Kapitel 3

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Jonghyun öffnete die Augen. Alles ist schwarz. Das Weiß, dass ihm solche Furcht bereitete, ist verschwunden. Je länger er in die endlose Schwärze blickte, konnte er nachdenken. Bereuen?

Nein.

Ein weit entferntes Licht scheint auf ihn herab. Es war der Mond. Der kalte Schein des Mondes machte ihm Angst.
Er schloss die Augen und kauerte sich zusammen.
Jonghyun konnte nicht nach oben sehen. Er lauschte der Stille, die aus der Finsternis kam. Nichts als Stille. Überall.

Langsam öffnete er seine Augen. Es war nicht mehr schwarz. Rund 100 Gesichter blickten ihn wie aus dem nichts an. Sie alle standen da, reagierten kaum, doch plötzlich streckten sie Jonghyun ihre Hände entgegen, wollten ihn umarmen.

Er kannte sie nicht. Sie waren ihm fremd. Warum sollten Fremde mich umarmen wollen?

Doch etwas ziehte ihn an. Das Gefühl von Liebe überströmte ihn. Er empfand keine Abneigung den Fremden gegenüber, sondern Liebe. Ihm ist selbst nicht klar, wieso er gegenüber Fremden dieses Gefühl empfinden kann, aber er akzeptierte es.

Die Fremden umarmten ihn, doch sie fühlten sich nicht fremd an.

Er löste sich aus ihrem Griff. Jonghyun betrachtete sie, jeden einzelnen von ihnen. Menschen aus verschiedenen Ländern standen vor ihm.
Menschen, die alle eine andere Sprache sprachen. Menschen, die sich nun verstehen konnten.
Menschen, die Ruhe finden wollten.

Plötzlich verstand Jonghyun, warum sie hier sind.
Er wollte jedem einzelnen eine Umarmung geben, doch plötzlich musste er sich umdrehen. Vor ihm stand Kim Kibum, Lee Taemin, Lee Jinki und Choi Minho. Sie waren blass, doch man konnte sie erkennen.

,,Geh zu ihnen."

Er wollte auf sie zurennen, doch er kam ihnen nicht näher. Er rannte und rannte, doch sie entfernten sich von ihm.

,,Nein, nicht noch einmal! Geht nicht!"

Plötzlich starrten sie ihn an. Jonghyun spürte, dass sie ihn hören konnten. Sie rissen die Augen auf. Der einzige, der auf ihn zu lief, war Kibum. Mit zitternden Händen nahm er ihn in eine Umarmung, doch die Hände konnten Jonghyun nicht erreichen.

Das Bild der vier verschwand. Alles verschwand vor seinen Augen. Alles.

Angst?

Last Goodbye || R.I.P Kim JonghyunWhere stories live. Discover now