Kapitel 2

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Hey,  ich bin wieder da! Ich hoffe, das Warten hat euch nichts ausgemacht. Ich hab schon ein gutes Stück in dieser Geschichte vorgeschrieben (6 Kapitel, um genau zu sein), allerdings fehlen mir im Moment etwas die Ideen. Ich poste dieses Kapitel jetzt einfach in der Hoffnung, dass ich danach mehr Motivation finde, Ideen zu sammeln und weiter zu schreiben.^^ 

Es dauert noch etwas, bis die Story richtig los geht, aber das wird bald passieren, versprochen. :D Die ersten Kapitel sind eher nur Einführung, ich hoffe das ist okay.^^

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Yoongi kommt alles vor wie in einem Traum. Einem Alptraum. Er fühlt sich, als würde alles in Zeitlupe geschehen. In Zeitlupe, aber dennoch zu schnell. Er hat noch nicht verarbeitet, was passiert ist. Sein Kopf ist vollkommen leer und erlässt sich einfach nur von seinen Füßen tragen. Er bemerkt nicht mal wirklich, wie er das helle und steril riechende Krankenhaus betritt, an der Rezeption die Zimmernummer mitgeteilt bekommt, in den Aufzug steigt und letztlich den Flur entlang läuft. Erst als er vordem Zimmer Nummer 109 steht, kehren seine Gedanken langsam in seinen Kopf zurück und er fragt sich, was er jetzt machen soll. Er weiß ja nicht mal, wie es Jeongguk geht. Er kann schlecht einfach in das Zimmer rein platzen, oder? Noch während unzählige Fragen in seinem Kopf herum schwirren, kommt ein Arzt auf ihn zu. Er tippt ihm auf die Schulter und Yoongi zuckt erschrocken zusammen.


„Sind Sie Herr Min?", fragt der Arzt und Yoongi nickt geistesabwesend. Er hört ihm zu und mustert ihn dabei unbewusst. Der Arzt hat eine angenehm ruhige Stimme und scheint ungefähr im selben Alter zu sein wie Yoongi selbst. Älter als 30 schätzt er ihn auf keinen Fall. Würde er sich nicht in so einer miserablen Situation befinden, wäre Yoongi vermutlich beeindruckt. Aber im Moment kann er sich darum wenig Gedanken machen.

Die erste Information, die Yoongi verarbeiten kann, ist die, dass Jeongguk nicht in Lebensgefahr schwebt. Das erleichtert den jungen Mann ungemein. Somit ist seine größte Sorge aus dem Weg geräumt. Aber es gibt noch genug Sorgen,die bleiben.


„Möchten Sie sich selbst ein Bild von seinem Zustand machen? Er ist vor ein paar Minuten aufgewacht.",meint der Arzt und schaut Yoongi abwartend an. Der junge Mann ist sichtlich verunsichert, was dem Arzt ein beruhigendes Lächeln auf die Lippen spielt. „Es ist in Ordnung. Sie dürfen nur nicht zulaut sein oder sonst irgendetwas tun, was ihn aufregen könnte."


Ein Seufzen verlässt Yoongis Lippen ehe er nickt. Immerhin ist er her gekommen, um Jeongguk zu sehen. Da wäre es kontraproduktiv, zu verneinen, wenn der Arzt ihm diese Chance gibt. Langsam betritt er gemeinsam mit dem Arzt das Zimmer und folgt ihm zu dem Bett, wo der Anblick, der sich ihm bietet, ihn erstmal schlucken lässt. Das Gesicht seines Freunds ist voller Wunden,er hat einen Verband um den Kopf und einen Gips um das linke Bein.Für einen schweren Unfall scheint er noch glimpflich davon gekommen zu sein, aber dennoch dreht sich Yoongi der Magen um, da er ihn so sehen muss. Zudem ist er sich sicher, dass sich unter der Decke noch mehr Wunden verbergen. Er gibt sich wirklich Mühe, nicht zu viel darüber nachzudenken.


