Prolog

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Distanzgeflüster – wenn Welten dich trennen

Prolog:

Sophie:

Mit Tränen in den Augen stehe ich neben dem Fenster meines Zimmers. „Warum sagst du es mir erst jetzt?", flüstere ich leicht schluchzend.

„Ich wollte dir dein Jahr nicht versauen", antwortet er zögerlich, als ob er sich nicht sicher wäre, wie ich reagieren würde.

„Ach, aber meine Ferien zu zerstören is okay?", frage ich ihn skeptisch und drehe mich zu ihm um.

„Ich hatte nur Angst, dass du mich hassen würdest!", redet er aufgeregt weiter.

Abwehrend verschränke ich meine Arme vor der Brust. „Kommt sie mit?" Meine Stimme ist schneidend und eigentlich wusste ich die Antwort schon, aber ich musste es noch einmal von ihm hören.

„Soph, du weißt doch, dass es nicht anders geht", versucht er zu erklären.

„Sprich es aus Nate", fauche ich Nathen an.

Mein Freund senkt seinen Blick. Dieser Feigling. Er kann mir nicht einmal in die Augen sehen.

„Emily kommt mit mir nach Los Angeles", knirscht er zwischen seinen Zähnen hervor.

Ich gehe an ihm vorbei und lasse mich vorüber auf mein Bett fallen und vergrabe mein Gesicht in einem Kissen. Am liebsten würde ich heulen. Los schreien, ihn an schreien, wie er mir so Etwas verheimlichen konnte. Vor allem über eine so lange Zeit.

Zögernd hebe ich meinen Kopf.

„Wie lange weißt du schon von dem Umzug?"

Er atmet deutlich hörbar erschrocken ein. Bestimmt hatte er nicht mit solch einer Frage meinerseits gerechnet.

„Schon länger", antwortet er gepresst.

„Die Zeitangabe Nathen", fauche ich.

Die Wut in meinem inneren staut sich auf, nicht nur weil er weg zieht, oder das die komische Tussi Emily mit ihm geht, dass er es schon länger wusste und mich nicht in Kenntnis gesetzt hat verletzt mich einerseits und andererseits macht es mich extrem wütend.

„ Seid Viereinhalb Monaten", schildert er mir.

Das bringt mein emotionales Fass zum überlaufen. Ohne drüber nachzudenken, schnappe ich mir das Kissen, auf das ich gerade eben noch geheult hatte und versuche ihn damit zu treffen, aber er weicht aus, bevor es ihn treffen kann.

„Du weißt es so lange, spielst Friede Freude Eierkuchen mit mir und jetzt erhoffst du, dass ich freundlich Lächeln und winken werde, wenn du mit dieser Emily in eine andere Stadt ziehst? Denkst du wirklich, dass ich das einfach so hin nehme? Wenn du von Anfang an ehrlich gewesen wärst, dann wäre es für mich nicht mehr ganz so schlimm. Aber so? Nein, dass verletzt mich ernsthaft", rede ich wie in einem Fluss.

„Hey, Schatz hör mir doch zu-", versucht er mir zu erklären, doch ich werfe noch ein Kissen.

Meine Sicht ist leicht verschleiert, durch die Tränen, die aus meinen Augen quollen. Dennoch kann ich in sein perfektes Gesicht sehen. Seine Haare sind leicht zerzaust, von meinem Wutanfall vorhin, wo ich wie verrückt auf seine Brust eingetrommelt hatte und er mich aufs Bett ringen musste, damit ich mich nicht verletze dabei.

„Hast du mal dran gedacht, wie es für mich sein wird, wenn du weg bist? Wie verdammt schlecht es mir gehen wird, wenn ich weiß das du bei einer andern bist?"

„Ich weiß, aber ich weiß auch das du stark genug bist um das zu überstehen. Wir beide werden das zusammen schaffen", flüstert er und er hat jetzt ebenfalls Tränen in den Augen.

Distanzgeflüster - Wenn Welten dich  trennenWhere stories live. Discover now