Persönlicher Einsatz

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Es dauerte zwei Tage, bis wir endlich ein Ergebnis bekamen. "Kamiros Waffe war gar kein normales Kunai, wie wir angenommen hatten. Irgendwie sondert sie eine Art Gift ab, was Borutos Zustand erklärt. Es ist fast unsichtbar und schädigt alle Gebiete um die Einstichsstelle.", erzählte Sakura, "Das Gift an sich habe ich zu einem großen Teil bereits entfernt, aber der verbliebene Teil muss unbedingt durch ein Gegengift neutralisiert werden."

"Worauf warten wir dann noch?" Sakura zögerte kurz und ich verstand, dass die Sache wohl einen unangenehmen Haken haben musste. "Was müssen wir...muss ich tun, um meinem Sohn zu helfen?" "Unsere einzige Chance ist ein extrem seltenes Heilkraut, das weit weg von Konoha wächst. Ich kenne diese Pflanze nur aus Büchern und ich kenne auch niemanden, der sie zuvor schon einmal gefunden hätte." "Nicht mal Tsunade?", fragte ich entsetzt. Die Rosahaarige schüttelte traurig den Kopf. "Nein, nicht mal Tsunade. Trotzdem müssen wir es versuchen. Dank der Abbildung im Heilkräuterbuch wissen wir, wie sie aussieht."

Erwartungsvoll schaute ich sie an. "Es hat dunkle, lilane Blüten und schimmert leicht im Licht. Außerdem ist es ungefähr 15 cm hoch. Das Problem ist, dass es recht schnell verwelkt." Entschlossen stand ich auf. "Ich gehe. Ich finde das Heilkraut. Das ist ein Versprechen." "Bist du sicher? Was ist mit deinen Aufgaben als Hokage und dem Dorf? Was, wenn...du nicht rechtzeitig wieder da bist?", fragte Hinata und schaute traurig zu Boden. Ich umarmte sie. "Ich werde rechtzeitig da sein, verlass dich drauf. Ich lasse einen Schattendoppelgänger hier. Falls es also Probleme gibt, könnt ihr mir sofort Bescheid geben." Bevor ich meine Suche anfing, ging ich nochmal zu Boruto. "Du bist stark, das weiß ich. Du wolltest das beweisen. Jetzt hast du die Chance, genau das zu tun. Ich glaube an dich."

Ich verließ mit Sakura den Raum. Sie reichte mir einen Behälter für das Heilkraut und eine Kopie der Abbildung aus dem Buch. "Ich kann dir leider nicht sagen, wo du deine Suche am besten anfangen solltest. Ich kann dir also nur viel Glück wünschen." "Danke, das werde ich sicherlich brauchen. Sakura, während ich weg bin, pass bitte gut auf meine Familie auf." Sakura lächelte, schlug mir freundschaftlich auf den Arm und sagte: "Was denkst du denn, wer  ich bin? Das ist selbstverständlich! Und jetzt los, mach dich auf den Weg!" "Danke, Sakura." Ich machte mich sofort auf den Weg. Sakura hatte gesagt, dass sie niemanden kannte, der über das Heilkraut etwas wusste, also würde ich meine Suche wohl in den anderen Dörfern anfangen. Vielleicht wusste dort jemand über diese Pflanze.

Ich ließ ein paar Schattendoppelgänger erscheinen. "Ihr werdet in den anderen Dörfern nachsehen. Ich gehe direkt zu Gaara und frage nach, ob er jemanden kennt, der helfen kann." "Jawohl!", antwortete mir ein Chor meiner eigenen Stimme. Ich machte mich also schnell auf den Weg nach Sunagakure. Dort angekommen, ging ich direkt zu Gaara. Bei ihm waren Temari und Kankuro. Alle drei hörten aufmerksam zu, während ich die aktuelle Situation erklärte. "Das ist ja schrecklich!", meinte Temari. "Keiner sollte so etwas durchmachen.", fügte Kankuro hinzu. Er selbst hatte bereits Erfahrungen mit einem Gift gemacht, dass ihn eigentlich hätte töten sollen. Glücklicherweise war es ihnen mit Sakuras Hilfe gelungen, Kankuro zu retten.

"Ich kenne dieses Heilkraut. Irgendjemand hat mir mal davon erzählt. Es ist, wie du schon sagtest, sehr selten. Ich kann euch nicht viel sagen, aber ich glaube es wächst in eher unbewohnten Gebieten." "Das ist trotzdem ein nützlicher Hinweis. Danke Gaara." "Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Suche Naruto. Falls wir irgendwelche Neuigkeiten darüber haben, lassen wir sie dir zukommen." Dankbar nickte ich dem Kazekage zu und verließ das Büro. In diesem Moment bekam ich auch neue Informationen von meinen Schattendoppelgängern. Einer von ihnen hatte herausgefunden, dass das Heilkraut an einem Fluss wuchs. Ein anderer wiederum, hatte in Erfahrung gebracht, dass es angeblich weit im Norden wuchs, wo die Natur noch unberührt war. Das passte auch mit Gaaras Aussage zusammen. Ich würde also weiter Richtung Norden gehen.

