. Noch nicht einmal ein kleines Wort. Ob das so weiter gehen würde?

Bestimmt nicht.

Früher oder später musste er mit mir reden und mir erklären was da in Spanien mit dieser Carla lief. Ich musste das einfach aus seiner Sicht hören. Selbst wenn ich ihn dann als erste ansprechen müsste-

Als wir unsere Koffer hatten stiegen wir in ein Taxi. Jayden sagte ihm wohin er uns fahren sollte und schon ging es los. Ich konnte es kaum erwarten mich auf mein Bett zu schmeißen. Der Gedanke, war verlockend. Wenn ich und Jayden das nicht zwischen uns klären, würde ich eine Beziehung mit meinem Bett eingehen. So viel stand fest!

Als wir dann endlich zu Hause waren rannte ich sofort in mein Zimmer und schmiss mich wie geplant auf mein Bett. Ich atmete den schönen Duft mach zu Hause ein und schloss meine Augen. Aber anscheinend sollte dies nicht der Plan sein, da jemand an der Tür klopfte. Ich dachte mir nichts dabei und überließ das Öffnen Jayden. Doch nach ein paar Minuten hatte ich ein mulmiges Gefühl...
Sollte man nicht Stimmen reden hören?

Also eigentlich schon nh..

Ich stand von meinem Bett auf und ging auf den Flur. "Jayden!?", rief ich und vergaß unseren Streit. Ich bakam keine Antwort. "Hallo!?", versuchte ich es nochmal, doch Stille. Der kann doch jetzt nicht einfach weg sein..

Vielleicht ist er mit der Person spazieren gegangen...

Ohne bescheid zu sagen?

Ihr redet nicht mehr miteinander schon vergessen?

Nein, aber trotzdem. Was ist wenn er entführt wurde?

Keine Voreiligen Schlüsse ok? Ruf erstmal Jayce oder Alec an...

Ja, gut Idee. Das mache ich jetzt. Ich ging nach unten nahm das Telefon und wählte die Nummer von Jayce. Es klingelte paar mal, bis er abnahm:

J: "Hallo?"
A: "Jayce!?"
J: "Hey Amy, alles gut? Seid ihr gut angekommen?"
A: "I- ist e- er bei d- dir?"
J: "Was? Wer?"
A: "J- jay-den"
J: "Ehm nein. Wieso?
A: "Er ist weg"
J: "Was!? Amy, was ist los? Du machst mir Angst! Was ist passiert, wo ist Jayden?"
A: "I- ich weiß nicht-"

Ich Oder Dein Ganzes Leben? (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now