siebzehn

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Als Liv und ich uns durch die Menschenmasse durchdrängeln, fühle ich mich so leicht. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich endlich mal mit jemandem über Josh geredet habe. Oder ob es an Cole liegt.

Widerstandslos lasse ich mich sogar von meiner Schwester an der Hand ziehen, die verzweifelt versucht, Noah zu finden.

Kurz ziehe ich sie zurück, damit sie mir in die Augen sehen kann. "Was?", fährt sie mich an.

Ich zucke zurück. "Was ist los mit dir?", frage ich verwirrt. Liv sieht zur Seite und murmelt, dass wir zu Hause darüber reden können und zieht mich weiter.

Schließlich finden wir Noah in einem Raum ziemlich abseits des Partylärms. Ein Zimmer mit vielen Büchern. Zwischen den Regalen spaziert Noah, ein rothaariges Mädchen vor ihm. Beide lachen laut und bemerken uns gar nicht, als wir den Raum betreten.

"Und das hast du auch gelesen?", kichert mein bester Freund. Er schnappt sich eins der Bücher und versucht, es am Kopf zu balancieren.
Was natürlich nicht klappt.

Oh Mann, Noah. Innerlich verdrehe ich die Augen.

Liv und ich beobachten, wie er sich um sich selbst dreht, um das Buch auf seinen Haaren liegend zu behalten, wobei es mit einem lauten Plumps zu Boden fällt.

Gleichzeitig hält Noah inne, weil er uns bermerkt hat. Auch das Mädchen sieht uns und hört auf zu kichern.

"Hey Leute.", begrüßt uns Noah grinsend. "Das ist übrigens Em."

Das Mädchen sieht uns mit großen Augen an und sagt etwas schüchtern:"Eigentlich Emma. Hallo." Ihr Lächeln ist warm. Sie ist mir sofort sympathisch.

Auch Liv wurde wohl bei dem Anblick der beiden Kichernden etwas friedlicher. "Hey ihr beiden. Keine Angst Noah, wir kennen uns. Wir drei haben zusammen Spanisch.", weist sie ihn mit einem Augenverdrehen hin.

Noah sieht mich auffordernd an. Jetzt muss ich mich wohl auch vorstellen. Ich verziehe die Mundwinkel zu einem vermutlich etwas seltsamen Lächeln. Mein bester Freund zieht die Augenbrauen zusammen.
Ein Seufzen meinerseits.

"Lee.", sage ich und verbeuge mich übertrieben. Tadaa, jetzt hat er, was er wollte.

Emma kichert. "Ich weiß schon. Noah hat mir von euch erzählt." Und dabei sieht sie Noah so süß an, dass ich die beiden sofort verkuppeln möchte.

"Tut mir leid, schon wieder jemanden auseinanderreißen zu müssen aber ich würde ganz gern nach Hause fahren, Noah.", erklärt Liv entschuldigend.

Noah zieht eine Augenbraue nach oben. "Wieso schon wieder?"

Ich stoße meine Schwester mit dem Ellenbogen in die Seite, woraufhin sie meinem Kumpel gegenüber nur die Schultern zuckt. Wir müssen mein Liebesleben nicht unbedingt vor Emma besprechen.

"Tut mir echt leid, Leute, aber ich bleibe noch hier. Ich such mir schon ein anderes Taxi.", meint Noah nach einem Seitenblick auf Emma entschuldigend.

Liv verdreht genervt die Augen. "Oh Mann, ich hab das halbe Haus nach dir abgesucht."

Schon steht Noah vor ihr, nimmt sie an den Schultern und drückt ihr einen Kuss auf die Wange. "Du bist die Beste, Livvy."

Ich beobachte unauffällig Emma, die überhaupt nicht eifersüchtig ist. Vermutlich weiß sie, dass wir drei wie Geschwister sind.

"Willst du auch einen?", fragt mich Noah grinsend und schmatzt auch mich ab.

"Mann, Noah.", rufe ich aus und wische mir die Wange mit dem Handrücken ab.

"Viel Spaß noch ihr zwei!", ruft Liv leicht kichernd aus, bevor wir sie allein lassen. Wir winken Emma noch zum Abschied und verschwinden zu unserem Auto.

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