Ich setzte meinen Weg fort. "Hey Naruto, wäre es nicht besser gewesen, wenn du selber im Dorf bei deinem Sohn geblieben wärst?", fragte mich Kurama. "Nein, das denke ich nicht. Allein bin ich sehr schnell und als Hokage stehen mir auch manche geheime Informationen zu. Kurama, glaub mir, ich wäre sehr gerne geblieben, aber...ich war es, der Schuld an diesem ganzen Schlamassel ist. Also werde ich es auch wieder in Ordnung bringen. Und wenn das hier vorüber ist, dann werde ich zusehen, dass ich irgendwie mehr Zeit für meine Familie, also auch für Boruto habe." "Wie nobel von dir.", grollte der Fuchs, "Dann solltest du dich aber auch nicht ablenken lassen. Hinata und die anderen zählen auf dich." "Das weiß ich und ich werde sie auf keinen Fall enttäuschen!" "Gut, dann lass uns auf volle Geschwindigkeit gehen." Ich wechselte in dem Bijou-Modus. Dadurch war es mir möglich noch schneller zu sein, noch schneller in den Norden zu kommen, wo angeblich das Heilkraut wuchs. Ich zischte durch Landschaft wie ein oranger Blitz.

Nachdem ich ein paar kleinere Dörfer durchquert hatte, stand ich nun der ungezähmten Natur gegenüber. Irgendwo hier sollte ich das Heilkraut. Nur wo genau? Mehr Informationen hatte ich nicht. Ich wusste aber auch, dass ich nicht allzu viele Schattendoppelgänger losschicken konnte, wenn ich noch genug Chakra für den Rückweg haben wollte.

Ich beschloss, es erstmal allein zu versuchen. Mein erstes Ziel war es also, einen Fluss zu finden. Mit großen Sprüngen sauste ich durch die Äste der Bäume. Ich verlor meine Gedanken kurz an Boruto, was mir ein paar Minuten später fast zum Verhängnis geworden wäre. Ich rannte genau auf eine Klippe zu und wäre auch um haaresbreite fast gefallen. Dazu war es jedoch nicht gekommen, da ich mit meinem rechten Fuß an einer Baumwurzel hängen blieb und ich der Länge nach auf den staubigen Boden fiel.

Etwas genervt beschloss ich, mir kurz eine Pause zu gönnen. Währenddessen ließ ich meinen Blick über die Landschaft schweifen. Es war wirklich unglaublich, dass so ein Ort noch existierte. Keine Dörfer, allgemein keine Gebäude, nur unberührte Natur ohne Grenzen.
Erfreut stellte ich fest, dass ich durch meine unfreiwillige Pause in der Ferne sogar einen Fluss ausmachen konnte.
Sofort rappelte ich mich auf und suchte mit den Augen einen geeigneten Weg, um dorthin zu kommen. Die Klippe war wirklich tief, einfach springen käme einem Selbstmord gleich. Ich schaute mich um. Etwas weiter weg, konnte ich etwas ausmachen. Was es genau war, konnte ich aus dieser Entfernung nicht erkennen.

Wenig später kam ich an. Es war eine Brücke, gespannt von der Klippe hinüber zu einem Berg, nach dem das Gebiet abflachte. Das wäre eine Lösung. Ich inspizierte die Brücke genauer. Sie war aus Holz und sah aus, als hätte sie ihre besten Jahre bereits mehr als hinter sich gehabt. Die Seile, die sie noch in der Luft hielten, erweckten ebenfalls den Eindruck, dass man diese Brücke lieber nicht benutzen sollte. Aber was blieb mir anderes übrig? Die Klippe zu umgehen würde sicherlich eine Menge Zeit in Anspruch nehmen.

Ich schluckte und setzte einen Fuß auf das wackelige Terrain. "Schau nicht runter und sieh zu, dass du schnell auf die andere Seite kommst.", meinte Kurama. "Das sagst du so einfach. Darf ich dich daran erinnern, dass du auch den Löffel abgibst, falls ich bei einem Sturz aus der Höhe da unten aufknalle?" Als Antwort erhielt ich nur ein Brummen.

Langsam und vorsichtig lief ich über die Brücke. Zur Mitte hin schaukelte sie immer mehr und mir war zugegeben richtig übel, aber ich musste weiter. Ich hielt mich kurz an den Seilen fest und schaute auf. Das Ende war bereits in Sicht, ich hatte es fast geschafft.

Plötzlich traf die Brücke eine starke Windböe. Krampfhaft klammerte ich mich fest. Eines der Seile war kurz davor zu zerreißen. "Lauf Naruto!" Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und versuchte trotzdem dem ganzen Gewackel schnell auf die andere Seite zu bekommen. 'Noch ein kleines Stück.', sagte ich mir.

Ich hörte etwas, was neben dem Rauschen des Windes wie ein Ratsch klang. Im nächsten Moment schlug die Holzbretter Wellen und ich verlor meinen Halt. Ehe ich mich versah, verlor ich wortwörtlich den Boden unter den Füßen. Ich versuchte noch, eines der Seile zu packen, doch dieses englitt mir.

Ich stürzte hinab in die Tiefe.



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Wieder ein Kapitel geschafft!

Ich hatte noch eine ziemlich coole Idee und habe deswegen den Plot nochmal ein wenig umgeändert. Hoffentlich wird das alles am Ende so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Falls noch Fehler gefunden werden, bitte einfach drüberwegsehen(es sei den, es sind gravierende Fehler). Ich kümmere mich schon  noch darum. ;-)


LG secret_of_stars

Blutsbande, verbunden durch WundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt