Dieb und Detektiv auf dem Rummelplatz

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"Bist du gleich fertig, Conan-kun?", fragt Ran durch die Tür.
"Ich brauche noch ein bisschen!", rufe ich zurück, während ich mir die Haare abtrockne.
"Ich warte mit Paps in der Lobby. Komme dann einfach nach."
Ich antworte mit einem 'Ja' und stülpe mir ein trockenes T-Shirt über den Kopf.
Wach sein hin oder her, im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass ein Glas Wasser ins Gesicht geschüttet zubekommen, nicht die beste Methode ist, um mich wach zu kriegen. Wegen Kid wurde ich sofort von Ran zurück ins Hotel geschleppt, damit ich mich umziehen kann. "Du wirst sonst noch krank" sagte sie, dabei war es noch nicht einmal kalt.
Und ratet mal was, ich konnte mein Eiskaffee nicht austrinken! Mein Eiskaffee ist mir heilig! - Ok nach Sherlock Holmes, aber trotzdem. Dafür wird Kid noch zahlen.
Ich lasse ein lautes Schnaufen von mir und öffne die Zimmertür, um mich auf dem Weg in die Lobby zu machen. Doch bevor ich dort überhaupt angekommen bin, höre ich schon Ran, wie sie sich mit Onkelchen streitet.
<Nicht schon wieder...> mental klatsche ich mir die Handfläche gegen die Stirn und hoffe, dass der Streit sich bald wieder legen würde. Jetzt heißt es, sich neben die beiden stellen, nicht auffallen und ja nicht ins Kreuzfeuer geraten.

"Und da du uns vorhin so schön ignoriert hast, darfst du Conan-kun und mir jetzt etwas auf dem Rummelplatz ausgeben.", sagt Ran bestimmt und zeigt auf ein Poster, das an der Wand hängt.
"Waaas?! Weiß du denn wie teuer sowas ist?!", entgegnet Onkelchen empört.
"Dann hättest du es dir vorher überlegen müssen, bevor du mit der Rezeptionistin geflirtet hast."
Er lässt sein Kopf hängen und gibt ein Seufzen von sich, das eindeutig zeigt, dass er aufgegeben hat, mit Ran weiter zu diskutieren.
<Danke! Endlich ist es vorbei.>

Einige Zeit später, nachdem wir drei mal falsch abgebogen sind, dank Rans gutem Orientierungssinn, sind wir auf dem Rummelplatz angekommen. Es ist nicht zu glauben, wie überfüllt er ist, man kann nicht mal mehr den Boden sehen! Ist hier heute alles reduziert oder wieso sind so viele Leute hier?
Kaum dass ich das gedacht habe, fällt mir ein knall gelbes Schild ins Auge. Unter den deutschen Wörtern, die ich nicht entziffern kann, steht noch die englische Übersetzung: "Family Day! Everthing 50% off!"
Na dann hat Onkelchen ja nochmal 50% Glück gehabt (*badum tsss~*).
"Komm Conan-kun, lass uns mal die Achterbahn ausprobieren.", sagt Ran aufgeregt und zieht mich direkt mit sich mit.
Die Schlange zur Achterbahn ist lang, sodass wir erstmal für mehrere Minuten warten müssen. Währenddessen beobachte ich die ganzen Menschen, die an uns vorbei gehen. Man sollte nie eine Chance vergeuden, die detektivischen Sinne zu verschärfen.
<Mal schauen... Arzt, Lehrerin, Büroangestellter, Kaito Kid, schreiende Kinder-... Warte was?!> Hastig schaue ich wieder zurück, wo ich glaube Kid gesehen zu haben, doch so schnell er erschienen ist, ist er auch wieder verschwunden.
<Habe ich mir das eben nur eingebildet?>, überlege ich kurz, <Das liegt bestimmt am Mangel an Eiskaffee, na vielen Dank auch Kid!>
"Wir sind die Nächsten, Conan-kun." Mit diesem Satz lösen sich meine Gedanken von Kid, denn jetzt werde ich ganz andere Sorgen haben als einen dummen Dieb.

Ok, Zeit für einen neuen Hirnnotiz. Wenn ich eines in den letzten 40 Sekunden gelernt habe, dann: FAHRE NIEMALS MIT EINER RUMMEL-ACHTERBAHN!
Denn außer Prellungen und einen schiefen Nacken wird man nichts davon haben! Ich beneide ausnahmsweise mal Onkelchen, dass er sich dafür entschieden hat unten zu warten.
Aber Ran scheint es riesen Spaß gemacht zu haben, denn gut gelaunt wie sie ist, schleift sie mich auch schon mit zur nächsten Attraktion.

<Hilfeeeee!>
Doch bevor wir irgendwo ankommen konnten, krache ich mit jemanden zusammen und lande volle Kanne auf meine vier Buchstaben.
"Au..." Ich reibe mir meinen schmerzenden Hintern und erst dann bemerke ich die Hand, die mir hingehalten wird. Ich nehme sie selbstverständlich an und lasse mich hochziehen.
"Tut mir Leid, Herr Detektiv."
Ich bleibe mitten in meiner Bewegung stehen und sehe meinem Gegenüber ins Gesicht, der mich mit dem typischen Kid-Grinsen anschaut.
Mit einem Ruck werde ich auf die Beine gezogen und sofort lasse ich auch seine Hand wieder los.
"Ich glaube, du hast soeben jemand verloren.", sagt er, doch zuerst habe ich gar nicht begriffen, was er damit meint.
"Was meinst d-"

Dieb Und Detektiv In BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt