Elfter Herzschlag

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Kapitel 11

Irgendwann wache ich orientierungslos auf und bekomme kurz Angst. Angst vor der Realität. Panik durchzuckt mich, aber dann steigt eine Welle von Carlos Geruch in meine Nase und ich ziehe den Pulli über meine Nase, sodass ich komplett umhüllt davon bin. Langsam beruhige ich mich wieder und seufze. Will nicht aufstehen!

Ich rolle mich auf die andere Seite und ziehe die Decke über meinen Kopf. Schließe die Augen und versuche krampfhaft wieder einzuschlafen, aber Fehlanzeige! Also ziehe ich nach einer Weile die Decke wieder runter und liege einfach nur so rum, bis es an meiner Tür klopft: „JAA?", rufe ich und Michbeck steckt seinen Kopf rein: „Hey Kleines!", sagt er, „Auch mal wach?"

Ich grinse ihn an und werfe mit einem Kissen nach ihm: „Was gibt's?"

„Steht heute noch was an bei dir Anna?"

„Nicht wirklich, wieso?"

„Wir müssten für die Tour noch Sachen von dir besorgen. Und noch was mit dir besprechen."

„Was denn?"

„Schule, Anna."

„Ich geh nicht mehr hin.", ich setze mich im Bett auf und verschränke die Arme.

„Du musst aber."

„Einen Scheiß muss ich!"

„Du kommst mit uns mit auf Tour und nach dem Sommer wirst du wieder zur Schule gehen und dein Abitur machen."

„Nö."

„Dann wirst du hier bleiben."

„Boah nö!", schreie ich schon fast und werfe ein weiteres Kissen nach ihm, „Geh Michbeck!"

„Anna."

„Was?!", fauche ich.

„Carlo kommt dich nachher abholen. Wenn er wach ist.", damit verlässt Michbeck wieder das Zimmer und ich drehe mich von der Türe weg und ziehe mir die Decke wieder über den Kopf. Ich werde nicht wieder zur Schule gehen!

Irgendwann klopft es wieder, ich grummle irgendwas und die Türe öffnet sich: „Guten Morgen Kleine! Na guten Restschlaf gehabt?", es ist Carlos Stimme, fröhlich und gut gelaunt wie immer, und auch bei mir verfliegt sofort jeglicher Ärger und ich lächle, trotzdem bleibe ich scheinbar schmollend, zusammen gerollt im Bett liegen und schaue nicht zu ihm. „Huhu?", sagt er lachend und auf einmal springt er aufs Bett und fängt an mich zu kitzeln, ich schreie auf und lache, flehe, dass er aufhören soll, aber er macht weiter, bis ich mich irgendwann geschlagen gebe und sage: „JA ich habe gut geschlafen!", er lacht und lässt mich in Ruhe: „Geht doch!", er zwinkert mir zu und steht auf, läuft zu einem Stapel, anscheinend Klamotten, wirft sie mir zu und meint: „Los zieh dich an! Wir ziehen los!"

„Wohin denn?", frage ich verwirrt und kann mich nicht erinnern, dass mir jemand gesagt hätte, dass wir irgendwas vor haben.

„Bisschen was starten! Du und ich, Ben und die ganze Band!"

Ich nicke, bekomme kurz beim Gedanken an Michbeck ein komisches Gefühl, aber Carlo ist dabei, also alles perfekt!

„Wann geht's los?", frage ich und schaue die Klamotten durch.

„Halbe Stunde! Es ist ja schon fast wieder dunkel draußen!", lacht er und geht zur Tür: „Bis gleich, ich hol dich ab!", lächelt er und verlässt mein Zimmer. Ich schaue ihm kurz nach und lächle, dann widme ich mich mir selber. Entscheide mich für eine Schwarze durchscheinende Strumpfhose, darüber eine löchrige Leggings auch in schwarz, Mini-Rock und mein „Casper"-T-Shirt, dazu schnappe ich mir Carlos Pulli zum überziehen, falls mir zu kalt werden sollte. Gehe ins Bad, dusche schnell, föhne meine Haare, binde sie zu einem lockeren Pferdeschwanz, dann schminke ich mich leicht, während ich Lieder von Cro aka Carlo vor mich hinsinge und als ich fertig bin und aus dem Bad gehe, steht er im Türrahmen von meinem Zimmer und klatscht: „Sehr schön gesungen! Du solltest mit mir auf Tour gehen! Ach ja...das tust du ja schon!", er lacht, „Bereit?"

Ein Herzschlag zwischen Cas und CroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt