3.

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"Miss James?", sprach mich ein Mann in Anzug und Krawatte an. Er trug eine Sonnenbrille und hatte eine Glatze. Ohne Zweifel hätte er locker aus einem James Bond Film entspringen können.

"Ja,...die bin ich", stotterte ich.

"Gut. Ihr Vater erwartet Sie bereits. Er hat mich geschickt Sie abzuholen. Bitte folgen Sie mir", sagte er mit monotoner Stimme. Er führte mich zu einer riesigen, schwarzen Limousine...Alter, anscheinend  hatte mein Vater echt Geld!

Mr James Bond räusperte sich und sagte dann: "Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich vorhin nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Mason Flemings und ich bin so zu sagen die rechte Hand Ihres Vaters."

Ich grinste. Flemings? Echt jetzt? Wie war das nochmal mit James Bond?! Ich verkniff mir die Bemerkung und fragte stattdessen: "Wo ist mein Vater?"

"In einer wichtigen Besprechung. Ich bringe Sie in Ihr privates Loft und Sie werden ihn später kennenlernen." Oh wow...ich war mir sicher, dass in Mr Flemingss Worten ein Hauch von Gefühlen war. Zwar eher Abneigung, oder Langeweile, aber das war doch aml ein Anfang.

Die Limousine fuhr mitten in die Stadt rein und blieb dann vor einem alten, aber trotzdem prunkvollem Hochhaus stehen. Sofort kamen drei Angestellte herbei geeilt. Einer kümmerte sich um mein Gepäck, der zweite hielt mir die tür auf und nahm sogar meine Hand, um mir raus zu helfen und ein dritter führte uns in die Lobby. Mir stockte der Atem. Der Raum war so groß, wie die halbe Flughafenhalle. Okay...vielleicht ein bisschen kleiner, aber trotzdem noch unmenschlich groß. Alles glänzte in gold und das Rot dazu machte alles noch prunkvoller. Überall liefen Geschäftsmänner umher und auch ein, zwei Frauen waren darunter. Wir wurden in einen Aufzug geführt, wo Mr Flemings auf den obersten Knopf drückte. Das Penthouse?! Really?

Als sich die Fahrschultür öffnete, traute ich meinen Augen kaum. Vor mir lag die wohl schönste Wohnung überhaupt. Sie war hell und freundlich und der Mix aus modern und altmodisch machte sie zu etwas ganz besonderem.

"das hier ist eine von drei Wohnungen in Washington D.C. , die deinem Vater gehört", sagte Mr James Bond zu mir und grinste dabei. "Er ist ein sehr einflussreicher Mann, was du sicher schon bemerkt haben solltest. Diese Wohnung steht dir zur Verfügung. Mr James sollte heute Abend hier vorbei kommen. Dein Gepäck wird in Kürze geliefert." Er wollte gerade wieder zum Aufzug gehen, als ich ihn fragte: "Mr Flemings...was genau soll ich jetzt tun?"

Er grinste. "Was immer du möchtest."


Ich erkundete die Wohnung und im Schlafzimmer ließ ich mich auf das große Doppelbett fallen. Es war ohne Zweifel sehr schön hier, aber trotzdem fühlte ich mich nicht ganz wohl hier. Vielleicht lag es an der Fremde, oder vielleicht auch an der unbegründeten Leere.

Meine Gedanken kreisten wild umher und ließen den Tag noch einmal durch meinen Kopf schweifen. Ägypten meine Heimat, Ilias und schließlich die Flugbegleiterin...das war doch ein Scherz und fasste musste ich laut auflachen, aber es war nicht witzig...

Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, weil als nächstes hörte ich Schritte im Wohnzimmer. Ich schreckte auf. War das vielleicht mein Vater? Meine Neugier war zu groß und ich rannte zur Tür um durch das Schlüsselloch zu schauen. Dummer Idee! Sehr, sehr dumme Idee! Mir knallte die Türklinke voll auf den Kopf, als jemand in mein Zimmer rein wollte.

