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• J O E L •

Am nächsten morgen stehe ich geschafft auf und erschrecke bei dem Anblick im Spiegel. Das Meeting gestern ging wohl etwas zu lange und ich hätte vielleicht auch ein Weinglas zu viel.

Schnell nehme ich eine erfrischende Dusche und mache mich danach fertig für diesen blöden Lauf.

»Bis später«, verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg. Meine Geschwister kommen etwas später.
Gelangweilt hole ich mein Handy aus der Hosentasche und sehe ein paar Nachrichten von Elias.

Von Elias:

Hotti ist hier

Wo bleibst du?

🙄

Antworte mal 😡

Joeeeeelll !!!

An Elias:

Sry, bin auf dem weg und wen meinst du mit Hotti?

Von Elias:

Na den, den du gestern so ab gescannt hast 😉

Auf einen Schlag spüre ich wieder Hitze in mein Gesicht aufsteigen.
Seufzend stecke ich mein Handy wieder weg und sehe schon meine Schule von weitem. Die Straßen sind schon abgesperrt und viele Schüler laufen schon mit ihren Startnummern durch die Gegend.

Ich betrete den Klassenraum und werde schon gleich von Elias und meiner Klassenlehrerin empfangen, die mir eine Startnummer in die Hand drückt.
Diese drücke ich daraufhin Elias in die Hand und wende ihm meinen Rücken zu. Mit zwei Sicherheitsnadeln befestigt er diese an meinem Shirt, bevor wir uns noch etwas unterhalten.

Etwa 10 Minuten später werden alle Schüler zum Startpunkt gebeten.
Total unmotiviert stehen wir dort und warten auf das Startsignal, was auch nicht lange auf sich warten lässt.

Während die kleinen sofort losrennen laufen wir im Schneckentempo hinterher.

»Kommst du heute Abend auch auf die Party?«, fragt mich Elias.
Ich schlage mir mit der Hand gegen die Stirn. »Danke, dass du mich erinnert hast. Das hätte ich total vergessen. Natürlich komme ich. Aber ich darf nicht so lange. Du kennst meine Eltern ja«, antworte ich.

Ich bin froh, dass trotz allem meine Eltern auch in diesem Punkt relativ offen sind und ich nicht wie andere gezwungen werde Klavier zu lernen, oder sonst was.

Laute Musik ertönt von weiter vorne.
»Da ist Max. Setzen wir uns zu ihm?«, fragt Elias und steuert schon ohne auf eine Antwort von mir zu warten auf die Gruppe Jugendlicher zu, die sich mit lauter Musik, Snacks und Trinken auf einer Mauer niedergelassen hat. Ich begrüße Max und lasse dann meinen Blick über die anderen wandern, bis er wieder bei den schwarzen Haaren stehen bleibt. Genüsslich zieht er an seiner Zigarette und pustet dann den Rauch über sich. Ich wende meinen Blick wieder ab und stehe etwas unschlüssig rum und weiß nicht so ganz, was ich machen soll, nebenbei ist es echt wahnsinnig heiß.

»Aufstehen! Laufen! Los!«, ruft eine Stimme über die laute Musik hinweg. Ein Sportlehrer der Schule steht vor uns und mustert uns mit einem bösen Blick, weshalb wir uns widerwillig in Bewegung setzen und langsam vorwärts joggen. Da der Sportlehrer weiterhin hinter uns bleibt, bleibt uns leider keine andere Möglichkeit, als die restliche Zeit wirklich durch zu machen. Der Schweiß tropft mir von der Stirn und läuft meinen Rücken herunter, während mein Blickfeld ab und zu verschwimmt. Leicht schwanke ich auf die Seite, aber fange mich wieder. Doch nach weiteren Metern treten schwarze Punkte in mein Gesichtsfeld, doch will ich nicht stehenbleiben, also laufe ich weiter, obwohl es immer mehr werden.

Ich merke noch, wie sich meine Augen schließen und ich auf die Seite wegkippe. Danach ist alles weg.

Ich schlage meine Augen auf, doch sehe alles verschwommen.
»Joel?«, fragt mich eine Stimme und klopft mir leicht gegen die Wangen.
Meine Sicht klärt sich und ich schaue direkt in ein Gesicht über mir. In Elias' Gesicht. Mein Kopf befindet sich auf seinem Schoß und ein Kreis hat sich um uns gebildet.

»Alles wieder gut?«, fragt mich Elias, als wir wenig später im Schatten sitzen. Der Notarzt war kurz da und hat mich untersucht.
»Wie lange war ich eigentlich weg?«
»Nur ein paar Sekunden«, antwortet Elias. Wie peinlich.

Jace Black [BoyxBoy]Where stories live. Discover now