VII

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"Was?", fragten wir beide wie aus einem Mund, woraufhin wir uns kurz böse anstarrten, bevor wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf Luzifer richteten. "Ihr habt schon richtig gehört", entgegnete er uns schelmisch.

"Was soll der Scheiß? Als ob du das ernst meinst, dass sie, ein Mensch, eine unwürdige Gestalt, meine Frau werden soll?! Woher nimmst du dir das Recht mich zwangs zu verloben?", fuhr der Typ, der anscheinend Luzifers Sohn ist, ihn an.

"Es reicht!", unterbrach Luzifer ihn barsch. "Es ist mir egal, ob es dir gefällt oder nicht. Du wirst sie heiraten und damit basta!" "Wieso denn?", schrie er kochend vor Wut zurück. Ich sah stumm dabei zu und versuchte selbst zu begreifen, was sich hier gerade vor mir abspielte.

Daraufhin schwieg Luzifer, was meine Neugier erregte. "Genau, warum muss es unbedingt ich sein?", sagte ich und fügte in Gedanken hinzu, "auch wenn ich irgendwie erst durch ihn am Leben bin..."

Es schien, als hätte Luzifer gehört, was ich gedacht hätte, denn er grinste auf einmal verschlagen. "Weil sie mir ihr Leben verschuldet, ganz einfach. Das war der Deal." "Welcher Deal?", horchte Damon auf.

Irgendwie war allein der Gedanke, dass andere ebenfalls von dem Deal erfahren sollten, unangenehm. "Welcher verdammte Deal?!", wollte er mit Nachdruck in der Stimme wissen. Stumm blickte ich Luzifer in die Augen. "Wirst du es ihm verraten?", dachte ich mir.

"Sei nicht immer so neugierig du Balg, du wirst es schon noch früh genug erfahren.", gab er Damon patzig als Antwort. Genervt atmete er aus und verdrehte seine Augen.

"Ach ist mir doch egal, es geht so oder so nur um einen mickrigen Menschen. Was soll daran besonders sein? Immer das selbe mit denen, machen Deals und verkaufen indirekt ihre Seele, solche Idioten", ziehte der Braunhaarige über die Menschen her.

Er ist selber der Idiot, dachte ich mir. Kann sein, dass wir Menschen oft mit unseren Gefühlen handeln, dennoch muss er nicht so schlecht über uns reden.

"Es reicht Damon. Ich hab hier das Sagen und du wirst das tun, was ich zu sagen habe, du Bastard von einem Mischling. Du kennst die Konsequenzen, also rate ich dir, dich zurückzuhalten. Hast du das verstanden?", teilte Luzifer ihm ruhig mit. Dennoch hörte man deutlich eine Warnung in seinen Worten, jedoch wusste ich nicht ganz, was für eine.

"..Tch, mach doch was du willst", ergab sich Damon unfreiwillig und ging in Richtung Ausgang. "Aber ich verspreche dir, dass wirst du später noch bereuen. Nicht umsonst bin ich der Sohn des Teufels."

Mit diesen Worten verließ er den Saal und die Tür fiel, mit einem lauten Donner, zu. Nun war ich wieder allein mit dem König. Freudige Aussichten hier.

Ich hörte ein Seufzen vom Thron aus und wendete meine Aufmerksamkeit wieder dorthin. "Ich muss mich entschuldigen für meinen Sohn. Er ist... etwas schwierig und seine Reaktion war zu erwarten. Bitte nimm es ihm nicht übel."

Ich zuckte einfach nur mit den Schultern. Was sollte ich groß dazu sagen? Luzifer musterte mich und machte dann eine Handbewegung, die mir andeutete, dass ich gehen konnte. "Bis zum nächsten Mal, meine Liebe. Kehr nun in dein Gemach zurück." Damit war auch ich entlassen und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.

In Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie sich ein Schatten von der Wand löste und auf mich bewegte. Plötzlich wurde ich hart gegen die Wand gedrückt. Überrascht keuchte ich auf und kniff meine Augen zusammen, aufgrund des etwas schmerzlichen Aufpralls. Schon hörte ich eine tiefe Stimme, die schon fast wie ein Knurren klang, reden.

"Du dreckiger Mensch, das ist alles deine Schuld! Als ob ich sowas wie dich je heiraten würde", knurrte mir Damon wütend entgegen. Genauso wütend antwortete ich ihm: "Denkst du ich will das?! Als hätte ich Lust mein Leben hier zu verbringen und dann mit dir."

Angepisst zog der Braunhaarige eine Augenbraue hoch. "Was soll das jetzt heißen? Jeder würde sich geehrt fühlen mit mir, Damon, dem Sohn des Teufels, verlobt zu sein. Sei mal nicht so vorlaut, Mensch", sagte er, wobei sein überheblicher Blick mich förmlich verhöhnte.

"Du findest dich aber ganz schön geil, kann das sein?"
"Ja ich stehe zu meinem Aussehen! Wer würde das denn nicht?", lächelte er mich arrogant an.
"Bist du als Kind zu oft auf den Kopf gefallen, oder warum hast du so eine verzerrte Sicht von dir selbst?"
"Möchtest du einen Blick auf das werfen, was du sowieso nie bekommen wirst oder warum versuchst du mich zu provozieren?", fragte er mit zurückhaltenden Lachen.

"Eher würde ich sterben."
"Das können wir gerne einrichten. Hätte für uns beide nur Vorteile, findest du nicht auch?", antwortete er zuckersüß. Die Ironie ist gar nicht zu überhören.

"Diesen Gefallen tu ich dir nicht. Und wenn du mich nun entschuldigen würdest", ich drängte mich an Damon vorbei, "ich gehe jetzt in mein Zimmer. Also bis dann du narzisstischer Vollidiot."

"Pff, Vollidiot sagst du. Das werden wir ja noch sehen", hörte ich nur von ihm, aber da verschwand ich auch schon um die Ecke.

[825 Wörter]

Married to the Devil's SonHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin