Negativ || Chanbaek OS

Missverständnis

Negativ hat viele Bedeutungen, die den meisten Menschen gar nicht bewusst ist.
Negativ muss nicht immer wirklich negativ sein!?
Es kann als eine Ablehnung ausgedrückt werden oder für ein Ergebnis genutzt werden.
Doch.. gibt es nicht noch mehr Fälle von Negativität?

Baekhyun PoV

Tief atmete ich den Duft des frischen Kaffees, in meinen Händen, ein.
Die Wärme, die dieses Getränk ausbreitete, ließ mich deutlich erschaudern.

Langsam glitt mein Blick zur Uhr an meinem linken Handgelenk, als mir ein kleines Seufzen über die Lippen wich.

Er war bereits 10 Minuten zu spät.
Aber wem machte ich schon was vor?
Es war unser siebtes Treffen und schon zum siebten Mal würde er sich dafür entschuldigen, dass er nicht auf die Uhr geschaut hätte.

Schmollend legte ich meinen Kopf auf meiner Hand ab, sah dabei genau in eine Ecke des Parkes, wo er sonst immer kam.

Graue Wolken zogen bereits auf und ließen die Stadt, wenn sie nicht schon trüb genug war, in Trauer versinken.

"Schuldige!", vernahm ich sofort eine Stimme, die mich aus meinen Gedanken brachte.
Außer Atem setzte sich der Schwarzhaarige gegenüber von mir hin und brachte ein kleines Lächeln über die Lippen.

"Was war es dieses mal?", fragte ich genervter, als es eigentlich klingen sollte.
Er nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee, den ich bereits bestellt hatte, bevor er zu reden begann.

"Es war-..."
Er baute mit Absicht Stimmung auf, da er total verspielt war.
"Ich warte", räusperte ich mich, hob dabei kräftig meine Augenbraue an.

"Ach keine Ahnung. Ich habe einfach nicht auf die Uhr geguckt", schmollte der Riese und sah dabei kurz in den Himmel.

Es schaute mittlerweile sehr nach Regen aus und obwohl ich den Jungen fast gar nicht kannte, wusste ich, dass er so ein Wetter mochte.

"Chanyeol", sprach ich, blickte dabei langsam in seine Augen, die mich, wie ich es schon gewohnt war, starr musterten.

"Du schaust anders als andere Leute. Obwohl du glücklich bist, sehen mich deine Augen immer an, als hättest du einen Geist gesehen", stellte ich schon an unserem ersten Treffen fest, brachte es aber jetzt erst wirklich über die Lippen.

Er öffnete für einen Moment seinen Mund, schloss ihn aber sofort wieder, als ich meine Worte zu Ende sprach.

"Ich.. ich sehe die Welt nur negativ, Baekhyun", nuschelte er undeutlich, aber dennoch konnte ich dies verstehen.
Seine Finger wanderten langsam zu dem Keks, den es immer zum Kaffee dazugab.

"Aber wieso? Du scheinst doch immer so glücklich? Wieso bist du es nicht? Ist etwas mit deinen Eltern oder Freunden passiert? Es gibt doch keinem Grund dazu, unglücklich zu sei-"

Chanyeol unterbrach meine tiefgründigen Worte, indem er kurz seufzte und den Kopf schüttelte.

"So meine ich es nicht", sagte er, mit einem mysteriösen Hauch, weshalb ich mehr erfahren wollte.

Wie sollte er es denn sonst meinen?
Seine Welt sah er nur negativ.
War er etwa nicht depressiv?
Aber was dann?