5. Kapitel

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5. Kapitel

Nach dieser Challenge, die Liam und Louis letztes Mal vereinbart hatten, war ich immer wieder erleichtert, wenn ich an der Aulatür vorbeikam und die leere Liste vorfand.

So fix konnte sie ganze Sache also nicht sein, wenn weder Louis sich, noch Liam mich eingetragen hatte, außerdem war ich ziemlich gespannt wie der Lehrer das Stück ohne sämtliche Teilnehmer organisieren würde.

Das stellte sich am Donnerstag, einen Tag vor dem Casting – falls es stattfinden sollte – heraus. Naja, eigentlich sollten an dem Tag schon ein paar der Bewerbungen ausgetragen werden, nur gab es keine Bewerber.

Der Lehrer kam gerade herein, stoppte sich jedoch und sah sich die Liste an. Er rollte mit den Augen, aber ich hätte darauf wetten können, dass er eigentlich nichts anderes erwartet hatte. Er setzte seinen Weg fort und setzte sich wie letztes Mal auf die Kante der Bühne, bat die Schüler um Ruhe.

„Also, ihr seid euch ganz sicher, dass kein Einziger von euch sich bewerben möchte?", fragte er bittend und hoffnungsvoll, jedoch Stille.

Nach einem Seufzen kramte er einen Zettel hervor, man sah ihm an, dass er uns das was gleich kommen würde nur ungern erzählte, jedoch scheinbar dazu gezwungen war.

„Okay, alle Mitwirkenden hätten davon eigentlich im Nachhinein erfahren, aber da es anscheinend nun wirklich null Freiwillige gibt, kann ich euch vielleicht damit überzeugen.", begann er und hatte sofort sämtliche Aufmerksamkeit bei sich, das klang interessant.

„Wie ihr wisst muss man in so ein Theater viel Zeit, Aufwand und Proben investieren. Vor allem die Hauptdarsteller, da diese eine Menge Text lernen müssen. Da wir nicht all eure Freizeit nehmen wollen und ihr mit der Schule plus den Proben nicht gestresst sein sollt, seid ihr von den meisten Hausaufgaben befreit. Und je größer eure Rolle ist, desto mehr der Probezeit fällt auf eure Schulstunden, von welchen ihr dann auch ohne weitere Probleme befreit seid."

Die Schüler begannen zu jubeln und unzählige Hände schossen in die Höhe; der Lehrer rollte erneut mit den Augen, amüsiert aber doch genervt über die plötzliche Motivation nur wegen weniger Unterricht und Hausaufgaben.

Er machte sich nicht einmal die Mühe jemanden dran zu nehmen, da er sich die Frage schon denken konnte, sondern machte nur eine wegwerfende Handbewegung zur Tür.

Alle stürmten sofort in die Richtung und kämpften praktisch um den angebrachten Stift und die Anmeldeliste.

Ich zögerte für einen Moment und stand dann doch auf. Weniger Unterricht und Hausaufgaben hatten schon etwas an sich, ich musste nur ein kleines Lied singen, würde irgendeine kleine Rolle bekommen und doch davon profitieren.

Aber wenn du vorsingst bekommst du die Hauptrolle!, machte sich Liams Stimme in meinem Kopf bemerkbar. Er hatte immer noch nicht aufgehört mich zu überreden und zu ermutigen.

Nachdem der Weg frei war unterschrieb ich ganz unten und relativ klein an einem gerade noch freiem Platz, bevor der Lehrer uns für den restlichen Tag entließ.

~*~

Da wir gestern nicht dazu gekommen waren und der Lehrer nächste Woche gleich beginnen wollte, tauschte er neben unserer regulären Stunde eine zweite Stunde – glücklicherweise Mathe – ein um das Casting hinter uns zu bringen.

Es waren die erste beiden Stunden, und ich war etwas zu früh da. Erst wenige Schüler waren hier und andere kamen nach und nach durch den Eingang, setzten sich auf freie Plätze. Der Lehrer war auch schon da und unterhielt sich mit zwei seiner Kollegen, die ebenfalls gekommen waren um das Casting anzusehen und zu beurteilen.

Opposites - Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now