Chapter 35

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Insta Fame & hate

Stürmisch schlinge ich meine Hälfte hinunter. Ich stopfe so viel in mich rein, wie nur möglich.

Anschließend mache ich Haz schöne Augen, der mir dann endlich lachend seinen Teil zuschiebt. Dankend esse ich auch seine Hälfte des Essens.

"Danke, ich war echt am verhungern!", beteuer ich und grinse breit. Harry nickt wissend und drückt mich kurz.

"Könntest du bitte aufstehen? Ich muss mal.", fragt er scheinheilig und deutet auf seinen Schoß. Natürlich stehe ich sofort auf.

"Ich glaube Sam würde dir auch gerne dabei helfen!", lacht Jana und erntet dafür bitterböse Blicke von mir. Sofort verstummt sie. Sie weiß eben ganz genau, wo die Grenze ist.

"So ein Bullshit. Das würde ich doch nur bei L...", ich schlage mir mit weit aufgerissenen Augen vor den Mund. Jetzt wissen sie, auf wen ich stehe! Und er weiß es auch! Sein Blick tut mir in der Seele weh. Ich weiß, dass er vergeben ist.

Das ist verdammt peinlich! Weinend renne ich nach oben in mein Zimmer. Warum muss auch immer mir so etwas passieren!? Auf dem Flur renne ich rücksichtslos Harry um. Er ist im Moment meine kleinste Sorge.

Er guckt mir verwirrt hinterher, ich spüre seinen Blick auf mir. Alles tut wieder so furchtbar weh. Unbeschreiblich.

Ich kenne die Lösung.

Ich weiß, was mir hilft.

Ich weiß, wie ich aus all dem heraus komme.

Aber ich weiß auch, dass es dumm ist und dann würden sich die Jungs wahrscheinlich von mir abwenden. Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte.

Langsam stelle ich mich vor meinen Schreibtisch. Neben meinem Hausaufgaben Heft liegen zwei Rasierklingen. Scharf, neu und unbenutzt.

Perfekt.

Ich starre sie noch gefühlte zwei Jahre an, bis plötzlich jemand in mein Zimmer stürmt und mich von dem schneidenden Metall wegreißt. Nur flüchtig sehe ich seine Locken. Seine perfekten Locken. Das kann nur einer sein. Nur er.

"Ha-Harry!", schluchze ich und kralle mich in seinem Shirt fest. Die Tränen kullern ungehindert meine Wangen entlang. Sie hinterlassen brennende Spuren. Jede einzelne von ihnen. Es schmerzt und ich kenne den Ausweg.

"Ssht.", beruhigt er mich. Mit einer eleganten Bewegung hebt er mich hoch. Schnell schlinge ich meinen Arm um seinen Nacken. Seine Nähe tut überraschend gut.

Er legt mich in mein Bett, wobei ich ihn nicht eine Millisekunde los lasse. Vorsichtig legt er sich neben mich und streichelt mir behutsam über meinen Rücken. Ich drücke mich fest an ihn. Bei ihm habe ich das unglaubliche Gefühl sicher zu sein, doch bei Louis wäre das eine ganz andere Nummer.

Gefühlte zwei Sekunden später geht es mir wieder gut. Lächelnd stemme ich mich hoch und betrachte Harry. Er ist tatsächlich wieder eingeschlafen. So ein Penner.

"Willst du wieder ein Foto machen?", neckt er mich, öffnet die Augen aber nicht. Seine Atmung ist flach und regelmäßig. Er hat also gar nicht geschlafen.

"Nicht bewegen.", mahne ich ihn, spinge auf und sprinte die Treppe herunter. In der Küche ist niemand mehr, auch im Wohnzimmer hält sich keiner auf. Schulterzuckend schnappe ich mir mein Handy und husche zurück in mein Zimmer, wo Harry sich aber bewegt hat. Er hat sich auf den Ellenbogen abgestützt und sieht mich nun mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Ich stöhne genervt. So ein Idiot. Das hat er nur gemacht um mich zu ärgern! Dummerweise funktioniert das auch noch!

Ich verdrehe die Augen und entsperre mein Handy. Es hat mir soeben die Nachricht überbracht, dass ich auf Instagram irgendwo verlinkt wurde.

Dark HeartWhere stories live. Discover now