2017.01.02

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Hoseok POV

Es war noch so früh am Morgen, da kam die Schreckensbotschaft: Mein Mitschüler Min Yoongi hat Selbstmord begangen. Sein Tagebuch sollte nur ich lesen. Er hatte sich von niemanden verabschiedet. Das einzige, das seine Eltern bekommen haben war ein kleiner Umschlag, für sie bestimmt. Er lag am Tagebuch, angeblich sei der Schlüssel dafür in diesem Umschlag. Und auf einem Zettel steht, das es sein Wunsch sei, das ich das Tagebuch bekomme. Mehr angeblich nicht.
Seine Eltern überreichten mir die Sachen, wovon ich keine Ahnung hatte, warum ich sie bekommen sollte. Wir hatten nie wirklich Kontakt, waren doch nur Klassenkameraden? Was war sein Grund, sich umzubringen und mir die Sachen zukommen zu lassen? Wahrscheinlich werde ich es erfahren, wenn ich das Tagebuch lese.

Kaum kam ich ins Wohnzimmer, da fragten meine Eltern schon was denn passiert sei. Kurz sagte ich ihnen das die Eltern von Min Yoongi da waren um mir von seinem Tod mitzuteilen. Das Tagebuch ließ ich weg, immerhin wusste ich selber nicht warum ich es nun in den Händen halte. Dann musste ich sie auch noch aufklären wer das denn sei, worauf ich auch nur begrenzt Antwort geben konnte.

Sobald ich in mein Zimmer gehen konnte, setzte ich mich an den Schreibtisch und legte das kleine Buch und das Kuvert vor mir hin. Langsam holte ich den Schlüssel aus der kleinen Verpackung und schloss das Tagebuch auf. Vorsichtig blätterte ich es auf und das Einzige, dass auf der ersten Seite steht ist "Für Hoseok". Kurz spiele ich mit dem Gedanken, es nicht zu lesen, aber er hat sonst nichts hinterlassen, also ist es meine Pflicht dieses Tagebuch zu lesen, oder?

Lange starrte ich auf diese zwei Worte, so filigran geschrieben, das es schon untypisch für einen Jungen ist. Dann begann ich zu lesen. Seite für Seite. Er führte schon lange Tagebuch. Und hat fast jeden Tag geschrieben, selbst wenn es nicht viel war. Hin und wieder sah ich Blut auf den Seiten, und jedesmal wurde mir mulmig zumute, wenn dies der Fall war.

Bei manchen Einträgen fühlte ich mich schlecht, weil mir nichts aufgefallen war, doch scheinbar war er wirklich gut darin zu verstecken, was er fühlt. Leider. Desto aktueller das Datum wurde, desto schlimmer fühlte ich mich. Bald kam ich auf die letzte Seite.

Als ich das Buch zuklappen wollte, um mir alles nochmal durch den Kopf gehen zu lassen, alles was ich gelesen hatte, zu verdauen, besinnte ich mich eines besseren und beschloss den Brief direkt jetzt zu lesen. Erneut klappte ich das Buch auf, auf der allerletzten Seite, und dahinter ist ein Umschlag geklebt worden. Ein Zettel ist gerade ein Stückchen herausgerutscht. Kurz starrte ich diesen an, ehe ich ihn herausnahm und vorsichtig das Buch etwas weiter wegschob. Der Abschiedsbrief. Und zwar nur für meine Augen bestimmt.

Jetzt wurde mir endgültig unwohl, und ich dachte für einen kurzen Moment daran, einfach nicht zu lesen. Doch ich verwarf diesen Gedanken schnell wieder, und faltete den Zettel auf. Die Schrift war sogar noch schöner, als die im Tagebuch.

Loved -Died. || YoonseokWhere stories live. Discover now