14. Die Entscheidung

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Ich fand mich im Kellergewölbe mit den drei Türen an der Seite wieder.

Ich betrachtete sie. Die erste Bronze. Die Zukunft, sollte ich mich nicht entscheiden können oder wenn ich sterben wollte.

Die zweite Silber. Die Zukunft, in der ich unbegrenzte Macht hatte, aber Rey umbringen würde und auf ewig allein wäre.

Die dritte Golden. Die Zukunft, in der alles gut und friedlich war, in der ich mit Rey zusammen war und wir ein Kind bekamen, das auch die Macht besitzen würde.

Na, schon entschieden?

Ich zuckte zusammen, als ich die männliche Stimme hörte, die mich am Anfang in alles eingeleitet hatte. Verschmitzt schaute er mich an. Wer war nochmal dieser Typ gewesen?

Meine Gedanken huschten durcheinander. Jetzt war der Moment gekommen mich zu entscheiden. Ich schloss für ein letztes Mal die Augen und ließ jede Vision an mir vorbei ziehen. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl nach jeder Vision das ich hatte. Bei der ersten war es Trauer gewesen. Bei der zweiten Hass und Schmerz. Und bei der letzten Liebe und Glück.

Doch ein letzter Gedanke schoss mir durch den Kopf. Ohne die Augen zu öffnen fragte ich den Geist die letzte Frage, die mich noch von meiner Entscheidung trennte.

Sind das alles Paralleluniversen gewesen, die genauso passieren werden? Oder war das nur eine Möglichkeit?

Stille.

Keiner kann die Zukunft konkret widergeben. Es ist ein komplexes Gewebe aus Entscheidungen von mehreren Individuen, deren Entscheidungen sich auch oft miteinander verweben. Die Zukunft, die hinter jeder Tür auf dich wartete, ist sehr gut möglich. Und doch gibt es immer das Risiko, dass nicht alles so zutreffen wird, wie man sich das vorstellt. Diese Machtvisionen sollten dir zeigen, was alles passieren kann. Die Macht lügt einen nicht an. Sie hilft. Aber sie steuert auch nicht alles.

Ich öffnete die Augen. Der Mann sah traurig aus. Als hätte er sich gewünscht, dieselbe Wahl erhalten zu haben. Er sah aus, als hätte er genauso wie ich viel Leid erfahren, vielleicht sogar noch mehr.

Du hast nicht mehr viel Zeit. Bitte triff jetzt deine Entscheidung.

Ich hatte sosehr gehofft, dass die Visionen ein klares Zukunftsbild ergeben würden. Doch sie würden nicht genauso eintreffen.

Machte das einen Unterschied?

Ich dachte dabei vor allem an die letzte Vision. Wenn es nur den Hauch einer Chance gab, solch eine glückliche Zukunft zu erfahren, würde er sie dann verstreichen lassen?

Ich dachte an Rey. In den ersten beiden Visionen würde sie wahrscheinlich sterben. Wenn ich nun eines mit Sicherheit wusste, dann, dass ich sie wirklich liebte. Es war nicht nur ein Gefühl von Zuneigung. Und ich würde nicht zulassen, dass ihr etwas passiert, weder durch mich, noch durch sie selbst.

Dadurch stand meine Entscheidung fest.

Ich entscheide mich für die helle Seite der Macht. , sagte ich klar und deutlich.

Der junge Mann grinste.

Dann soll es so sein. Willkommen zurück, Ben! Dein Großvater ist stolz auf dich.

Beim Anblick meines verwirrten Gesichts, musste der Machtgeist lachen. So sehr, dass er sich sogar auf die Schenkel klopfte.

Ja, ich bin dein Großvater, Ben. Ich bin Anakin Skywalker. Du glaubst nicht, wie schwer es für mich war, über all die Jahre zuzusehen, wie du meine Fehler verherrlicht hast. Nun habe ich dir die Chance gegeben dich zu entscheiden. Ich bin stolz auf dich, wie du dich entschieden hast. Ich wünschte ich hätte diese Möglichkeit ebenfalls gehabt. Wie auch immer, ich wünsche dir viel Glück mit deinem Mädchen!

Er zwinkerte mir das letzte Mal zu, bevor er verblasste und verschwand.

Mein Gesicht musste bestimmt die Farbe meines Lichtschwertes angenommen haben. Aber ich konzentrierte mich auf das Positive: ich hatte endlich meinen Großvater kennengelernt. Und er war stolz auf mich. Ich lächelte, schloss meine Augen und stellte mir vor, wie ich in dem kleinen Zimmer auf dem Bett lag.


Untamed LoveWhere stories live. Discover now