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"Ein Einbruch? In London? Bei einem Juwelier? Na dreimal darf man raten wer das ist", ich saß mit Tyler im Auto, einer meiner Arbeitskollegen, die ich.... nunja..... nicht besonders mochte. Er war so von sich selbst überzeugt, dass er wahrscheinlich ohne Vorbereitung zum Mond fliegen würde, wenn ihn jemand dazu einladen würde. Ich starrte auf die Straße, mir war bewusst, dass ich gleich auf Chase treffen würde und ich hatte schon am Anfang der Autofahrt damit begonnen, mir einen Plan auszudenken. Ich kannte das Gebäude leider nicht, weswegen das mit dem Plan schwierig wurde und als ich aus dem Auto stieg seufzte ich frustriert. Es war ein Kaufhaus, ein sehr großes Kaufhaus. Und irgendwo dort drin hatte wahrscheinlich ein Juwelier seinen Laden, genau dort, wo Chase vor ein paar Minuten eingebrochen war.

Wir liefen durch die aufgebrochene Tür rein und ich sah sofort den Juwelier mit der eingeschlagenen Fensterscheibe. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt schon lange entschieden Tyler in die Irre zu führen um Chase allein zu vernichten, also zeigte ich kurzerhand auf ein anderes Schmuckgeschäft am Ende des Ganges und als Tyler weg war, stieg ich vorsichtig über das zerbrochene Glas, meine Taschenlampe in der einen, meine Waffe in der anderen Hand. Vorsichtig und so leise wie möglich schlich ich durch die Räume, sah mich gründlich um und gelang schließlich in den letzten Raum.

Er war relativ klein, nur ein Schreibtisch stand darin und die Uhr an der Wand tickte leise, als ich hinter mir ein Quietschen vernahm. Die Tür schloss sich langsam und die Person, die sich die ganze Zeit hinter ihr versteckt hatte kam auf mich zu. Ich wollte mich bewegen. Ich wollte ihn niederschlagen und endlich in den Knast wandern lassen, doch es ging nicht. Ich konnte mich vor Schock und Angst nicht bewegen und ich zuckte heftig zusammen, als ich zwei große Hände an meiner Taille spürte:"Es ist so schön dich wiederzusehen", murmelte Chase ruhig in mein Ohr:"Charlie", fügte er noch hinzu und ich schloss zitternd die Augen, atmete unruhig aus.

"Woher weißt du meinen Namen", sagte ich leise, dennoch mit relativ fester Stimme und ich spürte immer noch seinen Atem an meinem Ohr:"Ich finde alles heraus was ich will Kleiner, egal was ich wissen willst", hauchte er und kam meinem Hals näher:"Ich bekomme es heraus", beendete er seinen Satz und drückte einen feuchten Kuss auf meinen Hals. Ich verkrampfte jeden Muskel, begann meine Kraft und meinen Mut wieder zu finden, holte mit der Hand aus und ließ sie auf sein Gesicht zu fliegen, doch ohne sich überhaupt von meinem Hals zu lösen oder die Augen zu öffnen packte er meine Faust in der Luft und biss tadelnd in meinen Hals:"Nanana. Das lässt du schön bleiben".

Ich drehte meinen Kopf zu ihm, sah ihn von der Seite an. Das sanfte Mondlicht, dass durch die abgedunkelten Fenster schien, schmiegte sich an seine Gesichtskonturen und ich wusste einfach nicht was ich tun sollten. Der meist gesuchteste Mann Londons stand hinter mir, küsste meinen Hals als hätte er nie was anderes getan und mein Widerstand war vollkommen zwecklos. Ich versuchte also mit ihm zu reden.

"W..willst du nicht weglaufen oder so?", murmelte ich und spürte sofort sein Grinsen an meinem Hals:"Dann hättest du aber nicht deinen Job erledigt", er trat von mir weg, erst jetzt bemerkte ich das typische Messer in seiner Hand und ich ging einen Schritt zurück, schluckte.

Er grinste einfach nur breit, kam auf mich zu:"Das tut gar nicht weh glaub mir, du wirst so schnell ohnmächtig von dem Blutverlust, dass du nichts mehr spürst". Ich erinnerte mich an all die Fälle, in denen er Leuten Messer in die Schulter gerammt hatte und musste mir vorstellen wie es sich anfühlte ein Messer in der Schulter zu haben, doch schon ein paar Sekunden später wusste ich es.

Er hatte mir das Messer bis zum Anschlag in die Schulter gerammt. Schreiend fiel ich zu Boden, versuchte meine Schulter zu entlasten und biss mir fest auf die Lippe, konnte es aber nicht unterdrücken und schrie weiter. Meine Brust wurde nass, immer mehr Blut durchtränkte mein Shirt und es fiel mir immer schwerer die Augen offen zu halten. Mein Kopf fiel auf den Boden, ich hörte gedämpfte Schritte und mein Blick fiel zur Tür, durch die Chase gerade das Weite suchte. Und er hatte Recht behalten, schon nach einigen Sekunden fielen mir die Augen zu und ich fiel in ein tiefes, schwarzes Loch.


Ein kontinuierliches Piepen bereitete mir Kopfschmerzen, mein Körper fühlte sich komisch an und ich blinzelte langsam. Etwas weiches strich über meine Hand und ich sah zu der Hand, die über meine strich:"Charlie, hey", hörte ich meinen Bruder sagen und ich hob den Kopf sofort etwas:"Simon", murmelte ich:"Wo ist Tyler?", brummte ich benommen.

„Es geht ihm gut, er hat n..nichts davon mitbekommen w..was passiert ist, das h..hat niemand. Du bist vielen v..verwirrten Polizisten eine Erklärung schul..d..dig", grinste mein kleiner Bruder. „Ist Ian da?", fragte ich leise und spürte wie meine Beine kribbelten, als ich begann sie wieder etwas zu bewegen.

„Klar", hörte ich es von rechts:"Ich bin auch hier mein Schatz", ich musste grinsen. Würde man uns nicht kennen müsste man meinen wir wären ein Paar. Ian beugte sich über mich und küsste sanft meine Stirn:"Alles wird gut Charlie. Wir haben eine Spur wo sich Chase aufhalten könnte", er strich mir über die Hand. „Wann komm ich hier raus?", murmelte ich. „In zwei Tagen oder so. Und dann zeigst du dem Pisser wo es lang geht"

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Wow. Das vierte Kapitel und schon bin ich unzufrieden 😂
Lucy x.

beauty in the beastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt