I'll never forget you, kitten..

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Hermine stand vor dem großen Spiegel, der an der Wand des ehemaligen Kinderzimmers von Ginny Weasley angebracht war. Es würde nicht mehr lange dauern und die Zeremonie würde beginnen.

Hinter ihr waren ihre zwei Brautjungfern - Ginny und Luna - eifrig damit beschäftigt, die letzten Vorbereitungen zu treffen, indem sie ihr noch den Schleier und das Brautkleid perfekt zurecht zupften und alles genau richteten.
"So ich denke dann kann es langsam los gehen..", meinte Luna verträumt lächelnd, während sie Hermine den Brautstrauß reichte.

"Danke.", entkam es Hermine zögerlich.
"Alles okay Hermine?", fragte Luna misstrauisch.
"Was?? Ja.. ja. . natürlich."
"Das ist sicher nur die Aufregung.", winkte die rothaarige Hexe glücklich ab.

"So und nun lass uns noch einmal die bezaubernde Braut ansehen.", meinte sie weiterhin geschäftig vor sich hin lächelnd und blickte Hermine von oben bis unten an.
"Ich denke du bist bereit.", meinte sie grinsend.
"Hast du auch alles? Nach dem üblichen Brauch braucht eine Braut etwas Neues, etwas Altes, etwas Blaues und etwas Geliehenes.", erklärte Luna.

"Hab ich alles.", lächelte Hermine gezwungen.
Es war offensichtlich, dass sie sehr nervös war.
"Und wird dein zukünftiger Angetrauter das Strumpfbad mit den Zähnen ausziehen?", fragte Ginny unverblümt.
"Ginny!!", meinte Luna entrüstet.
"Schon gut.", winkte Hermine lächelnd ab. "Ginny.. das geht dich nichts an!"

Ehe die Rothaarige etwas erwidern konnte, klopfte es an der Türe.
Luna öffnete und alle drei Damen waren erstaunt, vor der Türe niemand geringeren als Draco Malfoy zu erblicken. Draco Malfoy im Haus der Weasley's. Er wirkte vollkommen fehl am Platz.

Seine edle und aristokratische Erscheinung passte so gar nicht zur plumpen Umgebung des Hauses. Hinter dem blonden Schönling befand sich eine rotgesichtige Molly Weasley, die ihn offenbar daran hindern wollte, bis zur Braut zu gelangen.
"Oh Hallo Draco.", flötete Luna freundlich.
"Malfoy..", spuckte Ginny seinen Namen aus und Hermine versteifte sich merklich.

"Verschwinden Sie Mr. Malfoy. Sie haben hier nichts zu suchen.", giftete Molly unfreundlich und zornig.
Alle drei jungen Frauen hatten den milliardenschweren Schönling schon eine Zeit lang nicht mehr zu Gesicht bekommen. Obwohl nichts seine Schönheit und Ausstrahlung trüben konnte, sah er müde und erschöpft aus.

"Entschuldigt die Störung. Aber ich würde gerne mit Hermine sprechen." sprach er sanft. "... ... ... unter vier Augen bitte.", fügte er hinzu, als Ginny keine Anstalten machte, den Raum zu verlassen.
"Kommt nicht in Frage.", giftete die Rothaarige zornig.
Molly Weasley hingegen drückte sich an dem blonden Malfoy-Spross vorbei und stellte sich demonstrativ mit verschränkten Armen vor ihn, um ihn am Betreten des Zimmers zu hindern.

"Verschwinde Malfoy. Es will dich keiner hier haben! Hermine schon zweimal nicht."
Draco sah zu Hermine und lächelte traurig.
"Schon gut, Ginny.", kam es sanft von der Braut, während sie ihrer Freundin über die Schulter strich.
"Hermine .. du solltest nicht..", warf ihre künftige Schwiegermutter ein.
"Bitte. Lasst uns kurz allein.", sprach sie flehentlich.

Immer noch standen die Weasley-Frauen uneinsichtig im Zimmer. Luna hingegen hatte den Raum schon längst verlassen und wartete im Flur geduldig auf Mutter und Tochter.
"Bitte.."
"Hermine Schatz.. ich finde, das ist keine gute Idee.", warf Mrs. Weasley ein.
Doch Hermine blieb hartnäckig und starrte ihre zukünftige Schwiegermutter nieder, die nach kurzem Schweigen resigniert nach gab.

