Kapitel 38

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Mareks Sicht

Wir standen alle vor der Sporthalle. Es war meine letzte Stunde für den Tag.

Lukas und Jace sah ich an diesem Tag allerdings das erste Mal. Ich dachte, dass sie auf mich zugestürmt kommen würden um mich für das Ereignis am Samstag zu 'bestrafen'. Doch nichts geschah sie standen da neben Maddie und redeten mit ihr.

Sie war was besonders.
Stella konnte gar nicht aufhören im Zoo über Maddie zu schwärmen. Sie hatte sie ins Herz geschlossen. Genauso wie ich. Sie hatte eine große Klappe doch das machte sie irgendwie sympathisch. Sie traute sich einem die Meinung ins Gesicht zu sagen. Wie lange sich das bei mir schon keiner mehr gewagt hatte. Manchmal dachte ich wirklich ich müsste mir sorgen um die Menschheit machen da sie es nicht zur Stande brachten mir mal zu sagen was für ein Arsch ich doch eigentlich war. Alleine schon wie respektlos ich Noah gegenüber gewesen war. Maddie hatte recht gehabt es war nicht in Ordnung. Selbst wenn ich es ihr nicht sagen würde mehr oder weniger hatte ich diese Ansage gebraucht um zu verstehen was ich eigentlich die ganze Zeit über getan hatte. Die ganze Zeit über wollte ich Respekt von den anderen Menschen doch nie hatte ich etwas dafür getan ihn mir zu erarbeiten.

Allein schon wie bodenlos es von mir war Maddie eine zu Scheuern und dann erwartete ich auch noch dass sie mir respektvoll gegenüber steht. Doch sie musste mich so aus anderen Augen gesehen haben. Wie armselig es war zu denken sie würde mich so respektieren. Ich hatte eine Frau geschlagen schäbiger ging es eigentlich nicht. Ich war in diesem Moment so sauer auf mich zu selbst gewesen. Ich verstand nicht wie ich nur so tief sinken konnte. Sie hatte meinetwegen geweint und alleine schon dass es passiert war nahm mir meine ganze Würde. Ich hatte mir geschworen nie wieder würde ein Mädchen wegen mir weinen. Vor allem nicht wenn sie Stella so viel bedeutete.

Ihre Art war so liebevoll. Ihre Handlungen stets berechtigt. Ihr Wesen so zaghaft. Sie war so nett und höfflich in vielen Dingen. Sie hatte einen wundervollen Humor und sie sah ganz gut aus mit diesen stechend grünen Augen.

All diese Fakten zeigten das ich mich an den Abmachung nicht halten könnte. Sie war was besonderes. Alleine schon ihr Lächeln machte etwas mit mir.

Der Sportlehrer kam zu uns und schloss die Halle auf.

Alle stürmten motiviert rein. Alle außer Maddie. Sie stand da so verloren.

„Alles okay bei dir?" Fragte ich sie.

Sie zuckte zusammen. Sie war also in Gedanken versunken.

„Ja. Ja alles okay."

Sie lief in die Mädchen Umkleidekabine und knallte hinter sich die Tür zu.

Ich lief in die Jungs Umkleide. Einige waren dabei sich umzuziehen. Andere waren schon fertig und saßen mit dem Handy in der Hand da.

Ich lief zu Noah in die Ecke. Neben mir auf der rechten Seite stand Lukas. Links von mir Noah. Sehr nett von ihm wirklich sich ausgerechnet hier hinzustellen.

„Maddie war also vorgestern bei dir?"

„Ja, Problem damit?"

„Wenn du dich an die Abmachung hältst ist alles in Ordnung. Wenn nicht wirst du es bitter bereuen.", zischte Lukas.

Man merkte das es ihm überhaupt nicht recht war Maddie nicht unter Kontrolle zu haben. Wenn sie bei mir war konnte er sie ja nicht beschützen. „Keine Sorge. Ich mache nichts was sie nicht auch will."

Dann lief ich zusammen mit Noah in die Halle.

„Halt dich an den Deal Marek. Mach es nicht noch schlimmer.", sagte Noah als wir uns einen Fußball nahmen.

„Ich halte mich an den Deal keine Sorge. Ich werde nichts machen was sie nicht will. Es liegt in ihren Händen was wir alles machen." War es normal das meine Gedanken gerade verrückt spielten.

„Sei ehrlich. Du willst was von ihr." Er sah mich beinahe schon warnend an.

„Wie kommst du darauf?"

„Du siehst sie so an. Ach keine Ahnung. Du weißt schon was ich meine."

„Noah.", meinte ich drohend.

„Was denn. Du weißt das ich recht habe." Das war es ja ich wusste es selber noch nicht mal wie ich ihr gegenüberstand.

Wir kickten ein wenig. Kurze Zeit später kamen die Anderen und zum Schluss auch unser Lehrer. Ich verstand nicht wieso er immer so lange brauchte wenn er sich gar nicht umzog.

Wir räumten den Ball zurück und setzten uns zu den anderen auf die Bank.

„Heute werden wir ein wenig Krafttraining machen. Es werden immer zwei Partner zusammen arbeiten. Ein Junge und ein Mädchen. Die Mädchen werden natürlich einen Partner bekommen der ihnen körperlich überlegen ist. Ob er ihnen auch geistig überlegen ist müsst ihr selber entscheiden."

Die Mädels stöhnten genervt auf. Keiner hatte Lust auf diesen Mist. Was würde das schon bringen?

„Ich sehe das die Jungs heute in der Mehrheit bilden. Deswegen wird es ein dreier Team geben."

Er teilte die Partner ein. Ich fing an zu schmunzeln als er meinte, dass Noah mit der temperamentvollen Veronica zusammen arbeiten sollte. Sorry aber Veronica würde ihn fertig machen. Sie brauchte das eigentlich gar nicht die größte Waffe die sie hatte war sowieso ihr Mundwerk was einen Tod quatschen konnte.

Dann fiel mir auf das ich nur noch mit zwei weiteren Personen auf der Bank saß.

„Ihr seit die letzten. Viel Spaß euch dreien."

Das war doch ein Witz oder?

„Sein Ernst. Sein scheiß Ernst.", meinte Maddie als er weg war.

„Ich hätte mir auch was besseres Vorstellen können.", zischte Lukas.

Wir holten uns auf die Anweisung von unserem Lehrer eine Matte aus dem Geräteraum. Lieber hätte ich mit Veronica gearbeitet als nur eine Sekunde mit ihm.

Er kam zu uns und gab uns ein Arbeitsblatt.

„Marek und Lukas ihr wechselt nach jeder Übung. Maddie du machst die Übungen durchgehend."

Sie schmiss ihren Kopf genervt in den Nacken. Sie war nicht das einzigste Mädchen welches sich hier komplett auf den Fuß getreten fühlte. Es war doch echt nichts lustig daran sich als Mädchen vor einem Jungen zum Affen zu machen.

„Kann ich nicht die Partner tauschen zum Beispiel mit Sophia?" Ich nahm es ihr nicht übel, dass sie von uns weg wollte. Lukas und ich waren keine angenehme Mischung. Wir waren es mal, aber die Zeiten waren schon lange vorbei.

„Nein, ich habe euch nicht umsonst so eingeteilt."

Sie schloss für einen Moment ihre Augen und nickte dann. „Dafür tragen sie mir aber eine eins ein für die Stunde."

Der Lehrer nickte ihr zu. Was brachte eine eins wenn man sich bis auf die Knochen blamieren würde. „Wenn es Fragen gibt einfach rufen ich komme dann."

„Das ist nicht sein Ernst!" Schrie Maddie schon fast panisch.

Irgendwie tat sie mir Leid. Mir wäre es auch unangenehm an ihrer Stelle.

„Wenn du etwas nicht machen willst sag Bescheid. Wir zwingen dich zu nichts." Meinte ich.

Sie schaute zu mir hoch. „Danke für das Angebot, aber ich will mir meine eins auch irgendwie verdienen. Wir ziehen das durch."

Fight for Breath Where stories live. Discover now