Kapitel 10

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Mitten in der Nacht stehe ich schweißgebadet auf. Ich schreckte hoch. Ich hatte wahrscheinlich einen Albtraum, etwas anderes könnte ich jetzt nicht in Erwähnung setzten, kann mich aber nicht daran erinnern.

Lange weiter machte ich mir keine Gedanken darum, löste mich aus Diliyans Armen und lief in die Küche. Ich schaute auf die Uhr die an der Wand hängt. 3:07 Uhr. Geisterstunde.

Ich habe immer Angst in der Nacht aufzustehen. Ich bin sehr gläubig, was Geistern betrifft. Ich war damals zwölf oder älter und habe mich gefilmt wie ich mir meine Haare kämme. Hatte mal so eine Phase, wo ich Alles und Jeden aufnehmen musste, so Art Erinnerung. Naja, aufjedenfall war die Tür im Hintergrund zu sehen, plötzlich wurde die Türklinke meines Zimmers blitzschnell nach unten gedrückt und losgelassen. Und niemand war zu Hause.

Ich musste mich schütteln als ich wieder daran zurück dachte. Ich hatte manchmal Angst in meinen Zimmer zu schlafen.

Zum Glück ist nach diesem Vorfall nichts mehr in dieser Weise passiert.

Ich holte ein Glas raus und befüllte es mit Wasser. Ich trank alles aus. Das tat so gut, somit befüllte ich mein Glas erneut und trank es wieder aus.

Ich stellte mein Glas ab und schaute aus dem Küchenfenster raus. Ich würde so gerne jetzt raus gehen. Ich weiß, ich bin ein Widerspruch in Person. Mal habe ich Angst um diese Uhrzeit, dann will ich raus um diese Uhrzeit. Ich kann mich nie auf eins einigen.

Ich gähnte. Und wie ich gähnte. Da niemand wach war, riss ich mein Mund so auf, dass man halber mein Abendessen sehen konnte. Die Hand vor dem Mund halten? Daran habe ich nicht mal gedacht.

Als ich wieder raus blickte, sah ich in der Reflektion des Fensters eine Gestalt.

Kreischend drehe ich mich um. Erleichtert dass es nur Diliyan ist, halte ich meine Hand schützend vor der Brust.

"Mann, hast du mich erschreckt! Was dachtest du dir dabei?"

"Keine Ahnung, was du jetzt für Paranoia schiebst...", murmelte er. "Wieso bist du eigentlich wach?"

"Ach und das interessiert dich, weil..?", gab ich ironisch von mir. Wieso interessiert es ihn aufeinmal so? Heute Morgen war ich noch Dreck für ihn! Es soll ich mal einigen!

"Und dann beschwerst du dich, wenn ich nicht Nachfrage.",

"Argh! Warum stehst du überhaupt hinter mir?", fragte ich. "Ist schon bisschen verstörend, ich meine es ist nachts, dunkel, Stunde der Geister-..."

Er prustet los. "Du glaubst doch nicht diesen Scheiß?!"

"Wieso scheiß? Geister exestieren! Ich habe Beweise!"

"Dann rück deine 'Beweise' raus."

"Ich hatte Beweise!", meinte ich hochnäsig. "Alles ist auf mein altes Handy."

Er lacht mich aus.

"Jaja, lach' nur weiter..", sagte ich augenverdrehend.

"Und auf deine Frage von vorhin zu antworten, ich denke nicht dass ich der Gruseligere bin. Ich war hier um nach dir zu schauen."

Ich verzog mein Gesicht. "Um nach mir zu schauen? Komm schon, lass den Scheiß, ich hab echt keine Lust auf dich. Komm nicht mit dieser Nummer."

Jetzt war er es, der sein Gesicht verzog. "Wirklich. Du lagst nicht mehr neben mir, ich dachte du wärst abgehauen."

"Frage ich mich auch von Tag zu Tag.", murmelte ich.

"Was?", will er wissen.

"Ach nichts."

CHANCEWhere stories live. Discover now