"In Ordnung. Aber wir warten vor der Tür.", sprach sie misstrauisch in Richtung des Blonden, der genervt die Augen verdrehte. Was dachte die rothaarige Furie nur von ihm? Dass er sie auf der Stelle töten würde?
"Ginny bitte..", flehte die braunhaarige Hexe erneut.
Die Rothaarige warf einen Blick auf die Braut, die kurz nickte und meinte schließlich eisig: "Aber beeilt euch, die Trauung beginnt gleich. Wir wollen Ron ja nicht warten lassen."

Ginny bugsierte ihre zornige Mutter sanft aus den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Schweigen herrschte zwischen der Braut und Draco.
Langsam und zögerlich trat Draco näher an Hermine heran und begann sanft und liebevoll zu lächeln. Hermine wurde wieder einmal bewusst, wie schön dieser Kerl eigentlich war. Vor allen Dingen wenn er lächelte. Wenn er sie an lächelte.

Ihr Herz begann noch mehr zu rasen. Es wäre ihr vorhin, als sie ihn im Türrahmen erblickte, beinahe schon aus der Brust gesprungen.
"Du siehst wunderschön aus Hermine!", flüsterte Draco ergriffen.
In Hermine's Augen stahl sich eine kleine Träne der Rührung.
"Danke.", wisperte sie.

Draco trat ganz nahe auf sie zu und wollte der verunsicherten Braut eine Hand auf die Wange legen, um die Träne fort zu wischen, doch die braunhaarige Hexe zuckte zurück.
"Nicht.", wisperte sie. "Bitte nicht."
Enttäuscht ließ der Blonde seine erhobene Hand wieder sinken.
"Was willst du hier, Draco?"
"Ich wollte dich sehen."
"Ausgerechnet heute??", zischte sie nun wütend. Was nahm sich der Kerl heraus, dass er
ausgerechnet heute hier auftauchen musste? War er denn vollkommen verrückt?

"Es tut mir leid. Ich hatte keine andere Möglichkeit. Die Weasley's beschützen dich wie eine Löwenmutter ihr Junges. Ich wollte seit Monaten mit dir sprechen. Dein Zukünftiger hat alles getan, mich daran zu hindern. Inklusive einer gebrochenen Nase. Heute war die einzige Möglichkeit, dich allein zu erwischen, Liebes. Die Schutzzauber sind aufgrund der Anreise deiner Gäste deaktiviert."
"Hör auf mich so zu nennen."
"In Ordnung.", meinte Draco leise.

"Was willst du mir nun so wichtiges sagen, dass es keinen Aufschub hat? Ich hab nicht mehr viel Zeit. Es geht gleich los."
"Ich wollte mich nur verabschieden."
"Verabschieden?"
"Ich werde weggehen. Ich werde England verlassen. Ich wollte dich nur noch ein letztes Mal sehen."
"Du willst was??? Wwwas.. ? Ich.."

"Ich kann das nicht Hermine. Ich kann nicht zusehen, wie du heute Weasley heiratest. Dafür bin ich nicht stark genug. Es war all die Monate schon schwer genug. Ich dachte, ich schaffe es.. doch..... es geht nicht.. Es tut mir leid."
"Draco..", wisperte die Braut betroffen.
"Wo wirst du hingehen?"
"Nach Amerika. Ich habe bereits ein Jobangebot und eine Wohnung."
"Du musst doch nicht.."
"Doch muss ich.", unterbrach der großgewachsene Zauberer die zierliche Hexe.

"Ich muss. Vielleicht liebst du mich nicht mehr. Ich hab vielleicht auch nichts anderes verdient...aber..", er brach ab.
Schweigen.
"Denkst du nicht, dass ich es nicht versucht habe, dich nicht mehr zu lieben?", kam es dann doch leise von dem blonden Zauberer.
Über Hermine's Wangen stahl sich eine weitere Träne hinab.

"Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers. Ich liebe.. was du bist.. wer du bist.. Was du tust.. Was du versuchst.. was du erreichst... Ich habe deine guten Seiten gesehen .. und deine schlechten. . Ich kenne dich, wie ich keine andere Person kenne Hermine..", sprach er leise und besah sie mit einem Blick, der erreichte, dass es ihr eiskalt den Rücken runter lief.
"Es ist nicht meine Schuld, dass es so gekommen ist.", erklärte Hermine ruhig.
"Ich weiß. Es tut mir leid."

"Hör auf.. Es tut dir nicht leid.. .. ansonsten hättest du es erst gar nicht getan."
"Liebes..",
"Hör auf mich so zu nennen."
"Hermine.. verdammt nochmal.. Ich wollte das doch nicht. Ich wollte dir nie weh tun. Ich .. ich.. es ist einfach passiert. Ich war betrunken.. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würd ich es doch sofort tun."