"Aua...", schrie ich auf und hielt mir die Stirn. Ein Mann mitte fünfzig schaute mich irritiert an und sein Gesichtsausdruck wurde immer steifer.

"Ich nehem an, dass du meine Tochter bist. Ich will, dass du dich richtest und mich dann ordentlich im Wohnzimmer begrüßt", er schaute auf mein Star Wars Pulli und rümpfte die Nase. "Und zieh dir etwas anständiges an!", sagte er und schloss die Tür wieder. Na super! Ich hatte mich jetzt also komplett zum Affen gemacht.

Ich huschte in mein PRIVATES Bad und versuchte meine langen braunen Haare so weg zu kämmen, dass ich überhaupt etwas sehen konnte. Schnell putzte ich mir noch die Zähne und stand dann vor der Frage, was seiner Meinung nach etwas anständiges zum anziehen war...ich schlüpfte aus meiner Joggingshose in eine Jeans und tauschte mein Star Wars Pulli gegen ein T-Shirt mit der Aufschrift:

'Books Are For People Who Wish To Be Somewhere Else'

Die Aussage war meiner Meinung nach ziem,lich selbsterklärend und es war wenigstens ein bisschen seriöser, als mein voriges Outfit. Wenn auch nur leicht...

Mein Vater stand auf, als er mich kommen sah und ließ einen prüfenden Blick über mich gleiten. Anscheinend gefiel ihm mein Oberteil immer noch nicht, aber er versuchte es zu ignorieren.

"Meine Tochter", er breitete seine Arme aus und drückte mich ungeschickt an sich. "Ich bin so froh, dich endlich kennen zu lernen!" oh ja...klaaar! Genau deshalb wollte er mich ja auch erst jetzt kennen lernen... .Ich löste mich aus seiner Umarmung und trat drei Schritte zurück, um Abstand zu bekommen. "Wie gefällt es dir hier Zarah?", versuchte er die unangenehme Situation zu überspielen.

"Ist schön hier", antwortete ich knapp. Ich wollte weg von hier. Weg von Washington, weg von dem Vater, den ich nicht kannte, "Was soll ich hier?"

Er schaute mich irritiert an. "Was du hier sollst?"

"Naja, du wirst mich nicht ohne Grund in Alexandria geparkt haben, um dann fünfzehn Jahren später mich doch zu sehen..."

"Geparkt? Liebes, das war nur zu deinem Wohl!"

"Zu meinem Wohl?!", mein Temperament ging mit mir durch. Mein Vater war nicht nur ein Arsch, sondern ein kompletter Vollpfosten! "Wie würdest du dich fühlen, wenn man keine Ahnung hat, woher man kommt und wer man ist? Wenn man bei einer alten, fiesen Großtante irgendwo am Ende der Welt aufwächst und der eigene Vater sein Leben in Washington D.C. genießt?! Ich weiß noch nicht mal, wie du heißt, weil es mir niemand je erzählt hat. Ich weiß nicht, wer meine Mutter ist, weil niemand sie jemals erwähnt hat! Ich weiß noch nicht mal, wer ich bin, weil mein Pass leider nicht sprechen kann! Ich habe kein richtiges Zuhause und keine richtige Familie!" Mir waren die Tränen hoch gekommen und ich rannte zurück in mein Schlafzimmer, wo ich die Tür abschloss und heulte. So hatte ich mir die erste Begegnung mit meinem Vater nicht vorgestellt, aber ich konnte nichts mehr daran ändern.

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Noch ein bisschen Geduld, bis es ein wenig mehr "Helden des Olymp Feeling" gibt! :)

An dieser Stelle übrigens vielen Dank an @dissle , die so ziemlich zu allem ihr Kommentar abgibtXD Sie ist übrigens Stella aus dem letzten Teil :)


LOST GIRL (Helden Des Olymp FF)Where stories live. Discover now