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In ihrem Gemach waren nun Adam, James sowie Andrea, Lydia und Elisa und starrten mit Emma auf den Brief der auf ihrem Tisch lag.

"Also ist es jetzt eure Schrift, oder nicht?" fragte James mit hochgezogener Augenbraue.

"Er sieht der deinen ziemlich ähnlich, Grace." gab Andrea zu bedenken und schenkte Emma einen Blick der sagte, dass dieser womöglich wirklich von Grace stammte.

Es stimmte. Die Unterschrift ähnelte sehr der von Grace vom Pergament unter der Eiche. Doch so richtig glauben wollte sie dies nicht. Etwas störte sie daran, nur wusste sie nicht was es war. Es war zum verrückt werden.

"Ich glaube nicht, dass ich es war." meinte Emma dann. Auch wenn sie es nicht erklären konnte, so war sie sich absolut sicher.

"Hilfreich wäre es, wenn Ihr euch erinnern würdet." warf James ein und kassierte direkt einen wütenden Blick von Adam, der ihm in die Seite stieß.
"Euer Kommentar ist ebenfalls nicht sehr hilfreich."

James hob die Hand als Zeichen des Friedens.
"Ich meine ja nur." erklärte er.

Es war bitter, doch hatte James recht. Wäre Grace hier, wäre alles soviel einfacher. Enttäuscht darüber nicht hilfreich zu sein, krallten sich ihre Finger in den Tisch. Adams Hand legte sich auf die ihre, ganz sanft und beruhigend. Diese kleine Geste ließ Emmas Herz schneller schlagen. Ein kleines Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. Adam hatte es mit dieser einen Berührung geschafft sie zu motivieren. Sie konnte nicht einfach aufgeben, nur weil sie nicht Grace war. Sie war nun die Königin und würde alles tun um Amestria zu schützen.

"Wie stellen wir denn fest, dass es nun von dir ist?" warf Lydia die wichtigste Frage ein.

In diesen Moment klopfte es an der Tür und Jordan kam hinein.
"Entschuldigt die Störung, Majestät. Ich hörte von eurem..." stoppte er als er die Menge an Personen im Raum erblickte. Seine Verwunderung galt vor allem den beiden Männern.

"Ich gehe doch lieber wieder..." wollte Jordan sich gerade umdrehen, doch hielt Emma ihn auf. Ihr kam nämlich eine Idee. Jordan hatte doch sehr viel Zeit mit Grace verbracht.

"Einen Moment, Jordan. Ihr müsst mir helfen." griff sie sich den Wachmann und zog ihn, zu dessen Verwirrung, zum Tisch. Dann nahm sie den Brief und hielt ihn Jordan hin.

"Könnt Ihr mir sagen, ob dieser von mir ist?" kam Emma direkt zum Punkt.

Verwirrt fragte Elisa nach.
"Weshalb sollte Jordan es wissen?"
Emma zuckte kurz zusammen. Sie vergaß, dass Elisa Gefühle für ihn hegte und keiner von der Affäre von Grace und Jordan wusste. So sollte es auch weiterhin bleiben.

"Weil er mein persönlicher Wächter ist. Vielleicht kann er es erkennen." meinte Emma und ging nicht weiter darauf ein.

Von allen angestarrt, widmete sich Jordan dem Stück Papier und begann es zu lesen. Der Inhalt schien ihn zu Missfallen, denn er zog seine dichten Augenbrauen zusammen. Zur Verwunderung der anderen schnupperte er daran.

"Das stammt nicht von Euch, Majestät." sagte Jordan dann so absolut, dass es kein Zweifel gab.

"Woran erkennt Ihr das?" fragte Elisa dann. Emma bemerkte, dass sie etwas traurig klang. Zu gern wüsste sie was ihre Freundin dachte. Hegte sie ein Verdacht?

"Königin Grace benutzt für ihre Briefe immer einen Limetenduft, sozusagen als unsichtbare Unterschrift. Dieses hier hat den Duft von Lavendel." klärte er die Gruppe auf, die ihn beeindruckt anschauen.

"Grace, du bist ein kleines Genie. Ich sollte sowas auch machen." legte Adam seine Hand auf ihre Schulter. Emma wandte sich jedoch ab und setzte sich auf den Diwan. Grace hatte dies niemals abgeschickt. Diese Intrige hatte sie nie angezettelt und war nicht Schuld am Tod hunderter Menschen. Die Erleichterung, welche durch Emma strömte war dermaßen stark, dass sie sich erstmal setzten musste.

Blutkrone Where stories live. Discover now