"Aber du kannst es nicht rückgängig machen. Du hast es getan.. Und du kannst nicht alles dem Alkohol zuschieben."
"Ich.. ..ich.. verdammt.. ich war fertig... und hab getrunken.. Ich hab die Kontrolle verloren. Ich wollte doch nur vergessen. Du hast keine Ahnung wie sehr ich mich vor mir selbst ekle."
Über die Wangen der Braut flossen die Tränen mittlerweile nur noch so dahin. Ginny würde ausrasten und das Makeup neu machen müssen.

"Ich war auch am Ende, Draco. Nicht nur du.. aber ich bin nicht in die nächste Bar, hab mich betrunken und mit irgendeiner Schlampe geschlafen.", sprach sie zornig.
"Es tut mir leid. Wie oft soll ich dir das denn noch sagen?"
"Es wird nie genug sein, Draco. Du hast mich betrogen, ausgerechnet dann, als ich dich am allermeisten gebraucht hätte."

"Du warst doch diejenige, die mich weg gestoßen hat, Hermine. Du hast mich nicht mehr an dich ran gelassen und dicht gemacht. Nur mit Potter und Weasley hast du gesprochen. Ich war überfordert, du hast mich .. mich... einfach aus deinem Leben ausgeschlossen."
"Weil es mir beschissen ging!!!!"

"Denkst du mir nicht??? Auch ich habe ein Baby verloren, Merlin noch mal!! Vergiss das nicht. . . und anstatt dass ich dir beistehen durfte und wir gemeinsam trauern, hast du mich von dir weg gestoßen und nur noch deine zwei Idioten an dich ran gelassen. Dabei hätte ich derjenige sein müssen, der dir nach der Fehlgeburt beisteht. Ich war ... du hast mich komplett ausgeschlossen. Ich wusste mir mit diesem unendlichen Schmerz nicht mehr anders zu helfen und bin an diesem Tag in diese Bar .. .. und hab getrunken.. Viel getrunken.. und dann kam Astoria.. ich.. Hermine es tut mir so leid. Ich kann mich doch nicht einmal mehr daran erinnern. Sie hat mir zugehört. Weil du es nicht getan hast.. und.. und dann.. ich .."

Draco brach mit seiner Erklärung ab. Nervös fuhr er sich durch sein Haar, während er immer noch im Raum unruhig auf und ab ging.
Wieder entstand kurzes Schweigen zwischen ihnen, ehe die Braut die Stille wieder löste.
"Ich hab mich geschämt. So geschämt.. Weil ich unser Baby verloren hab."
"Hermine.", sprach Draco gequält. "Dich trifft doch dafür keine Schuld. So ist einfach der Lauf der Natur."

Die Braunhaarige zuckte resigniert mit den Schultern, ihr Blick gen Boden gerichtet.
"Bist du wieder... ?", fing Draco an, konnte aber die Frage nicht zu Ende aussprechen. Zu schmerzhaft bohrte sie sich in sein Herz.
Hermine sah wieder auf und suchte seinen Blick.
"Nein.", antwortete sie leise. "Ich bin nicht wieder schwanger."
"Warum heiratet ihr dann so zügig? Ich mein.. ihr seid noch nicht einmal ein Jahr zusammen."

"Draco.. das alles geht dich nichts mehr an."
"Ja scheint so.", schüttelte er traurig den Kopf. "Weasley hat ja bekommen, was er wollte. Er war vom ersten Tag unserer Beziehung nicht damit einverstanden. Und als du das Baby verloren hast, war er mehr als glücklich darüber.."
"Draco.. Das ist Unsinn. Red nicht so böse über meinen Bräutigam."

"Es ist aber so. Er wollte dich immer. Und mich im Gegenzug wollte er nur los werden. Warum denkst du, will er, dass ihr so früh heiratet? Die ganze Weasley Sippschaft will, dass du zu ihnen gehörst. Es hat sie immer gestört, dass du mein Mädchen warst. Und das weißt du genau. Warum wohl haben sie alle monatelang versucht, mich daran zu hindern, mit dir zu sprechen? Sie haben dich regelrecht vor mir versteckt. Deine Sachen für den Auszug aus unser Wohnung haben Potter und die kleine Weasley gepackt. Ich konnte dir ja meinen Fehltritt nicht einmal selbst beichten, weil Weasley das schon übernommen hat. Keine Ahnung woher er das wusste.. aber.. auch egal."

Draco schüttelte den Kopf.
"Hast du seit der Fehlgeburt eigentlich den Fuchsbau je wieder verlassen? Oder bekommst du nun Grundkurse, wie werde ich eine richtige Weasley-Hausfrau? Du hast sogar seit der Fehlgeburt deinen Job aufgegeben. Hermine! Das bist doch nicht du. Das klischeehafte Heimchen am Herd. Was haben sie nur aus dir gemacht?", sprach er sich in Rage.

