House On The Ocean

Neuanfang

Mia lebte sich schnell ein. Sie war verliebt in die Stadt und in ihre beiden Jobs und fand schnell Anschluss. Nach knapp einem Monat hatte sie auch eine kleine, gemütliche Wohnung gefunden und konnte aus der Pension ausziehen. Ihr neuer Vermieter erlaubte ihr, im Gegensatz zu ihrem alten, so gut wie alles, und sie konnte ihrer Fantasie beim Gestalten der Wohnung freien Lauf lassen. Zum ersten Mal fühlte sie sich wirklich an einem Ort Zuhause. Alles passte. Nur Paddy hatte sie noch nicht wieder getroffen, aber das sollte sich auch bald ändern.

Sie hatte endlich nach einiger Zeit ein freies Wochenende und wollte dies nutzen, um die Stadt noch besser kennenzulernen. Der Alltags ermöglichte ihr das nicht wirklich, und sie hatte noch nicht viel mehr als die Innenstadt gesehen. Sie schlief entspannt aus und setzte sich mittags mit einem Kaffee und ihrem Reiseführer auf eine Parkbank, um sich ein paar Ausflugsziele zu suchen. "Nanu, das ist ja ein Zufall!", hörte sie eine bekannte Stimme sagen und sie schreckte hoch. Vor ihr stand, in seiner vollen Pracht, niemand geringeres als Michael Patrick Kelly. Seine Haare waren in den knapp zwei Monaten, die sie sich nicht gesehen hatten, ein ganzes Stück gewachsen und lagen ihm verwuschelt auf dem Kopf. Er sah verboten gut aus. Dass sie wusste wer er ist, wusste er natürlich nicht. Sie konnte nicht anders als ihn anzugrinsen, brachte aber keinen Ton raus. Er setzte sich neben sie und lächelte sie an. "Und, wie gefällt es dir hier? Hast du dich gut eingelebt?", fragte er schließlich und Mia nickte. "Meine beiden Jobs sind super, ich hab eine nette, kleine Wohnung gefunden und bin in die Stadt echt verliebt. Ein bisschen Anschluss hab ich durch meine Kollegen auch schon gefunden und ich bin echt glücklich.", gab sie ihm zur Antwort. "Das freut mich", entgegnete er und fügte hinzu: "sag mal, das ist jetzt schon das dritte mal dass wir uns zufällig treffen und das zweite mal dass wir uns so nett unterhalten, aber irgendwie haben wir uns nie richtig vorgestellt. Verrätst du mir deinen Namen?" Mia schmunzelte und musste lachen. "Was ist daran so witzig?", fragte Paddy und legte den Kopf schief. "Naja, ich hab gar nicht daran gedacht, dass du ja meinen Namen nicht kennst und es anscheinend komplett vergessen", erwiderte sie. "So, kennst du denn meinen?", fragte er ungläubig und sah sie mit großen Augen an. "Ja. Nach unserem letzten Treffen ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen und ich habe 1&1 zusammen gezählt. Ich war früher ziemlich verrückt nach dir weißt du", gab sie zu und sah ihn entschuldigend an. "Warum hast du das denn nicht eher gesagt?", lachte er. "Weil es egal ist ", entgegnete Mia. Paddy machte große Augen. "Ehrlich?", fragte er. "Ja, ich hab dich kennengelernt ohne sofort zu wissen wer du bist und obwohl ich es etwas peinlich finde, dass ich dich nicht sofort erkannt habe, bin ich doch froh drum.", erklärte sie und lächelte ihn an. Er lächelte zurück. "Und mit wem habe ich jetzt das Vergnügen?", fragte er charmant. "Mia. Ich heiße Mia.", antwortete sie immernoch lächelnd. "Freut mich, Mia.", sagte Paddy ."Die Freude ist ganz meinerseits, Michael Patrick.", sagte Mia.

Eine Weile schwiegen sie, dann brach Paddy die Stille. "Und, was hast du heute vor?", fragte er. "Och, ich wollte nur noch etwas weiter die Stadt erkunden, ich muss mich hier ja schließlich auskennen", antwortete sie. "Rein zufällig kenne ich die Stadt wie meine Jackentasche und bin ein exzellenter Reiseführer!", grinste er sie an. "So?", entgegnete sie neckisch, "ist das so?" "Finden wir es heraus!", sagte er und sie machten sich auf den Weg.