„Hallo Jeongguk. Du hast Besuch.", sagt der Arzt mit seiner beruhigenden Stimme und ein paar braune Augen richtet sich langsam auf Yoongi. Dieser schluckt schwer und tritt näher an das Bett heran. Sein Kopf ist wie leer gefegt und erkann nichts sagen. Sein Blick ruht einfach nur auf seinem Freund und er lässt die Hände in seinen Hosentaschen verschwinden, um deren Zittern zu verbergen. Vorsichtig öffnet er seinen Mund, doch Jeongguk kommt ihm zuvor. Langsam, fast schon in Zeitlupe, so kommt es Yoongi vor, legt der Jüngere seinen Kopf schief. Das ist eine Angewohnheit von ihm, wenn er über etwas grübelt. Jeongguk runzelt die Stirn und zieht die Augenbrauen zusammen. Yoongi beobachtet jede noch so kleine Bewegung des Anderen genau, er fühlt sich immer noch,als würde die Zeit viel langsamer ablaufen. Zumindest bis er Jeongguks Worte hört. Diese lassen die Zeit für ihn endgültig stehen bleiben.


„Wer bist du?"


Yoongis Herz setzt einen Schlag aus.Passiert das gerade wirklich? Er weiß, dass Jeongguk dazu neigt,Scherze in unangebrachten Situationen zu machen, aber selbst Jeongguk kann kaum nach scherzen zumute sein, wenn er schwer verletzt in einem Krankenhausbett liegt.

Also ist das hier die Wahrheit. Der Junge, den Yoongi liebt, hat keine Ahnung, wer er ist. Er hat seine Erinnerungen verloren. Shit. Passiert so etwas normalerweise nicht nur in schlechten Filmen?


Noch während Yoongi versucht, seine Gedanken auch nur ansatzweise zu ordnen, spürt er plötzlich eine warme Hand auf seiner Schulter. Er hebt seinen Kopf und schaut in das besorgte Gesicht des Arztes. „Herr Min...es tut mir leid, aber wir müssen Jeongguk jetzt noch einigen Tests unterziehen. Es wird wohl etwas länger dauern, also-"

„Ich bleibe hier.", unterbricht Yoongi den Arzt und dieser nickt, als hätte er damit gerechnet.„Machen Sie es sich im Wartebereich bequem. Eine Krankenschwester wird Sie informieren, sobald es neue Ergebnisse gibt."

Yoongi nickt nur und verlässt das Zimmer. Er denkt nichts und fühlt nichts. Er kann nicht begreifen,was passiert ist. Seine Schritte hallen von den Wänden des leeren Flurs wieder und kommen ihm so unglaublich laut vor. Er erhascht einen Blick auf sein Spiegelbild in der Fensterscheibe und fast hätte ihm dieser Anblick ein bitteres Schmunzeln entlockt. Er ist noch blasser als er es natürlicherweise schon war und sein Gesichtsausdruck gibt wieder, wie er sich fühlt – leer. Weder Wut,noch Trauer, noch Unglauben, noch sonstige Gefühle zeigen sich auf seinem Gesicht. Dort ist einfach nichts zu erkennen.


Er schleppt sich weiter durch den Flur,bis er im Wartebereich ankommt. Dort lässt er sich auf einen Stuhl fallen und starrt einfach nur an die Decke. Seine Gedanken kreisen wie verrückt in seinem Kopf umher, aber dennoch kann er immer noch nicht verarbeiten, in welcher Lage er sich befindet. Ein kaum hörbares Seufzen verlässt Yoongis Lippen. Er kennt dieses Gefühl der Leere. Er kann nicht aufzählen, wie oft er es bereits gefühlt hat. Viel öfter als ihm lieb war. Denn so etwas fühlt man nun mal,wenn man Depressionen hat. Und diese hatten Yoongi jahrelang leiden lassen.


Ironischerweise war es niemand geringeres als Jeongguk gewesen, der ihn da raus geholt hat.



Memories [myg x jjk]Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