"Ich denke es ist besser du gehst jetzt."
"Ja.. ist wohl besser.", meinte er schmerzvoll und atmete stockend ein und aus. Sein Herz raste, als hätte er an einem Marathon teilgenommen.
"Leb wohl Hermine."
"Auf Wiedersehen Draco."

Stumm stand der Malfoy-Erbe jedoch immer noch vor der künftigen Braut und sah ihr liebevoll ins Gesicht, als versuche er, sich jeden Zentimeter ihrer Haut einzuprägen und als Erinnerung abzuspeichern.
Durch seinen intensiven Blick zog sich ein starkes Kribbeln durch ihren ganzen Körper. Sie hielt den Atem an.

"Ich wünschte, ich könnte mit Weasley tauschen...", sprach er leise, doch für Hermine gut hörbar.
Schweigen. Draco sah Hermine ruhig in die Augen, während die Hexe damit kämpfte, aufrecht stehen zu bleiben. Sie hatte das Gefühl ihre Beine bestünden aus Pudding. Sie schluckte einen schweren Kloß hinunter. Plötzlich trat er die einen Schritt auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen.

"Ich wünsche dir alles Glück der Erde.. ", flüsterte er leise, während er seine Stirn an ihre lehnte. Seine Hände tasteten sich an ihre Taille und zogen sie noch näher an ihn heran. Hermine ließ es ohne Gegenwehr geschehen. Sein vertrauter Duft raubte ihr fast die Sinne und die Erinnerungen ihrer gemeinsamen Zeit hagelten schmerzhaft auf sie ein.
"Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber... . ich beneide Weasley.. er ist reicher, als ich mit meinen ganzen Millionen."

Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. Schließlich löste er sich langsam von der Braut und ging ein paar Schritte rückwärts.
"Ich werde dich nie vergessen, Kätzchen.."
Die Tränen kullerten nur wieder so, als Draco den Kosenamen aussprach. Er hatte sie immer seine kleine Wildkatze genannt und Hermine's Herz blutete bei der abgewandelten Form.

"Draco..!", fing sie erneut an, doch Draco hatte sich bereits von ihr gelöst, umgedreht und die Tür geöffnet, vor der zwei zornige Weasley-Damen ungeduldig Wache hielten.
"So.. sie haben hoffentlich alles gesagt und jetzt möchte ich, dass Sie unser Haus verlassen Mr. Malfoy und sich nie wieder auf unserem Grundstück sehen lassen."

Draco ignorierte die rothaarige Hausfrau und warf einen letzten Blick auf die Braut. Ein liebevolles Lächeln verließ seine Mundwinkel, ehe er aus dem Sichtfeld der Braut verschwand. Hermine kämpfte immer noch mit den Tränen.
Schnell drehte sie ihren Brautjungfern und ihrer Schwiegermutter in spe, die gerade wieder den Raum betraten, den Rücken zu. Sie schnappte sich ein Kosmetiktuch und tupfte fleißig die Tränen beiseite.

"Alles in Ordnung mein Schatz?", fragte die rothaarige Frau besorgt.
"Ja. ja.. alles ok."
"Du hast geweint, Hermine. Was hat dir der Dreckskerl angetan??", wollte Ginny aufgebracht wissen.
"Nichts hat er getan. Und nenn ihn nicht so."
"Er hat es nicht anders verdient.. und warum verteidigst du ihn eigentlich??"

Hermine ignorierte ihre zukünftige Schwägerin und frischte hingegen ihr Makeup wieder auf.
"Was wollte er, Kind? Er hat dir doch hoffentlich nicht gedroht."
"Nein hat er nicht. Bitte stellt ihn nicht immer als Schwerverbrecher hin. Er .. er hatte es auch nicht leicht."
"Er hat dich wieder eingelullt, Hermine. Sei doch nicht so dumm.. er verar.."

"Schluss jetzt Ginny. Hör auf so schlecht von ihm zu sprechen. Nicht nur ich habe ein Baby verloren, sondern auch er. Das.. das hab ich wohl die ganze Zeit über nicht sehen wollen. Und jetzt will ich nichts mehr davon hören. Er wollte sich nur verabschieden. Er verlässt England.."
"Na Merlin sei Dank. Hier braucht ihn sowieso niemand.", brummte die Rothaarige zornig
Hermine jedoch ignorierte die zwei rothaarigen Damen und atmete noch einmal tief durch.


* * * * * * * * *

Kurz darauf wurde Hermine von ihrem Vater am Arm vor den Traualtar geführt. Anschließend übergab ihr Dad sie stolz an den noch stolzeren Ronald. Er sprudelte vor Stolz über die Heirat mit Hermine beinahe über, was die Braut etwas genervt zur Kenntnis nahm. Nur noch Mrs. Weasley selbst konnte das toppen, die mit aufgeregten Wangen auf ihrem Platz auf und ab hopste und mehr als glücklich über die Konstellation Hermine und Ron wirkte. 

Die Braut schloss kurz die Augen, um sich wieder zu sammeln. Während der 'Ministeriumsbeamte mit seiner Rede begann, blickte Hermine leicht über ihre Schulter, um die Menschen, die den heutigen Tag mit ihnen erleben wollten, zu betrachten. Sie erschrak sehr heftig, als sie am Ausgang des Zeltes, dass die Familie Weasley wieder aufgestellt hatte, jemanden erkannte.

Mit weit aufgerissen Augen starrte sie auf Draco Malfoy, der sich unerlaubterweise immer noch auf den Grundstück der Weasleys befand. Er lächelte aufmunternd, was ihm aber sichtlich schwer fiel. Er nickte ihr noch einmal zu, ehe er sich umdrehte und die Zeremonie verließ. Hermine brach es das Herz und erneut traten ihr Tränen in die Augen. Ginny hatte Draco ebenfalls bemerkt und betrachtete nun besorgt die Braut.
"Hermine.. Passt du auf??", flüsterte Ron ihr zu.
"Ja natürlich."

* * * * * * * * *

Lord Draco Lucius Malfoy trat aus dem Festzelt ins Freie. Er atmete tief durch und versuchte seinen Kloß in der Kehle hinunter zu schlucken. Langsam setzte er sich in Bewegung und ließ die Frau, die er liebte, hinter sich. Immer schneller wurden seine Schritte. Er musste hier weg, leider musste er erst die Appariergrenze überschreiten, ehe er disapparieren konnte.

Er konnte es dort nicht mehr aushalten. Die Sonne schien hell heute und brannte stark vom strahlend blauen Himmel, doch Draco beachtete es nicht. In Gedanken versunken und mit den Händen in den Hosentaschen vergraben, ging er einem neuen Leben entgegen.

Noch heute Nachmittag würde er das Land verlassen. Es hatte ihm wahnsinnige Überwindung gekostet, diesen Schritt zu gehen. Doch jetzt war er froh darum.

Er hatte sich noch gar nicht weit von der Zeremonie entfernt, als er seinen Namen hörte.
"Draco!!!!", rief eine weibliche Stimme.
Draco blieb verwundert stehen und drehte sich um. Hermine kam schwungvoll auf ihn zugeflogen und er fing sie auf, als sie beinahe gestolpert wäre. Ihr Gesicht war Tränennass.

"Hermine!!!", meinte er erschrocken. "Was tust du hier?"
"Ich komme mit.. .. .. .. .. Bitte nimm mich mit... .. .. wohin du auch gehen magst."
"Weasley?", brachte er nur noch über die Lippen.
"Ich kann nicht.. ich kann ihn nicht .. heiraten.. Es geht nicht.. Ich liebe ihn.. ja.. als Freund... Dich... liebe ich mehr als alles andere auf der Welt.... Die ganze Zeit über. . Ich hatte es nur unterdrückt. Lass uns von vorn anfangen. ", weinte sie.

"Bitte..", fügte sie wimmernd hinzu, als Draco immer noch nichts gesagt hatte.
"Was hälst du davon einen kleinen Umweg über Las Vegas zu machen?", fragte er grinsend, nachdem er einen kurzen Moment gebraucht hatte, um alles zu realisieren.
"Wie ich gehört habe, gibt es dort diese muggelhaften kitschigen Kapellen, in denen ein Elvis-Imitator einen in den Stand der Ehe führt.. und da du ja schon so schön gekleidet bist..", lächelte er.

"Ja unbedingt.", lachte sie, worauf er sie eng an sich zog und küsste.
Hermine lächelte über das ganze Gesicht. Sie wusste, sie tat das Richtige. Alles andere wäre falsch. Sie gehörte zu ihm. Sie war sein Mädchen. Nichts anderes.
Draco löste sich von ihr und streckte seinen Arm aus.

"Komm..", meinte er strahlend und Hermine ergriff glücklich seine Hand, ehe beide in eine ungewisse, aber neue Zukunft apparierten.


Ende



I'll never forget you, kitten.Where stories live. Discover now